Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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Bekom, Oku, Bansso, Kambo und Mambila seine 
größte Höhe erreicht. Die höchsten Erhebungen 
des Plateaus auf seiner Westseite, soweit sie für 
die beigefügte Kartenskizze in Frage kommen, 
dürften bei Eko liegen. Ihre absolute Höhe be- 
trägt etwa 2400 m. 
Der westliche Teil des Plateaus entwässert 
zum Croßfluß. Von den zahlreichen Flüssen sind 
besonders zu erwähnen der Mma, der in dem 
noch unbekannten Gebiete nordwestlich Befang 
entspringt und sich südlich Biteku mit dem von 
Bamumun und Bali kommenden Moma ver- 
einigt. Er war an der Übergangsstelle manns- 
tief, etwa 60 bis 80 Meter breit und sehr 
reißend. Der Nordwestrand des Plateaus wird 
entwässert vom Mafifluß, der einen der Haupt- 
zuflüsse des Mun-Aja bildet. Er war Anfang 
Juli dieses Jahres etwa 60 bis 80 Meter breit, 
1,20 Meter tief. Die Wassermengen des eigent- 
lichen Innenplateaus führt der Metscham= (auch 
Montsumo, Wotschumo und Mija genannte) Fluß 
dem Katsenafluß und somit dem Stromgebiet des 
Benus zu. Seinem Flußsystem gehören auch die 
Flüsse an, die das Bergland von Bamenda, 
Babanki, Bekom und Bafum entwässern. Ent- 
sprechend seinem vulkanischen Charakter weist das 
Plateau mehrere aterseen auf. Außer dem 
bereits bekannten Mauwsssee (2300 Meter, Oku) 
und dem Ndüsee (1200 bis 1400 Meter bei 
Nijos, Bafum) wurde zwischen Kuk und Me in 
einer Höhe von 1400 Metern noch ein dritter 
See aufgefunden. Sein Name ist (ebenso wie 
der des bei Njos gelegenen Sees) RNdüsee, d. h. 
Gottessee. Der neuentdeckte See ist etwa 600 
Meter lang und ebenso breit, ohne sichtbaren 
Zu= und Abfluß. 
Während die Gebiete an den unteren Stufen 
des Plateauabfalles, also an der ganzen Route 
Widekum Biteku— Mbu— Bascho durchweg mit 
Urwald bestanden sind, zeigen die Länder Anjang 
und Anta am oberen Plateaurand in ihren 
höheren Erhebungen zahlreiche Graskuppen; in 
Eko beginnt das eigentliche Grasland. Im 
nördlichen Teil bei Esimbe findet sich, wie überall 
in den Randgebirgen, an den Hängen und in 
den Tälern viel Wald. An fast allen Wasser- 
läufen wächst die Rophiapalme in meist lang- 
gedehnten, schmalen Hainen. Bafum kann wieder 
als reines Grasland bezeichnet werden. Das 
Gras erreicht je nach Höhenlage und Beschaffen- 
heit des Bodens zum Teil eine Höhe von 3 bis 
4 Meter, zum Teil wächst es nicht über Hüft- 
höhe hinaus. Die Übergangsländer find reich 
  
an Olpalmen. Besonders weisen Baliben, 
Widekum, Mesang, Kantji, Efimbe, Muküru, Be- 
fang, große Bestände an Olpalmen auf. Gummi 
ist in dem Urwaldgebiet am Westabfall des 
Plateaus reichlich vorhanden und zwar kommt 
sowohl Kickrig wie die Gummi-Liane vor. In 
Walo brachten mir die Eingeborenen schon im 
November 1901 Gummibälle zum Verkauf. Die 
Eingeborenen von Mubadji schneiden Gummi 
zwischen Kantii und Esimbe, die von Mantum 
in Mukürun. Der Gummi soll in viereckigen 
Klumpen von etwa einem Kilo Gewicht in den 
Handel kommen. Über die weiter nördlich ge- 
legenen von den Muntschis bewohnten Wald- 
gebiete habe ich nichts in Erfahrung bringen 
können. Das Vorkommen von Gummi in den 
Wäldern von Bafut, besonders auch am Tuija- 
berg ist bekannt. 
Der Wildstand scheint in dem ganzen Gebiet 
sehr gering zu sein. Beobachtungen in dieser 
Richtung wurden durch das hohe Gras fast un- 
möglich gemacht. Doch zeigten die in Banta, 
Esimbe, Wum, Me und anderen Orten vorge- 
fundenen Antilopengehörne, Affen= und Wild- 
schweinschädel, daß Wild überall wenigstens 
vereinzelt vorkommt. Große Elefantenherden 
gibt es am Tuijaberg und längs des Metscham- 
flusses bis in die Gegend von Bafut, Bandeng 
und Bameta. 
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Sowohl die Übergangs= und Waldländer als 
die Graslandgebiete sind stark bevölkert. Die 
Bevölkerung an der Straße Widekum—Bascho 
sowie die Bewohner von Anta und Anjang 
zeigen ganz den Typus der Urwaldbewohner. 
Auch ihre Hütten sind auf dieselbe Art wie am 
Croßfluß gebaut, nur sind sie zumeist ärmlicher 
und niedriger. In den im Grasland gelegenen 
Landschaften Eko und Okum finden sich runde, 
neben viereckigen Hütten. Die Dächer sind noch 
mit Palmblattmatten gedeckt. Bamesse, Baminje, 
Mesang, Mubadji und die Bafum-Landschaften 
bauen die den Grasländern eigentümlichen hohen 
quadratischen Häuser mit Grasdach. Besonders 
schön gebaut sind diese Häuser in Bafum. Hier 
findet man an den Türpfosten auch vielfach 
schöne Schnitzereien. Ganz abweichend von 
diesen Bauarten sind die Häuser der Land- 
schaften Kantji, Efimbe, Muköüru und Befang. 
Diese Häuser bestehen ganz aus Lehm, der meist 
mit Sand und kleinen Steinen vermengt ist. 
Der Grundriß ist quadratisch. Meist befindet 
sich an der Vorderseite des Hauses noch unter 
dem Grasdach ein Vorraum, der von einer etwa 
einen Meter hohen Mauer eingefaßt oder ganz
	        
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