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Ein Teil der gewonnenen Kopra wird im
Lande selbst konsumiert. Das auf primitiven,
mit Kamelen getriebenen Mühlen gewonnene Ol
dient den Eingeborenen zum Einreiben und zur
Bereitung von Gebäck. Die Hauptmasse dient
jedoch dem Export.
Aufnahmeland ist hauptsächlich Frankreich, wo
das Kokosnußöl zur Beimischung zu feinen Olen
verwendet wird. Ein Teil (1907: 15 v. H.,
1906: 19 v. H.) nimmt seinen Weg über Zanzibar.
Die Ausfuhr betrug:
1908 1904 1905 1906 1907
2 2 2 2
11084 9412 9413 24146 22554
Dem Quantum nach ist die Ausfuhr gegen
1906, das ein besonders günstiges Jahr war,
um rund 5000 Zentner zurückgegangen, woran
sowohl zeitweise Trockenheit wie mißbräuchliche
Verwendung der Palmen zur Gewinnung von
Pembe (Palmwein, der schnell in Gärung über-
gehende und dann stark berauschende Saft der
Palmen) schuld waren.
Die Preise sind während des Berichtsjahres
erheblich gesunken. Im April 1907 erzielte die
Frasila (35 lbs.) in Zanzibar 2 bis 2,35 5 und
sank im regelmäßigen Fallen bis Ende März 1908
auf 0,825 bis 1,15. In letzter Zeit ist wieder
eine leichte Steigerung eingetreten, im Juli wurden
1,52 bis 1,50 8 bezahlt.
In Daressalam wurden Anfang des Berichts-
“ 4 bis 4½ Rp., im September 3½ bis
4 Rp., Ende März 2¼ Rp. bezahlt.
VDie Preise in Britisch= Ostafrika sind ent-
sprechend, doch gilt die im Lande gewonnene
Qualität als besser als die Durchschnittsware in
Das beste Produkt liefert die deutsche
Statt der fertigen Kopra werden auch die
Kokosnüsse verkauft. Der Preis geht nach dem
Tausend und stellt sich in Zanzibar auf 11 bis 15 K.
Kopal ist das Harz eines in sandigem Boden
wachsenden Baumes (Trachylobium verrucosum
und Trachylobium mosambicense Klotsch),
dessen Teile einen fadigen, an der Luft erhärtenden
Saft geben, der hervorragendes Material zur
Lackfabrikation gibt. Man urnterscheidet fossilen
Kopal, der aus inzwischen verwesten Bäumen
abgelaufen ist und im Boden gegraben wird, und
rezenten, der durch Ausschwitzung und Zapfung
lebender Bäume gewonnen wird. Ein Forscher
glaubt im letzten Jahre ein Verfahren gefunden
zu haben, durch das er auch die Kopalfrucht der
Lackindustrie dienstbar macht. Sie soll in der
Schale 15, im Kern 8 v. H. Kopal, zusammen
also 23 v. H. liefern. Bewährt sich dies, so be-
deutet es einen erheblichen Gewinn, da die fossilen
Lager mit der Zeit aufgebraucht werden und die
Zapfung die Bäume schädigt. In Britisch-
Ostafrika ist das Verfahren noch nicht bekannt.
Die Preise sind nach der Qualität sehr ver-
schieden. In Zanzibar wurden für das Frasila
von 35 lbs. 4 bis 17 3 bezahlt.
In Hamburg stellten sich die Preise Anfang
1907 für 100 kg:
Gereinigter afrikanischer 250 bis 300 #
Roher afrikanischer 90 = 300 =
Sogenannter Zanzibar (er
stammt in Wirklichkeit aus
Deutsch-Ostafrika) 472 = 750
Die Ausfuhr hatte in den Jahren 1904 und
1905 etwas nachgelassen (603 und 725 0), hat
sich aber im Jahre 1906 auf 1074 L und 1907
auf 1779 gesteigert. Etwa die Hälfte wurde in
Zanzibar umgesetzt, das größtenteils nach London
exportiert, die andere Hälfte ging nach Indien.
Der Ausfuhrzoll beträgt 15 v. H. des Wertes.
Die Ausfuhr von Kautschuk betrug:
1903 1904 1905 1906 1907
8 98. * r #.
18684 25168 44061 55734 48241
Davon entfallen auf:
Britisch-
Ostafrika 10772 21579 18929 19944 14402
Uganda 283 2948 11919 20 403 17390
Deutsch-
Ostafrika 24 641 13213 15387 16440
Der Kautschuk wird von Eingeborenen von
wildwachsenden Lianen (hauptsächlich Landolphia
Kirkü), die namentlich an der Küste, aber auch
in anderen Teilen Britisch-Ostafrikas vorkommen,
gewonnen. In Uganda hat man vor einigen
Jahren die sonst nur an der Westküste Afrikas
gefundene Funtumia elastica entdeckt, zu deren
Ausbeutung eine englische Gesellschaft (The Mabira
Forest Co.) eine große Landkonzession erhalten
hat. Auch in Nandi (Britisch-Ostafrika) ist die
genannte Liane gefunden.
Seit zwei Jahren werden an der Küste auch
Gummiplantagen angelegt; kultiviert wird, wie
in Deutsch-Ostafrika, Manihot Glaziovü. Die
Saat kommt aus Tanga.
Die Kautschukkultur eignet sich auch für Pflanzer
mit geringen Mitteln, da die Anlage nicht viel
kostet und schon nach vier Jahren Erträgnisse ab-
wirft. Auch kann sich der Anfedler bis zur ersten
Ernte durch Zwischenkulturen (Baumwolle, Sesam,
Erdnüsse) Barmittel verschaffen. Bedingung ist
allerdings, daß die Preise wieder steigen. Sie
waren im Berichtsjahre zeitweise bis fast auf die
Hälfte des Vorjahres gesunken.
Parakautschuk fiel während des Jahres 1907
von 5 sh 9 d das lb. auf 3 sh
In Zanzibar wurde das henn 2 Ibs.) im