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zu einer Rupie, 400 000 Stück zu einer halben
Rupie und weitere 400000 Stück zu einer viertel
Rupie geprägt werden. (Gazzetta Ufficiale.)
Dortuglesische Kolonien.=
Zeitweilige zollfreie Einfuhr der von
Handlungsreisenden mitgeführten Waren-
muster.
Da es für die wirtschaftliche Entwicklung der
portugiesischen Kolonien vorteilhaft ist, die Ab-
fertigung von Warenmustern zu erleichtern, die
von Handlungsreisenden mitgeführt und über die
Zollämter der Kolonien eingeführt werden, so ist
durch Verordnung des portugiesischen Ministers
für Marine und Kolonien vom 3. November 1910,
unbeschadet der in den Vorbemerkungen zu den
Zolltarifen der portugiesischen Kolonien ausgeführten
Befugnisse hinsichtlich der Entnahme von Proben
von den in den Zollniederlagen befindlichen Waren,
die zeitweilige zollfreie Einfuhr von Warenmustern,
die von den die portugiesischen Kolonien besuchenden
Handlungsreisenden mitgeführt werden, genehmigt
worden.
Revision des Zolltarifs für Angola.
Der portugiesische Minister für Marine und
Kolonien hat im Auftrag der provisorischen Re-
gierung unterm 26. November 1910 einen Aus-
schuß zur Revision des Zolltarifs für Angola
eingesetzt. (Diario do Governo.)
—
vermischtes.
»........-
beutsche Abtellung.
Im Reichs-Kolonialamt haben jüngst Ver-
handlungen des Deutschen Arbeitsausschusses
für die II. Internationale Kautschuk-Aus-
l
9 London 1911.
tellung London 1911 unter dem Vorsitz des
Geheimen Ober-Regierungsrats Dr. Schnee statt-
gefunden. Dabei berichtete der Vorsitzende des
Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees über die bis-
herigen Vorarbeiten. Ferner wurden allgemeine
und spezielle organisatorische Fragen erörtert.
Die Ausstellung findet vom 24. Juni bis
11. Juli in der Royal Agricultural Hall statt.
Die deutsche Abteilung soll weniger durch großen
Umfang als durch Sachlichkeit wirken. Die in-
dustrielle Gruppe wird Kautschukfabrikate und die
zu deren Herstellung erforderlichen Hilfsmittel, die
koloniale Gruppe mit Rücksicht auf die noch ge-
ringe Kautschukproduktion namentlich wissenschaft-
liches Material enthalten.
Angemeldet sind bis jetzt von Kautschukwaren-,
Maschinen= undhemischen Fabriken und Kautschuk-
importeuren etwa 400 am, von kolonialer Seite
etwa 80 am Platzfläche. Weitere Anmeldungen
sind in Aussicht gestellt. Ausstellungsgegenstände
sind u. a.: Pneumatiks und Vollgummireifen für
Automobile und Lastwagen, gummierte Stoffe für
Luftschiffe, Freiballons und Aroplane, Modell-
ballons, Kabelfabrikate, Maschinen für Gummi-
und Kautschuk-Verarbeitung, Kautschuk-Prüfungs-
apparate, Kautschukmaterial aus den Kolonien,
neue Ergebnisse von Kautschukanalysen und von
Kautschukdüngungsversuchen, Koagulationsmittel
und regenerierter Kautschuk.
Drei koloniale Gruppen: „Deutsch-Ostafrika“,
„Deutsch -Westafrika“ (Kamerun und Togo um-
fassend) und „Deutsche Südseebesitzungen“ werden
wissenschaftliches Material, bildliche Darstellungen
und vor allem Rohkautschuk von Hevea, Kickria
(Funtumia), Ficus, Castillon und Manihot in
verschiedensten Formen bringen. U. a. werden
auch die Ergebnisse der Guttapercha= und Kautschul-
Expedition des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees
nach Neuguinea, nämlich größere Proben von
Eingeborenen gewonnener Guttapercha und von
neu entdeckten Kautschuklianen, sowie Kabel-
fabrikate aus deutscher Guttapercha vertreten sein-
Preise im Werte bis zu 4000 M und goldene,
silberne und bronzene Medaillen sind von dem
Präsidenten der Ausstellung, Sir Henry A. Blake,
sowie von englischen und amerikanischen Gesell-
schaften ausgesetzt. Das Kolonial-Wirtschaftliche
Komitee stellt seine „goldene Med lle für kolonial“
wirtschaftliche Verdienste" für die vorteilhafteste
Gewinnungsmethode des Kautschuksaftes aus Ma-
nihot-, Kickrig= und Ficus-Kautschuk zur Verfügung.
Mit Rücksicht darauf, daß das Optionsrech
für die deutsche Abteilung nur noch kurze 37
gilt und die Anlieferung der Ausstellungsgege#
stände wegen des durch die Krönungsfeierlichkeiten
gesteigerten Verkehrs bereits im Mai erfolgen mu
empfiehlt es sich, weitere Anmeldungen, di
namentlich noch aus der Industrie 3
Vervollständigung der Ausstellung den
scher Kautschukfabrikate erwartet werden,
mit tunlichster Beschleunigung an das Kolonial
Wirtschaftliche Komitee, Berlin NW., Unter des
Linden 43, zu richten.