Full text: Central-Blatt für das Deutsche Reich. Zehnter Jahrgang. 1882. (10)

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Hierbei treten folgende nähere Bestimmungen ein: 
1. 
St 
Behufs Beurtheilung der Kriterienerfüllung bei nach der Stückzahl zu verzollenden Hüten ist 
das Gewicht der Hüte aus dem Zollwerth nach dem Verhältniß von 300 Mark = 100 kg zu 
berechnen. . 
. Der bei dem jedesmaligen Kontoabschluß verbleibende Bestand gelangt in dem folgenden Konto 
wieder zur Anschreibung. 
.Wenn ein Kontolager mehrere Waarenkategorien umfaßt, so werden die vorstehend angegebenen 
Bedingungen als erfüllt angesehen, sofern für den hauptsächlichsten Geschäftszweig die Mengen 
der angeschriebenen und der verkauften Waaren unter Zurechnung der Mengen von Waaren aus 
anderen Kategorien die vorgeschriebenen Summen erreichen. 
Für die Beurtheilung, welcher Geschäftszweig als der hauptsächlichste anzusehen sei, ist der 
aus der Anschreibung des letzten Semesters sich berechnende Zollwerth maßgebend. Ebenso ist 
bei der Zurechnung der Waarenmengen aus anderen Kategorien der Zollwerth zu berücksichtigen. 
Führt z. B. ein Kaufmann neben verschiedenen anderen Artikeln dem Zollwerthe nach halbseidene 
Waaren als hauptsächlichsten Geschäftszweig und beträgt von letzteren die halbjährliche Anschreibung 
1 000 kg, so wird das unter a Nr. 4 bezeichnete Kriterium der Anschreibung doch als erfüllt 
angesehen, wenn der Zollwerth der sonst noch angeschriebenen Waaren den Zollwerth der noch 
fehlenden 500 kg halbseidener Waaren, d. i. 1 500 Mark erreicht oder übersteigt. Das Kriterium 
der Abschreibung wird als erfüllt erachtet, wenn überhaupt der Zollwerth des gesammten jähr- 
lichen Absatzes an kontirten Waaren dem Zollwerthe des für halbseidene Waaren bestimmten 
Minimums von 500 kg (1 500 Mark) mindestens gleichkommt. 
Uebernimmt ein Großhändler auf sein Konto Waarenposten von laufenden Konten anderer Groß- 
händler, so werden diese Posten bei Berechnung der zur Anschreibung gelangten Mengen nur 
dann, wenn dergleichen Uebertragungen früher von seinem Konto ebenfalls stattgefunden haben, 
und zwar insoweit berücksichtigt, als die letzteren von den ersteren überschritten werden. 
Ebenso finden die aus anderen inländischen Packhofstädten unter Begleitscheinkontrole eingehenden 
Sendungen nur insoweit Berücksichtigung, als sie die früheren unter Begleitscheinkontrole bewirkten 
Sendungen nach dergleichen Städten übersteigen. Entgegengesetzten Falls sind dieselben als nicht 
anrechnungsfähig im Konto zu bezeichnen. 
Dagegen werden die Waarenmengen, welche von einem Kontoinhaber unmittelbar vom Auslande 
unter Begleitscheinkontrole nach anderen inländischen Plätzen eingeführt und dort auf ein fort- 
laufendes Konto angeschrieben oder zur Niederlage gebracht sind, auf erfolgten Nachweis bei Be- 
rechnung der Menge der zur Anschreibung gelangten Waaren mit in Ansatz gebracht. 
Es ist aber in einem solchen Fall im fortlaufenden Konto der Großhandlung, welche Waaren 
aus dem Auslande nach anderen inländischen Plätzen eingeführt hat, jeder Waarenzugang von 
dem betreffenden Platze, mit Einschluß der zu 5 gedachten, unter der dort erwähnten Voraus- 
setzung sonst anrechnungsfähigen Sendungen, er erfolge unmittelbar oder mittelbar, als nicht an- 
rechnungsfähig zu bezeichnen. 
Ebenso kommen bei Berechnung der im Laufe des Jahres verkauften Mengen auf erfolgten Nach- 
weis diejenigen Waarenmengen mit zur Berücksichtigung, welche von einem Kontoinhaber un- 
mittelbar vom Auslande unter Begleitscheinkontrole nach anderen inländischen Plätzen bezogen 
und dort abgesetzt worden sind. 
Der Nachweis in den zu 6 und 7 bemerkten Fällen wird durch Bescheinigungen der Hauptämter 
an den betreffenden inländischen Plätzen geführt. 
Ob ein Großhandel bestanden hat und das fortlaufende Konto fortdauern kann, wird nach diesen 
Grundsätzen mit Zugrundelegung der oben bezeichneten Kriterien nach den Ergebnissen des vorher- 
gegangenen Jahres, d. h. der beiden letzten halbjährigen Abrechnungen dergestalt bemessen, daß 
die aus den beiden Kontoabschlüssen sich ergebende Menge der zur Anschreibung gelangten Waaren, 
das Doppelte der als Kriterium angenommenen Menge für ein Semester erreichen und in beiden 
gaemestern Kusammenpenammen ein Waarenabsatz von dem vorgeschriebenen Umfange stattgefunden 
haben muß. 
 
	        
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