— 882 —
die zur Durchführung der Abgabepflicht erforderlichen Bestimmungen; sie können
die Abgabepflicht erhöhen und bestimmen, daß von Schweinen, deren Ertrag an
Liesen= (Wammen.-) Fett weniger als 1½⅛ Kilogramm beträgt, kein Speck oder
Fett abgegeben zu werden braucht. Sie können anordnen, daß an Stelle des
Speckes oder Fcttes andere Teile des gewonnenen Fleisches abzugeben sind, und
Vorschriften über die Haltbarmachung der abzugebenden Mengen erlassen.
Die Verpflichtung zur Abgabe von Speck oder Fett entfällt bei Haus-
schlachtungen von Schweinen in gewerblichen Betrieben, Krankenhäusern und ähn-
lichen Anstalten, die gemäß § 9 Abs. 2 vom Kommunalverband als Selbstversorger
anerkannt worden sind, und durch Selbstversorger, denen nach den geltenden
Vorschriften bei besonders onstrengender körperlicher Arbeit im Verwaltungs-
wege Fettzulagen gewährt werden können oder zu deren Haushalt solche
Personen gehoren.
Über Streitigkeiten, die sich aus der Durchführung der Vorschriften in
Abs. 2 und 3 ergeben, entscheiden endgültig die von den Landeszentralbehörden
bestimmten Behorden.
3. §# 10 #n erhält folgende Fassung:
Der Selbstversorger hat anzugeben, innerhalb welcher Jeit er die Fleisch-
vorrate verwenden will. Für diese Jeit erhält er für sich und die von ihm
verkostigten Personen nur so viele Fleischkarten, als ihm nach Abzug der Vorräte
noch zustehen. -
WildbrctuudHühnerwcrdcnmitderuachsGvomStaatssekrctärdes
Kriegsernährungsamts sür die Reichsfleischkarte festgesetzten Höchstmenge angerechnet.
Vei der Anrechnung von Schlachtviehfleisch, außer von Fleisch von Kälbern
bis zu drei Wochen und von Schweinen, ist eine Wochenmenge zugrunde zu legen,
die um ?/8 höher ist als die nach §9 0 festgesetzte.
Bei der Anrechnung von Schlachtviehfleisch von Kälbern bis zu drei
Wochen und von Schweinen sind folgende Wochenmengen für die Person zugrunde
zu legen:
bei Kälbern bis zu drei Wochen: 500 Gramm,
bei Schweinen mit einem Schlachtgewichte von mehr als 60 Kilogramm
500 Gramm, von mehr als 50 Kilogramm bis 60 Kilogramm
600 Gramm, von 50 Kilogramm und weniger 700 Gramm.
Die nach 99# Abs. 2 abzuliefernden Fleischmengen sind nicht auf die
Fleischkarten anzurechuen und kommen für die Berechnung des Schlachtgewichts
zum Iwecke der Fleischkartenanrechnung nicht in Ansatz.
Der Staatssekretär des Kriegsernährungsamts kann die Sätze für die An-
rechnung von Schlachtviehfleisch vorübergehend erhöhen. 1
Fleisch zur Selbstversorgung darf aus Hausschlachtungen, die zwischen dem
1. September und 31. Dezember erfolgen, höchstens für die Dauer eines Jahres,
aus Hausschlachtungen in der übrigen Jeit höchstens für die Jeit bis zum
Schlusse des Kalenderjahrs belassen werden.