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das Besondere der Rasse, die geistige Betätigungs-
möglichkeit ihrer Schüler achten; daß diese geistige
Betätigung sich auf Gegenstände erstrecke, die
ihrer Weltanschauung nicht fremd sind; daß sich
jedoch die europäischen Erzieher bemühen, die
abendländische Wissenschaft und ihre Verwendungen
bekannt zu machen.
Was besonders die geistige Erziehung betrifft,
so hat die „Laienmission“ gleichfalls eine Reihe
von Thesen herausgegeben. Ferner hat der
Kolonialkongreß in Marseille neulich die folgenden
Forderungen erhoben:
1. daß die Unterweisung der Eingeborenen ge-
fördert werde in ihrer eigenen Sprache, in
der französischen Sprache, den Bedürfnissen
der Völkerschaften, der Verwaltung und der
Kolonisation gemäß;
daß der landwirtschaftliche und ärztliche
Berufsunterricht unter den jeder Kolonie
eigenen Bedingungen gleichfalls gefördert
werde;
3. daß die Kenntnis der Eingeborenensprachen
tatsächlich von den Beamten und obrigkeit-
lichen Personen verlangt werde;
4. daß den fähigen Leuten Erleichterungen
gewährt werden, um auf den Universitäten
des Mutterlandes den höheren Unterricht
zu genießen.
Was besonders Indo-China betrifft:
daß den Gemeinden Erleichterungen bewilligt
werden zur Verbesserung und zum Unterhalt der
Dorsschulen;
daß die Schulen der Hauptorte der Pro
vinzen derart eingerichtet werden, um den Unter-
richt des Französischen und den praktischen Berufs-
unterricht dort gewähren zu können, wo der
letztere einer Entwicklung der örtlichen Gewerbe-
tätigkeit günstig sein würde;
daß in Saigon eine gehobene Volksschule
geschaffen werde.
Aus der Gesamtheit der Meinungen geht
hervor, daß dieser Eingeborenenunterricht teils
in der eigenen, teils in französischer Sprache ge-
geben werden soll.
Der Eingeborenenunterricht wird eingeborenen
Lehrern anzuvertrauen sein.
Eingebornenpersonal. Die Schulen, wo
der Ortsunterricht erteilt wird, müssen in allen
unseren Besitzungen ohne jede Ausnahme erhalten
oder wieder hergestellt werden. Die Bildung
des Eingeborenenpersonals muß der Gegenstand
einer beständigen Sorge sein.
In Westafrika, in Saint-Louis, lehrt die ehe-
malige „Schule der Geiseln“, später „Schule der
Häuptlingssöhne“ und jetzt „Normalschule“ ge-
nannt, den Söhnen der früheren Provinzvorsteher
allgemeine und praktische Kenntnisse, welche sie
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nach dem Verlassen der Schule ihren Stammes-
genossen beibringen sollen.
In Madagaskar wird das eingeborene Per-
sonal der Elementarschulen unter den Schülern
der amtlichen Normalkurse ausgewählt. Sie
werden auf den Vorschlag des Vorstandes des
Unterrichtsdienstes vom Generalgouverneur er-
nannt. Das Fähigkeitszeugnis, das sie besitzen
müssen, wird ihnen nach einer Prüfung aus-
gestellt, die sich auf die madagassische und die
französische Sprache, Rechnen, Geschichte und Erd-
kunde, eine Unterrichtsstunde über einen Stoff
des Lehrplanes und auf die Ausführung einer
Handarbeit erstreckt.
Die Besoldung schwankt zwischen 30 bis
40 Franken. Den Angestellten wird ein aus-
gedehntes Gebiet mit Reispflanzung überlassen,
das als Versuchsfeld für den landwirtschaftlichen
Unterricht dient, den sie ihren Schülern geben
müssen.
Über diesen Lehrern und aus ihnen durch
Wettbewerb hervorgehend, befinden sich ein-
geborene Inspektoren. Das europäische Personal
ergänzt sich aus der Jules Ferry-Schule, die mit
viel Hingebung und Umsicht die Anwärter für
die kolonialen Stellen heranbildet.
In Indo-China hat jede Kolonie ihre be-
sondere Einrichtung. Die Art der Ergänzung
des eingeborenen Personals ist fast überall die
gleiche. Bedingung ist der Besitz des Zeugnisses
über die Beendigung des Eingeborenen-Er-
gänzungsunterrichts. Die Prüfung, nach der es
bewilligt wird, erstreckt sich ungefähr auf dieselben
Gegenstände, die von den Anwärtern in Mada-
gaskar verlangt werden.
Europäisches Personal. Vollkommen un-
wissende und oft träge Gehirne zu schulen, ihnen
den Sinn für Arbeit und Pflicht beizubringen,
sie zu einer dauernden Anstrengung zu zwingen,
die in den Augen des Eingeborenen ihr nutz-
bringendes Ergebnis und ihren materiellen Lohn
nicht unmittelbar in sich trägt, das sind schwierige
und mühsame Aufgaben, für die eine lange und
verständige Vorbereitung nötig ist.
Die Heranbildung guter kolonialer Lehrer hat
die französische Laienmission, die Gründerin
der bereits erwähnten Jules Ferry-Schule, unter-
nommen und schon mit Erfolg ausgeführt. Die
Anhänger dieser erst 1902 begründeten Laien-
mission zählen schon nach Tausenden. Sie hat
die amtlichen Gesuche um Gestellung von heran-
vevildetem Personal für die Schulen in Senegal,
Guinea und Dahome heute schon erfüllt. Sie
ist es auch, die auf das Gesuch der Regierung
das französische Lyzeum in Saloniki errichtet hat.
Sie macht aus ihren Schülern sittliche und geistige
Erzieher des Eingeborenen; sie bezeichnet ihnen