G 63 20
liche Förderung für die Deutschen im Auslande.
Diese Ziele hofft der Verband zu erreichen: durch
die Errichtung einer Hauptauskunftstelle und durch
die Mitarbeit aller Mitglieder an dieser; durch
die Herausgabe von Mitteilungen in einer Fach-
zeitung; durch Versammlungen und Tagungen.
Der Vorstand besteht aus: Professor Dr. Claus
Schilling, Abteilungsvorsteher am Institut Ro-
bert Koch, früher Regierungsarzt in Ostafrika,
Togo und Kamerun, Berlin; Generaloberarzt a. D.
Dr. Waldow, früher Regierungsarzt und leitender
Arzt des Regierungskrankenhauses in Duala-
(Kamerun), Berlin-Grunewald, und Stabsarzt
a. D. Dr. Manteuffel, Regierungsarzt im
Reichsgesundheitsamt, früher Stabsarzt der Schutz=
truppe für Deutsch-Ostafrika, Berlin-Wilmersdorf.
Die Zeitschrift gibt Medizinalrat Prof. L. Külz
heraus. Die Geschäftsstelle des Vereins befindet
sich Berlin W. 62, Kurfürstenstr. 105.
Deutsche Kolonlalgesellschaft.
An Stelle des verstorbenen Herzog Johann
Albrecht zu Mecklenburg ist der frühere Gou-
verneur von Deutsch-Südwestafrika, Wirklicher
Geheimer Rat Dr. Seitz, am 6. Mai 1920 zum
Präsidenten der Deutschen Kolonialgesellschaft
erwählt worden.
Das Reichsministerium für Wiederaufbau als
derzeitige Kolonialzentralverwaltung hat Exzellenz
Seitz zu dieser Wahl telegraphisch seine Glück-
wünsche ausgesprochen und der Hoffnung Aus-
druck verliehen, daß die Deutsche Kolonialgesell-
schaft unter seiner zielbewußten Führung erfolg-
reich an der ihr in erster Linie obliegenden
Aufgabe arbeiten möge, den kolonialen Gedanken
im deutschen Volke wachzuerhalten bis zu dem
Tage, an dem Deutschland wieder in den Besitz
von Kolonien gelangt se sei.
r
Zu einer wirkungsvollen Kundgebung des
einmütigen festen Willens des deutschen Volkes
in der kolonialen Frage gestaltete sich die Volks-
versammlung in der Philharmonie zu Berlin am
12. Juli, zu der die kolonialen Vereinigungen
einberufen hatten. Der große Saal der Phil-
harmonie war vollkommen mit aufmerksamen
Zuhörern besetzt, die oft genug den treffenden
Ausführungen der Redner spontanen Befifall
zollten. Neben den Hauptrednern des Abends,
den Gonverneuren a. D. Hahl und Seitz,
kamen Angehörige der verschiedensten Berufs-
zweige zum Wort, die die Grundlosigkeit der
gegnerischen Behauptungen von der Unfähigkeit
Deutschlands zu kolonialer Betätigung darlegten,
des deutschen Volkes Verdienste in kolonialer
Hinsicht beleuchteten, die Notwendigkeit eines
kolonialen Besitzes für Deutschland klarlegten und
den Willen des deutschen Volkes zum Ausdruck
brachten, auf sein koloniales Gut auf keinen Fall
zu verzichten. Einmütig nahm die Versammlung
zum Schluß die Entschließung an, tslegraphisch
den Reichskanzler und die deutsche Friedens-
delegation in Spa zu bitten, die Rückgabe der
Kolonien, mindestens aber die Mandatsübertra-
gungen über die Kolonien für Deutschland bei
unseren Gegnern zu beantragen.
Gleiche Kundgebungen sind an mehreren
anderen Orten Deutschlands veranstaltet worden,
zahlreiche Telegramme ähnlichen Inhalts unseren
Vertretern in Spaa zugegangen. Mögen sie
dazu beitragen, unsere Gegner von der Sinn-
losigkeit und Undurchführbarkeit der Bestimmungen
des Friedensvertrages über unsere Kolonien zu
überzeugen.
Literatur-Bericht.
„Auskunfthefte für deutsehe Auswanderer
heilen die kleinen, im Auftrage des Reichs-
Wanderungsamtes Zentralverlag CG. m. b. II.,
Berlin JWö. herausgegebenen übersicht-
lichen Darstellungen der Verhältnissc in den
Auswunderungsgebieten, deren lleite Nr. 2
Holland, 4 Norwegen, 5 Schweden zum Preisc von
je 80 Pf. und 3 Südbrusilien, 6 Venczucla zum Preise
von je 1,50.4 uns vorlicgen. Die Hfte 2. 4 und 5
geben in 10 bis 20 Sciten kurze Uberblickc über Land
und Leute, Wirtschaftsleben, Lebensunterhalt. sozinle.
kulturelle, politische und Erwerbsverhältnissc. Ein-
wandererfürsorge und das Deutschtum in Holland,
Norwegen und Schweden.
Heit 6 cnthült den Text des schr ausführlichen,
128 DParagraphen starken Einwanderungs- und Kolo-
nisationsgesctzes der Vereinigten Staaten von Venczuela
vom 20. Juni 1918.
Heft 3 befaßt sich nach kurzer Beschreibung von
I.and und Leuten in Brasilien des nüheren mit Süd-
brasilien als Einwanderungsland und gibt gute Rat-
schläge für weitere Erkundigungen.
Nützliche Winke für Auswanderer nuch Bra-
silien. Hernusgegeben auf Veranlassung und
unter Mitwirkungder Binwanderer-Beratungs.
stelle der deutschen Kolonic in Rio de Ianciro
von Dr. Hinden. Hamburg 1920. Verlag
L. Friedrichsen Co. Preis 3.K. Ein kleines
Buch von I Sciten, von Kennern des Landes auf
Urund praktischer Errakrungen geschrieben, in dem