Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1879. (13)

(Nr. 1351.) Uebereinkunft zwischen dem Deut- 
schen Reich und Belgien wegen 
gegenseitiger Zulassung der beider- 
seitigen Staatsangehörigen zum 
Armenrechte Vom 18. Oktober 
1878. 
Zwischen der Kaiserlich deutschen und der 
Königlich belgischen Regierung ist zum 
Zweck der gegenseitigen Zulassung der 
beiderseitigen Staatsangehörigen zum Ar- 
menrechte nachfolgende Vereinbarung ge- 
troffen worden. 
Deutsche werden in Belgien und Bel- 
gier werden in Deutschland unter den- 
selben Bedingungen und gesetzlichen Vor- 
aussetzungen zum Armenrechte zugelassen, 
wie die Angehörigen  des betreffenden Lan- 
des, in welchem der Prozeß anhängig ist. 
Das Armuthszeugniß ist dem Aus- 
länder, welcher zum Armenrechte zugelassen 
werden will, in allen Fällen von der Be- 
hörde seines gewöhnlichen Aufenthaltsortes 
auszustellen. 
Hält der Ausländer sich nicht in dem 
Lande auf, in welchem er das Armenrecht 
nachsucht, so muß das Armuthszeugniß 
von einem diplomatischen Agenten des- 
jenigen Landes, in dessen Gebiet das 
Zeugniß vorgelegt werden soll, beglau- 
bigt werden. 
Hält er sich dagegen in dem Lande 
auf, in welchem er seinen Antrag stellt, 
so können außerdem noch bei den Be- 
hörden seines Heimathslandes Erkundi- 
gungen über ihn eingezogen werden. 
Sind Deutsche in Belgien oder Bel- 
gier in Deutschland zum Armenrechte 
verstattet, so sind sie hiermit von Rechts- 
wegen auch von jeder Sicherheitsleistung 
oder Hinterlegung befreit, welche unter 
irgend einer Benennung von Ausländern 
wegen ihrer Eigenschaft als solche bei 
Prozessen gegen Inländer nach der Ge- 
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— 
(No. 1351.) Declaration relative à T’as- 
sistance judiciaire, schangée à 
Berlin, le 18 octobre 1878 entre 
la Belgique et I’Allemagne. 
Le Gouvernement belge et le Gou- 
vernement impérial allemand, désirant 
assurer réciproquement à leur natio- 
naux le bénélcc de D’assistance judi- 
ciaire dans les deux pays, sont con- 
venus de ce qui suit: 
Les Belges seront admis à Tassis- 
tance judiciaire en Allemagne, et les 
Allemands en Belgique, comme les 
nationaux eux-mémes, conformément 
à la loi du pays dans lequel le pro- 
es est engagé. 
Dans tous les cas, le certisicat d'in- 
digence devra étre délivré à Tétran- 
ger qui demande l'assistance par les 
autorités de sa résidence habituelle. 
Si Tétranger ne réside pas dans 
le pays ouùi il sollicite T’assistance, le 
certificat d'indigence sera 1éegalisé par 
Tagent diplomatique du pays ou le 
certifcat doit étre produtt. 
Lorsque Iétranger réside dans le 
Pays ou la demande est formée, des 
renseignements pourront, en outre, 
étre Pris auprès des autorités de la 
nation à laquelle il appartient. 
Les Belges admis en Allemagne, 
les Allemands admis en Belgique au 
bénéicc de ’assistance judiciaire, se- 
ront dispenseés, de plein droit, de toute 
Caution ou dépôt, qui, sous duelque 
dénomination due ce soit, peut étre 
Gxigé des Ctrangers, comme tels, plai- 
dant contre les nationaux, d’apres la
	        
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