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ar, aber sie tragen nicht. Auch die Erdfrüchte
imen auf, sterben aber nach kurzer Zeit ab.
genwärtig leben auf Jaquinot nur zwei Fa-
ien mit sieben Personen aus Keule. Jaquinots
erfläche schätze ich auf 800 bis 1000 Hektar.
bald ich wieder in diese Gegend kommen sollte,
rde ich mich eingehend mit der Untersuchung
Jusel beschäftigen.
Den 15. und 16. Juli verbrachten wir auf
ogeo. Die Insel bietet an der Nord-, West-
d Südseite Unterschlupf und Ankerplätze für
ine Fahrzeuge. Sie ist steil und felsig, das
4 bis zum Fuß der Berge mit rundgewaschenen
einen bedeckt. Die Versammlungsplätze sind
dön gepflastert. UÜberhaupt machen diese Dörfer
nen etwas saubereren Eindruck als die auf den
lderen Schouteninseln. Vierzehn Ansiedlungen
it etwa achthundert Seelen sind um die ganze
nsel verteilt. Wogeo darf seiner Bevölkerung
uch als die bedeutendste Schouteninsel gelten.
airiru, Muschu, Ino, Karsan, Unai, Tarawei
nd Walis gehören wohl geographisch, nicht aber
er Bevölkerung nach zu den Schouteninseln.
Die Bewohner der oben kurz beschriebenen
anseln Bogim bis Wogeo zeigen einen aus-
esprochen chinesischen Einschlag. Die schräge
tellung der Augen und die etwas hellere Haut-
ibe ist so auffallend, daß man aus Hunderten
on Eingeborenen einen Bewohner der Schouten
ort herausfinden würde. Die Schouten-
ewohner haben wenig Verkehr mit dem Fest-
mnde, umsomehr aber unter sich. Große Segel-
immus konnte ich nirgends bemerken, nur auf
einen Ruderkanus durchrudern die Leute selbst
obe Entfernungen zwischen den einzelnen Inseln.
Die durch einen merkwürdig kurzen Ausleger
ffallenden Kanus sind kunstlos und ohne Ver-
krungen; überhaupt entbehren die Schouten jedes
chmuckes und Zierrats. Einige Sorgfalt ver-
enden die Eingeborenen nur auf ihre Kanu-
dddeln. Findet man hübsch verzierte geflochtene
aschen, schön geschnitzte Knochendolche, Kalk-
alel und Haarnadeln, so sieht der Kenner auf
iuu ersten Blick, daß diese Gegenstände vom
etlande stammen. Außer einigen Fischspeeren
abe ich Waffen kaum zu Gesicht bekommen.
sie Leute sind friedliebend, sie sagen, daß
ireitigkeiten und Kämpfe unter den Inseln
t nicht vorkämen. Sie sind auch zutraulich,
ne aufdringlich zu sein, und betteln nicht.
6 den gangbarsten Tauschartikel, Angelhaken,
sonn sie nur wenig zu bieten. Kokosnüsse
den wegen des Wassermangels, Erdfrüchte
* der schweren Bearbeitung der steilen
in Hänge, nur gerade zum eigenen Unter-
aus. Auf Bl#lub-Blub kauften wir für
Angelhaken eine ganze Bootsladung Kanarien-
nüsse (Gallip), in den Schouten selbst Kanari ge-
nannt. Die Insel weist große Bestände dieser
Bäume auf, deren Früchte die Eingeborenen
trocknen, aufbewahren und als Zukost essen.
Wie schon erwähnt, sind die Eingeborenen sehr
harmlos; auch das am Festlande so gefürchtete
„Chapel“ scheint ihnen unbekannt zu sein.
„Chapel“ heißt die Verzauberung eines von
einem verhaßten Manne fortgeworfenen, ver-
lorenen oder gestohlenen Gegenstands. Dadurch
erkrankt der ehemalige Besitzer und muß sterben.
So großer Unfug mit dem „Chapel“ getrieben
werden mag, die Sache hat doch auch ihre guten
Seiten. Da nänmlich beispielsweise schon ein
Speiserest, eine Bananenschale oder die Erxkre-
mente eines Menschen zum „Chapel“ genügen,
so wird der Eingeborene durch die Furcht vor
dem „Chapel“ zur peinlichsten Ordnungsliebe
und Reinlichkeit erzogen. Das alles verschlingende
Meer ist seine Abfuhrstelle für jeglichen Schmutz.
Diese Sauberkeit vermißt man auf den Schouten-
Inseln vollständig. Die Speisereste und sonstigen
Abfälle liegen in übelduftenden Haufen bei den
Häusern und Tausende von Fliegen leben von
dieser Unsauberkeit.
In wirtschaftlicher Beziehung bieten die
Schouten wenig Aussicht. Soweit die steilen
Inseln bebauungsfähig erscheinen, sind sie auch
bevölkert. Überfluß ist weder an bebaubarem
Lande noch an Produkten vorhanden. Im Hin-
blick auf die numerische Schwäche der Gesamt-
bevölkerung der Schouten können diese als An-
werbegebiet nicht besonders in Betracht kommen.
Auch sind die Bewohner nicht so kräftig gebaut
wie die Eingeborenen des Festlands und wegen
ihres heimatlichen Inselklimas am Festlande auch
wenig widerstandsfähig.
Am 17. Juli kehrten wir nach Kairiru zu-
rück. An der Nordseite der etwa 3000 ha großen
felsigen Insel landeten wir einen Rückarbeiter im
Dorfe Tjakur. Dieser Mann war auf eine merk-
würdige Weise zu dem bekannten Pflanzer Wahlen
gekommen. Vor drei Jahren fuhr er mit vier
anderen Tjakur-Leuten nach Karsan zu Besuch.
Seine Genossen wurden in Karsan sämtlich er-
mordet, ihm gelang es, schwimmend die Insel
Juo zu erreichen. Hier wurde er als Gefangener
gehalten und als Arbeiter an das nächste An-
werbeschiff, die „Muruna“, gegeben. Mit großem
Hallo kamen diesmal die Juo-Leute an Bord
der „Muruna“, um Bianot (so heißt der Mann)
nach Ablauf seiner Arbeitsperiode erneut in
Empfang zu nehmen. Sehr enttäuscht waren
sie jedoch, als man ihnen erklärte, Bianot würde
erst in seiner Heimat Tjakur gelandet werden.