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zu Heizzwecken brauchbares Erdöl zu handeln,
von dem man hofft, daß es in Lokomotiven oder
in der Industrie Verwendung finden kann.
Die Regierung beabsichtigt, die Bohrungen
bis zu einer Tiefe von 1000 m fortzusetzen. Die
Funde haben dem Ingenieur Correa in Buenos
Aires Veranlassung gegeben, in einer Flugschrift
— El Petröóleo National y la Mina-Repüblica
Argentina“ Departo, de Orán (Salta) — auf
den bisher unbenutzt daliegenden Reichtum an
mineralischen Olen hinzuweisen, den die im
äußersten Norden Argentiniens in der Provinz
Salta 100 km näördlich vom Rio Bermejo ge-
legene und „Repüblica Argentina: genannte
Quelle besitze. Nach der eingehenden Schilderung
Correas kann sie mit ihren Schwestern in Nord-
amerika und Südrußland an Ergiebigkeit und
Güte des Produkts wetteifern. Aber bei ihrer
Entlegenheit sei vorderhand an eine Ausbeutung
in größerem Maßstabe, die übrigens in Voraus-
sicht einer späteren Erschließung dieser Gebiets-
teile schon vorbereitet sei, noch nicht zu denken.
Gegenwärtig muß der Verkehr hauptsächlich noch
mit Maultieren bewerkstelligt werden. Herr Correa
regt daher an, daß nicht nur, wie es ja bereits
geplant sei, die Verlängerung der argentinischen
Zentralnordbahn von Ledesma nach Embarcacion
und von da die Linie bis an den Rio Paraguay
im Territorium Formosa gebaut, sondern die
Verlängerung auch über Tartagal bis nach Ya-
cuiba an der bolivianischen Grenze weitergeführt
werde. Dieser Linie wäre, ganz abgesehen von
den Erträgnissen der Olquelle „ Repüblica Argen-
tina-, die Prosperität dadurch gesichert, daß sowohl
die kostbaren Hölzer und Viehzuchterzeugnisse des
zu durchquerenden Gebiets als auch der an-
grenzende Bezirk des Nachbarstaates Bolivien
einen passenden Ausweg zu den großen Wasser-
straßen des Paraguay und Parans finden würden.
Herr Correa hält die Verbindung nach Yacuiba
für wichtiger und verheißungsvoller, als die vor
kurzem dem Verkehr übergebene Strecke von
Humahnaca in der Provinz Jujuy nach La Quiaca
an der bolivianischen Grenze. Die Argentinische
Regierung scheint den Anregungen Correas durch
Entsendung von Sachverständigen näher treten
zu wollen.
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in Buenos Aires.)
b5andel Britisch-Ostafrikas 1906/077).
Der Handel Britisch-Ostafrikas stellte sich im
Jahre 1906/07 im Vergleiche mit den Vorjahren,
wie folgt
*) val. „Deutsches K Kol. Bl.“ 1908, Nr. 14, S. 690 ff.
Einfuhr Ausfuhr Zusammen
4 r 1.
1902/03. 443 032 148 060 591. 092
1903/04 436 947 159 815 596 762
1904/05. 518 143 234 664 752 807
1905/06 672 360 332 828 1.005 198
1906/07. 753 647 440 705 1 794 352
Diese tatstichen Angaben schließen die Ein-
fuhr für die Verwaltungen von Britisch-Ostafrika
und Uganda nicht in sich. Es sind ferner in
ihnen die Bezüge für den Bau und die Unter-
haltung der Ugandabahn sowie die Einfuhr von
Geld oder Transitwaren in den obigen Ziffern
für die Einfuhr nicht mit berücksichtigt. Rechnet
man diese Werte hinzu, so ergeben sich folgende
Gesamteinfuhrwerte für die Einfuhr Britisch-Ost-
afrikas in den letzten fünf Jahren:
Wert
1902/03 700 660 S.
1903/04 604 367.
1904/05 741 785.
1905/06 974 402
1906/07 . 1926649-
Die Wareneinfuhr hat sich also im Jahre
1906/06 um 81 287 E gehoben. Hierzu hat ins-
besondere beigetragen die Einfuhr von landwirt-
schaftlichen Geräten (19 104 gegen 12 893 & im
Jahre 1905/06), von Kanthölzern und Brettern
(22 670 gegen 14 560 K), von Waren aus Eisen
und Stahl (33 406 gegen 23 919 K), von Ma-
schinen vornehmlich für Fasergewinnung und Holz-
verarbeitung (15 516 gegen 4478 K), von Bier
(3963 gegen 2924 ÄC). Ferner haben sich die
Bezüge von indischen Säcken für die Verpackung
von Landeserzeugnissen um 33 v. H., von Lebens-
mitteln um 10 000 und von Tee um das
Doppelte gehoben; ebenso hat die Einfuhr von
Baumwollwaren zugenommen. Die Einfuhr von
Möbeln hat dagegen infolge der zunehmenden
Verarbeitung von einheimischen Hölzern in der
Kolonie abgenommen.
Der Wert der Ausfuhr schließt die Waren aus
Uganda, Deutsch-Ostafrika, Italienisch-Ostafrika
und dem Kongostaate in sich; er hat sich gegen
das Vorjahr um 107 867 & gehoben. Die haupt-
sächlichsten Ausfuhrerzeugnisse sind Häute, Kaut-
schuk, Elfenbein, Mangrovestangenholz und Man-
groverinde, Pfeffer, Wachs, Getreide, Baumwolle
und andere Faserstoffe, Kopra und Kartoffeln.
Häute und Felle sind ihrem Werte nach von
103 558 & im Jahre 1905/06 auf 141 209 20
in der Ausfuhr gestiegen, Kautschuk von 44 061
auf 55 734 K, Elfenbein von 62 603 auf 68 217 &,
Mangrovestangen und -Rinde von 9365 auf
10 036 &, Baumwolle von 2726 auf 7408 K.
Die Kopraverschiffungen haben sich verdoppelt und