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Von den Unterthanen des einen der vertragenden Theile, welche in dem Gebiete des
andern Handel und Gewerbe treiben oder Arbeit suchen, soll von dem Zeitpunkt ab, wo
der gegenwärtige Vertrag in Kraft treten wird, keine Abgabe entrichtet werden, welcher
nicht gleichmäßig die in demselben Gewerbsverhältnisse stehenden eigenen Unterthanen unter-
worfen sind.
Desgleichen sollen Kaufleute, Fabrikanten und andere Gewerbetreibende, welche sich
darüber ausweisen, daß sie in dem Staate, wo sie ihren Wohnsitz haben, die gesetzlichen
Abgaben für das von ihnen betriebene Geschäft entrichten, wenn sie blos für vieses Ge-
schäft persönlich oder durch in ihren Diensten stehende Reisende Ankäufe machen oder Be-
stellungen, nur unter Mitführung von Mustern, suchen, in vem Gebiete veo andern ver-
tragenden Theils keine weitere Abgabe hiefür zu entrichten verpflichtet seyn.
Auch sollen beim Besuche der Märkte und Messen zur Ausübung des Handels und
zum Absatz eigener Erzeugnisse over Fabrikate in jedem der vertragenden Theile die Unter-
thanen des andern ebenso wie die eigenen Unterthanen behandelt werden.
Die Unterthanen des einen der vertragenden Theile, welche das Frachtfuhrgewerbe,
die See= oder Flußschifffahrt zwischen Plätzen verschiedener Staaten betreiben, sollen für
diesen Gewerbebetrieb in dem Gebiete des andern Thbeils einer Gewerbesteuer nicht unter-
worfen werden.
Artikel 19.
Die vertragenden Theile bewilligen sich gegenseitig das Recht, Consuln in allen den-
jenigen Häfen und Handelsplätzen des andern Tbeiles zu ernennen, in denen Consuln
irgend eines dritten Staates zugelassen werden.
Diese Consuln des einen ver vertragenden Theile sollen, unter der Bedingung ver
Gegenseitigkeit, im Gebiete des andern Theiles dieselben Vorrechte, Befugnisse und Be-
freiungen genießen, veren sich viejenigen irgend eines dritten Staates erfreuen oder. er—
freuen werden.
Artikel 20.
Jeder der vertragenden Theile wird seine Consuln im Auslande verpflichten, den
Angehoͤrigen des andern Theils, sofern letzterer an dem betreffenden Platze durch einen
Consul nicht vertreten ist, Schutz und Beistand in derselben Art und gegen nicht böhere
Gebühren wie den eigenen Angehörigen zu gewähren.