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herausgezogen. Um die im Weg liegenden Hin-
dernisse, starke Wurzeln u. dgl., besser überwinden
zu können, wird an dem Vorderende des Stammes
ein Hohlkegel von starkem Stahlblech (Baptist-
cone) aufgesetzt (Abb. 2 und 3).
Wo die natürlichen Bayons
nicht breit und tief genug
sind, muß mit Dampfbagger
ein künstlicher Kanal ge-
graben werden. Eine sehr
teure und langwierige Ar-
beit! Sie wird auch haupt-
sächlich nur da vorgenommen,
wo der Waldbesitzer die Um-
wandlung des äußerst frucht-
baren Bodens in Kulturland,
5. B. für Reisbau, beabsich-
tigt. Die Zypressenstämme
werden zu Flößen gebunden
und mit Motorboot zum —
Sägewerk geschleppt. Frische .»
Zypressenstämme haben ein "
größeres, lufttrockene ein 4
kleineres spezifisches Gewicht 1 b5
als Wasser; daher werden 5 I
die Stämme zwei Monate Abb «
vor der Fällung bis auf den
Kern geringelt, damit sie absterben und aus-
trocknen. Da außerdem die meisten, im Sumpf
hewachsenen Bäume unten hohl sind, so wird in
der Praxis das Floß jederzeit schwimmen.
Drahtseil-Schwebebahn, Eisen-
bahn. Die zweite Art swamp, der trocknere
Sumpfwald, entbehrt solcher bequemen Zufahrts-
wege wie die Creeks. Da muß die Eisenbahn
aushelfen. Eine normalspurige Bahn, auf der
schwerste Lastzüge verkehren müssen, in solchem
Sumpsgelände zu bauen, ist ein Kunststück; auf
Seitenlinien läßt man sich gar nicht ein, man ist
froh, wenn man eine Hauptlinie durch den Wald
gelegt hat. Zum Bau wird vor allem eine
Dampframme benötigt. Starke Stämme von un-
gefähr 6 bis 8 m Länge und 30 cm Durchmesser
werden nach Art von Cäsars Rheinbrücke schräg
nach außen eingerammt, damit der Druck nicht
nur nach unten wirkt, sondern auch auf die innere
Seite der Pfähle verteilt wird. Dann werden
die Rammpfähle oben gleichmäßig abgesägt und
die Eisenbahnschwelle aufgenagelt. Die Ramm-
pfähle müssen etwas weiter als die Spurweite
der Bahn auseinanderstehen. Etwa 1 m weiter
werden die nächsten Pfähle eingerammt. Die
Schienen vom stärksten Prosil — bei schwächerem
Profil müssen die Pfähle enger aufeinander-
folgen — werden aufgenagelt, und die Dampf-
ramme fährt weiter vor und beginnt die Arbeit
für das nächste Joch. Zweckmäßig kommen die
—
Schienen etwa 1 m über dem Boden zu liepen.
Die Züge können auf diesem etwas schwanken
Unterbau natürlich nur mit ganz geringer Ge-
schwindigkeit fahren. Später wird jedoch der
Zwischenraum zwischen den einzelnen Jochen mit
Erde oder Sägemehl aufgefüllt, so daß ein regel-
rechter Eisenbahndamm entsteht, der es dann auch
erlaubt, eventuell noch eine Schwelle dazwischen
zu legen. Auf diesen älteren Strecken können die
Züge auch mit normaler Geschwindigkeit ver-
kehren.
An diese Hauptlinie nun müssen die Säge-
blöche herangeschafft werden. Hier hat sich das
roverhead-cablesystem (Drahtseilschwebebahn)
der Firma Lidgerwood als das rationellste er-
wiesen. Ein besonders starker, gesunder und ge-
rader Stamm in der Nähe der Bahn wird ent-
gipfelt und entastet, nach den Seiten verankert
und dient so als Hauptmast. Von hier führt das
Drahtseil zu den Endmasten, die im Kreis
den Hauptmast umgeben und voneinander etwa
100 m, vom Hauptmast etwa 200 bis 500 m ent-
fernt sind. Bei der Beförderung schleifen die
Blöcher mit dem einen Ende auf dem Boden. Die
Triebkraft liefert auch hier eine fahrbare Dampf-
winde (Abb. 4 und 5).
Einen Nachteil hat diese Methode: Das stehen-
bleikende Material wird in grauenhafter Weise
beschädigt. Da es sich aber hier meist um Laub-
hölzer des subtropischen Waldes handelt, die sich
durch sehr große Regenerationsfähigkeit aus-
zeichnen, so ist nach wenigen Jahren von der an-
gerichteten Verwüstung meist nicht mehr viel zu
sehen.
Skiäwaz und donky. Die pazißsche
Küste der Vereinigten Staaten zeichnet sich durch
die riesenhafte Entwicklung der Baumwelt aus.
Die Sequoia gigantea wird nicht mehr
forstlich genutzt; wohl aber noch ihre Schwester
im Hügelland der Küste, die Sequoia sem-
pervirens. Durchmesser bis zu 4 m und
Höhen von 80 m sind keine Seltenheiten. Es ist
klar, daß solche gewaltigen Lasten nicht mit den
sonst gebräuchlichen Hilfsmitteln bewegt werden
können. Schon beim Fällen müssen besondere
Vorsichtsmaßregeln beobachtet werden. Die Rich-
tung, in der der Stamm geworfen werden soll,
wird vorher bestimmt und der Platz hergerichtet.
Unter Umständen wird durch guergelegte
schwächere Stämme gesorgt, daß der fallende
Stamm nicht hohl aufschlägt, da sonst bei der
riesigen Wucht ein Zersplittern des leicht spalt-
baren Stammes zu befürchten ist. Der Anhieb
wird mit Hilfe eines „ganning stick“ ganz ge-
nau in die Fallrichtung gelegt. Der gefällte
Stamm wird in kurze Blöcher aufgeteilt, was um
so eher unbedenklich ist, als das Holz wegen seiner