Ein Nachwort zuvor
Berlin, 2. September
„Ich bin ein #Sdiot! Ein vollkommener Zdiot! Das muß
jeder sagen, der das liest!“
Er ächzt, er knüllt sein Zeitungsblatt zusammen, er sinkt
vernichtet in den Klubsessel. Ein Glück, daß wenigstens diese
Sessel, aus dem Berliner Reichstag herübergebracht, hier im
Foper in Weimar stehen. Der Parlamentarier bält darin
kurz vor Beginn der Nachmittagesitzung sein Schläschen.
Der Pressevertreter kommt in ihnen auf seine besten Gedanken.
Besonders wenn Mutter Pollin, die Theaterwirtin, oder
Lotte, ihre rosig dralle Richte, ein Schälchen „echten Mokka“
danebengestellt bat. Aber man erlebt auch manchen Zu-
sammenbruch in diesen Sesseln. Hierher wankt der Abge-
kämpfte aus. dem Parkett oder von der Bühne, der Abgeord-
nete oder der Regierungsmann.
Genau so tut es unser Kollege, der gerade seinen angeb-
lichen Idiotismus ausgestöhnt hat. Er hatte seiner Zeitung
durch den Draht so wunderbar schöne Dinge übermittelt,
aber der Drahtfehlerteufel zwickte entscheidende Stellen ab,
schüttelte ein paar Ungereimtheiten dazu, machte aus Er-
hebendem Lächerliches und aus Klarem einen großen Mist.
Wir alle haben darunter gelitten. Ich, dank unseren guten
Telephonstenographen, noch am wenigsten. Aber auch ich.
Ich schleudere am späten Abend meine Sätze wie die
Speere. Zeder haftet zitternd mitten im Schwarzen. Da
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