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n aus den deulschen Schuhgebieten.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Deutsch-Hltafrika.
Der TLeiter der Ulambara-Rulturstation Kwai
meldet unter dem 1. Dezember 1896 Folgendes:
g ##n Gegensatz zum Monat Oktober mit seiner
T enheit hat die im Aufang November eingetretene
leeine Regenzeit so ausgiebige Niederschläge gebracht,
boßedie einzelnen Pflanzen in wenigen Tagen den
illstand ihres Wachsthums im Oltober wieder ein-
geholt haben. Besonders die sämmtlichen Gemise-
arten wachsen mit einer geradezu beispiellosen Ueppig-
keit, so daß die Unmöglichkeit rationeller Ausnutzung
sehr zu bedauern ist. Die Höhenlage von Kwat
heint noch geeigneter für Gemüsekulturen zu sein
7 Muafa, da die dortigen Anlagen nicht annähernd
e Ueypigkeit wie die in Kwai zeigten. Von den
Behölzsümereien ist ein großer Theil so weit in seiner
twickelung fortgeschritten, daß nächstens mit den
Vorschulen begonnen werden kann. Die Tabakpflanzen,
die anfangs sehr durch Ungeziefer zu leiden hatten,
das in großer Zahl im Boden vorhanden ist, da es
nicht überall durch Abbrennen des gerodeten Busches
zerstört werden konnte, erholen sich jetzt ebenfalls
und zeigen zum Theil sehr üppige Exemplare. Der
zuerst gesandte arabische Kaffee keimt und wird mit
Eintritt der großen Regenzeit zu verpflanzen sein;
der Aberiakaffee aus. Madagaskar ist zum Theil mit,
zum Theil ohne Hülfe ausgepflanzt. Die von Europa
gesandten Getreidesämerelen sind in dem Felde aus-
gesät, jedoch von jedem nur ein Theil, da. die Be-
sürchtung nahe liegt, daß die kleine Regenzeit mit
n darauf folgenden zweimonatlichen Trockenheit
S ausreicht, um den flachwurzelnden europäischen
Kuhlercien die nöthige Feuchtigkeit zu geben. Der
* mit dem darüberliegenden Kornboden ist bis
Ab das Dach fertig; es war ein mühsomes Stück
ban eit, den mit einer derartigen Arbeit ganz unbe,
annten Zimmerleuten einen Begriff von der Ver-
wendung dieses Gewirres von Balken und Trägern
zu machen, wie es zu dem Bau eines für die Auf-
nahme von Heu rc. bestimmten Dachstuhles erforderlich
ist. Das Wohnhaus ist in seinen Umfassungs= und
der Arbeit abzulösen haben. Die Arbeiterfrage ist,
Verbindungsmauern fertig, so daß mit dem schnell
vorwärtsschreitenden Aufmauern vermittelst der Guß-
ziegel, die in genügender Anzahl hergestellt sind,
begonnen werden kann.
Der Verbindungsweg nach Mombo zur Mkomasi-
steppe ist bis zum Mkusubach und an diesem entlang
in einer Länge von 6½ km ausgehauen in einer
Steigung von 5 bezw. 6: 100. Einige Steinmassen,
die sich nicht umgehen ließen, müssen gesprengt werden,
wozu sich die gesandte Schießbaumwolle ganz be-
auf der Station überzeugt habe.
am Wege ist nach Bezirken eingetheilt, die sich in,
wie ich hoffe, jetzt in geregelte Bähnen geleitet. Die
Jumben stellen monatlich eine bestimmte Zahl von
Arbeitern (je nach der Größe ihres Bezirks) zu ein-
monatlicher Arbeit, so daß die Station jetzt 40 bis
50 ständige Arbeiter aus der Bergbevölkerung hat.
Diese werden nach einer Vereinbarung mit dem
Sultan Kiniassi nicht eher entlassen, bis ihr Ersatz#
in entsprechender Anzahl eingetroffen ist. Für diese
Leute habe ich mit Kiniassi den festen Monatslohn
von sieben Rupien vereinbark, während die freiwillig
kommenden Tagesarbeiter nach wie vor 12 Pesas
täglich belommen. Außerdem werden von dem Posten
zu Masinde allmonatlich eine Anzahl von Leuten zur
Arbeit hier angeworben und zwar unter denselben
Bedingungen wie die Monatsarbeiter aus den Bergen.
Ein arabischer Händler ist eingetroffen und macht,
wie es scheint, gute Geschäfte. Die Leute sind über
seine Anwesenheit sehr erfreut.
Die Lebensmittelfrage scheint jetzt auch geregelt
zu sein, nachdem die Märkte von Rusotto, Ebiri und
Chere nach Kwai verlegt worden sind.
RAus dem Berreiche der WMisstonen und
der Antisklaverei-Bewegung.
Einem Berichte des Stationschefs Ramsay aus
Udjidji, 8. Sept. 1896, entnehmen wir Folgendes:
Die französische katholische Mission (les
missionaires d’'Afrique Ipéres blancsl), deren
Hauptsitz in Algerien und deren jetziger Lelter der
früher in Uganda thätige Bischof Msgr. Livinhac,
der Nachfolger des Kardinals Lavigerie, ist, wirkt
seit 17 Jahren am Tanganyika. Pater Moihuet
und Bruder Jeröme, ein geborener Bayer und das
älteste Mitglied der Mission, sind seit 17 Jahren
am See, Letzterer ununterbrochen; Pater Raudabel,
der Superior in Kala, ist seit 14 Jahren, der Bruder
Gustave (Gustav Schurey), ein Deutsch-Schweizer
und ein wahres Baugenie, ist seit 10 Jahren ohne
Unterbrechung am Tanganyika.
Zuerst haben die Missionare versucht, im Norden
des Sees das Christenthum unter den Eingeborenen
zu verbreiten; sie haben Stationen in Udjldii, Ru-
monge, Urundi und am Westufer in Kibanga gehabt,
die ersteren Stationen haben wegen des zu großen
Einflusses der Araber aufgehoben werden müssen,
Kibanga wegen einer ganz ungeheueren Mortalität
unter Europäern und Schwarzen. Die Missionare
— esaꝛ haben dort mehrere Europäer und mehr als 100
sonders eignet, wie ich mich durch Sprengungen hier
Die Arbeitsleistung
Kinder begraben. -
Vor zehn Jahren, 1886, hat die Mission die
Stationen Karema und Mpala übernommen, die