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Bekom, Oku, Bansso, Kambo und Mambila seine
größte Höhe erreicht. Die höchsten Erhebungen
des Plateaus auf seiner Westseite, soweit sie für
die beigefügte Kartenskizze in Frage kommen,
dürften bei Eko liegen. Ihre absolute Höhe be-
trägt etwa 2400 m.
Der westliche Teil des Plateaus entwässert
zum Croßfluß. Von den zahlreichen Flüssen sind
besonders zu erwähnen der Mma, der in dem
noch unbekannten Gebiete nordwestlich Befang
entspringt und sich südlich Biteku mit dem von
Bamumun und Bali kommenden Moma ver-
einigt. Er war an der Übergangsstelle manns-
tief, etwa 60 bis 80 Meter breit und sehr
reißend. Der Nordwestrand des Plateaus wird
entwässert vom Mafifluß, der einen der Haupt-
zuflüsse des Mun-Aja bildet. Er war Anfang
Juli dieses Jahres etwa 60 bis 80 Meter breit,
1,20 Meter tief. Die Wassermengen des eigent-
lichen Innenplateaus führt der Metscham= (auch
Montsumo, Wotschumo und Mija genannte) Fluß
dem Katsenafluß und somit dem Stromgebiet des
Benus zu. Seinem Flußsystem gehören auch die
Flüsse an, die das Bergland von Bamenda,
Babanki, Bekom und Bafum entwässern. Ent-
sprechend seinem vulkanischen Charakter weist das
Plateau mehrere aterseen auf. Außer dem
bereits bekannten Mauwsssee (2300 Meter, Oku)
und dem Ndüsee (1200 bis 1400 Meter bei
Nijos, Bafum) wurde zwischen Kuk und Me in
einer Höhe von 1400 Metern noch ein dritter
See aufgefunden. Sein Name ist (ebenso wie
der des bei Njos gelegenen Sees) RNdüsee, d. h.
Gottessee. Der neuentdeckte See ist etwa 600
Meter lang und ebenso breit, ohne sichtbaren
Zu= und Abfluß.
Während die Gebiete an den unteren Stufen
des Plateauabfalles, also an der ganzen Route
Widekum Biteku— Mbu— Bascho durchweg mit
Urwald bestanden sind, zeigen die Länder Anjang
und Anta am oberen Plateaurand in ihren
höheren Erhebungen zahlreiche Graskuppen; in
Eko beginnt das eigentliche Grasland. Im
nördlichen Teil bei Esimbe findet sich, wie überall
in den Randgebirgen, an den Hängen und in
den Tälern viel Wald. An fast allen Wasser-
läufen wächst die Rophiapalme in meist lang-
gedehnten, schmalen Hainen. Bafum kann wieder
als reines Grasland bezeichnet werden. Das
Gras erreicht je nach Höhenlage und Beschaffen-
heit des Bodens zum Teil eine Höhe von 3 bis
4 Meter, zum Teil wächst es nicht über Hüft-
höhe hinaus. Die Übergangsländer find reich
an Olpalmen. Besonders weisen Baliben,
Widekum, Mesang, Kantji, Efimbe, Muküru, Be-
fang, große Bestände an Olpalmen auf. Gummi
ist in dem Urwaldgebiet am Westabfall des
Plateaus reichlich vorhanden und zwar kommt
sowohl Kickrig wie die Gummi-Liane vor. In
Walo brachten mir die Eingeborenen schon im
November 1901 Gummibälle zum Verkauf. Die
Eingeborenen von Mubadji schneiden Gummi
zwischen Kantii und Esimbe, die von Mantum
in Mukürun. Der Gummi soll in viereckigen
Klumpen von etwa einem Kilo Gewicht in den
Handel kommen. Über die weiter nördlich ge-
legenen von den Muntschis bewohnten Wald-
gebiete habe ich nichts in Erfahrung bringen
können. Das Vorkommen von Gummi in den
Wäldern von Bafut, besonders auch am Tuija-
berg ist bekannt.
Der Wildstand scheint in dem ganzen Gebiet
sehr gering zu sein. Beobachtungen in dieser
Richtung wurden durch das hohe Gras fast un-
möglich gemacht. Doch zeigten die in Banta,
Esimbe, Wum, Me und anderen Orten vorge-
fundenen Antilopengehörne, Affen= und Wild-
schweinschädel, daß Wild überall wenigstens
vereinzelt vorkommt. Große Elefantenherden
gibt es am Tuijaberg und längs des Metscham-
flusses bis in die Gegend von Bafut, Bandeng
und Bameta.
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Sowohl die Übergangs= und Waldländer als
die Graslandgebiete sind stark bevölkert. Die
Bevölkerung an der Straße Widekum—Bascho
sowie die Bewohner von Anta und Anjang
zeigen ganz den Typus der Urwaldbewohner.
Auch ihre Hütten sind auf dieselbe Art wie am
Croßfluß gebaut, nur sind sie zumeist ärmlicher
und niedriger. In den im Grasland gelegenen
Landschaften Eko und Okum finden sich runde,
neben viereckigen Hütten. Die Dächer sind noch
mit Palmblattmatten gedeckt. Bamesse, Baminje,
Mesang, Mubadji und die Bafum-Landschaften
bauen die den Grasländern eigentümlichen hohen
quadratischen Häuser mit Grasdach. Besonders
schön gebaut sind diese Häuser in Bafum. Hier
findet man an den Türpfosten auch vielfach
schöne Schnitzereien. Ganz abweichend von
diesen Bauarten sind die Häuser der Land-
schaften Kantji, Efimbe, Muköüru und Befang.
Diese Häuser bestehen ganz aus Lehm, der meist
mit Sand und kleinen Steinen vermengt ist.
Der Grundriß ist quadratisch. Meist befindet
sich an der Vorderseite des Hauses noch unter
dem Grasdach ein Vorraum, der von einer etwa
einen Meter hohen Mauer eingefaßt oder ganz