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bis kein Ol mehr an der Oberfläche erscheint.
Jetzt wird die Fasermasse herausgenommen und
noch ein= bis zweimal über der Grube mit den
Händen ausgepreßt. Das Ol wird nochmals ab-
geschöpft. Dann entfernt man das Wasser aus
der Grube und sammelt die am Boden derselben
liegenden Samen. Auch aus der Fasermasse
werden sie herausgesucht. Man legt sie dann in
die Sonne zum Trocknen. Die Frauen klopfen
später die Schalen der Samen auf, krösten
die Kerne wie Kaffee, zerstampfen und kochen sie
und benutzen das Ol, das sich dabei absondert,
zum Essen, zum Einreiben nach dem Waschen,
als Haaröl usw. oder sie verkaufen die Kerne.
Das Ol, das am zweiten Tage aus dem
Loch geschöpft wird, reinigt man nicht mehr durch
Kochen, wohl aber in den meisten Fällen das
am dritten Tage mit kaltem Wasser gewonnene.
Ein anderes Verfahren wenden die Akpafu-,
Buem= und Dajileute an. Sie lassen die Frucht-
bündel sechs Tage liegen, bedecken sie mit Ba-
nanenblättern, schütten die Früchte dann in die
Grube und zerstampfen sie. Wasser wird nicht
darauf gegossen. Die Fasermasse nimmt man
heraus, wirft sie in große Töpfe und kocht sie
aus. Wenn das Wasser anfängt zu kochen, fängt
man an zu rühren. Das Ol, das sich an der Ober-
fläche sammelt, schöpft man wiederholt ab. Hier-
auf hebt man die Fasermasse mit einem Löffel
heraus und legt sie in eine Art Netz, das über
den Kochtopf gehalten wird. An den zwei
Enden steckt man einen Pflock durch das Netz
und wringt die Fasermasse aus, indem man
die Pflöcke herumdreht, bis kein Ol mehr heraus-
kommt.
In den ölpalmenärmeren Gebieten, wie in
der Landschaft Gbele, verfährt man folgender-
maßen:
Man läßt die Früchte eine halbe bis eine
Woche liegen und stampft sie dann in Fufu-
mörsern. Da letztere keine großen Mengen fassen,
so nimmt man die eingestampften Früchte immer
wieder heraus, schichtet sie daneben auf und wirft
wieder neue Früchte hinein. Vor dem Stampfen
wird ein wenig heißes Wasser zugegossen. Dann
legt man die Fasermasse auf Holzschüsseln, trägt
sie nach dem Wasserplatz und wirft sie in mit kaltem
Wasser gefüllte Töpfe. Die Fasern drückt man
über dem Topf stark aus, läßt das herausge-
preßte Ol in den Topf fließen und schöpft es
ab. Dieses Verfahren ist am unzweckmäßigsten,
denn es geht dabei viel Ol verloren.
Ein rein kaltes Verfahren der Olgewinnung,
wie z. B. im Anechobezirk, kennt man also im
Bezirk Misahöhe nicht.
Der Eingeborene weiß den Wert der Olpalme
wohl zu schätzen, er schont und pflegt sie sehr.
daß die Erzeugung der Bastarde von
Jedes Jahr pflanzt der Neger beim Farmmachen
einige Olpalmen aus. Er benutzt dazu junge
Pflanzen, die er von Plätzen nimmt, wo sie recht
dicht stehen. Außerdem wirft er noch einige
Handvoll Kerne regellos auf den Boden hin.
Ein Ausstecken von Kernen habe ich nicht be-
obachtet.
Die Verbesserung alter und die Süchtung neuer
Baumwoll-Varietäten in Togo.
Von dem Baumwollsachverständigen Pape.
Als in Togo die ersten kulturellen Versuche
mit Baumwolle angestellt wurden, zeigten sämt-
liche fremden und vorgefundenen Varietäten einen
Mangel an Anpassungskraft dem Klima gegenüber.
Sämtliche Sorten litten unter der großen Luft-
feuchtigkeit der Regenzeit und unter der Dürre
der Trockenheit.
Sea-Island-Sorten erhielten ihre schwersten
Schäden in der Höhe der Trockenzeit, wogegen
die Upland-Varietäten den schwächeren Widerstand
in der Regenzeit aufwiesen. In Erwägung, daß
die Regenzeit die Entwicklungsperiode und die
Trockenzeit die Ernteperiode ist, wurde auf die
Möglichkeit geschlossen, daß eine Sea-Island-
Pflanze mit Uplandfrucht erhöhte Resultate bringen
könnte. Es wurde eine Vereinigung der Kräfte,
welche der Luftfeuchtigkeit Widerstand leisten, der
einen Varietät mit entgegengesetzten Kräften der
anderen Varietät beabsichtigt, um somit das neue
Produkt für die Extreme bei den Wetterperioden
widerstandsfähiger zu machen.
Die Kreuzungsarbeiten wurden auf Grund
dieser Folgerung begonnen. Hier sei bemerkt,
oben-
genannten Mutterpflanzen keine besonderen Schwie-
rigkeiten bereitete; doch gleichzeitig in der neuen
Pflanze die gewünschten Eigenschaften zu ver-
einigen, ist ein Problem sehr schwieriger Natur.
Es liegen bei der Staubübertragung nicht die
geringsten Mittel oder Wege vor, durch welche
gleichzeitige Abhärtung gegen Luftfeuchtigkeit und
gegen ungenügende Bodenfeuchtigkeit bezweckt wird.
Falls eine durch Kreuzung erzeugte Pflanze diese
gewünschten Eigenschaften besitzt, kann diese Er-
zeugung nur als ein glücklicher Zufall bezeichnet
werden. Auf Grund dieser Möglichkeit sind auch
die Kreuzungen noch bis zum heutigen Tage
weitergeführt, doch wurde während der letzten
Jahre mit Nachdruck auf die Erzeugung neuer
Varietäten durch Auswahl hingewiesen. Letzteres
bezieht sich auf Auswahl solcher Pflanzen, Zweige
und Fruchtansätze, welche in weitestem Maße die
gewünschten Eigenschaften besitzen.
Die Bestrebungen, welche demzufolge angestellt
waren und sich allein auf Kreuzungen oder Staub-