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§. 14.
1. Das Reichs-Postamt tritt zur Sicherstellung des Postbetriebs auf den
Eisenbahnen für den Kriegsfall schon im Frieden mit dem preußischen Chef des
Generalstabs der Armee durch einen von ihm zu bestellenden Vertreter in Benehmen.
2. Es bereitet in gleicher Weise im Frieden möglichst direkte telegraphische
Verbindungen zwischen den Amtssitzen der Militär--Eisenbahnbehörden und von diesen
zu den Amtssitzen der Bahnbevollmächtigten mittelst der Reichs- und Staats-Telegraphen-
linien (Zif. 4 zweiter Abs.) vor.
3. Es bestellt einen Vertreter bei jeder Linien-Kommission Kommandantur
sowie einen solchen für den Bezirk jedes Bahnbevollmächtigten.
4. Die in dieser Ordnung für die Reichs-Post- und Telegraphen-Verwaltung
enthaltenen Bestimmungen finden auf die Post- und Telegraphen-Verwaltungen von
Bayern und Württemberg sinngemäß Anwendung.
Das Reichs-Postamt wird sich in diesen Beziehungen nach Erfordern mit
den Post- und Telegraphen-Verwaltungen von Bayern und Württemberg in Be-
nehmen setzen.
§. 15.
1. Im Sinne dieser Ordnung ist jede Eisenbahndirektion innerhalb ihres
Bezirkes als Eisenbahnverwaltung anzusehen.
2. Jede Eisenbahndirektion bestellt an ihrem Amtssitze für den regelmäßigen
geschäftlichen Verkehr mit den Militär-Eisenbahnbehörden einen Bevollmächtigten für
Militärangelegenheiten, den Bahnbevollmächtigten; dieser kann gleichzeitig tech-
nisches Mitglied einer Linien- Kommission Kommandantur sein.
Bei Bahnen von geringem Umfange kann von der Bestellung eines Bahn-
bevollmächtigten abgesehen, auch können dessen Geschäfte dem Bahnbevollmächtigten
einer anderen Eisenbahnverwaltung übertragen werden.
3. Bei den Verhandlungen mit den Militärdienststellen über die bei der Vor-
bereitung und Ausführung der Militärtransporte an Ort und Stelle erforderlichen
Einzelanordnungen sowie über dringliche Maßnahmen werden die Eisenbahn-
verwaltungen durch ihre örtlichen Organe oder durch besondere Kommissare vertreten.
Diese übermitteln die Anforderungen der Militärdienststellen, sofern die Vorbereitung
oder Ausführung ihre eigene Befugniß überschreitet, an die zuständige Stelle.
4. Für die Erfüllung der ihnen nach §. 28 des K. L. G. obliegenden
Verpflichtungen sind die Eisenbahnverwaltungen hinsichtlich der im
Friedensbetriebe befindlichen Strecken der Oberaufsicht des Reichs-Eisenbahn--
Amts unterstellt §. 13, 1); hinsichtlich der im Kriegsbetriebe befindlichen
Strecken haben sie ausschliesslich den Anordnungen der Militär-Eisenbahn-
behörden Folge zu leisten (s. §. 18, 3 bis 8).
5. Förmliche Beschwerden über Organe der Militärverwaltung sind an
das Reichs-Eisenbahn-Amt zu richten.
Reichs-Gesetzbl. 1899. 6
Reichs-Post- und
Telegraphen-Ver-
waltung.
Eisenbahnverwal--
tungen,
(Adresse:
Bahnbevoll-
mächtigter).