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Anlage *.
Anleitung für die Stenerstellen
zur
Untersuchung der Zuckerabläufe auf Invertzuckergehalt
und
Feststellung des Onotienten der weniger als 2 vom Hundert Invertzucker enthaltenden
Zuckerabläufe.
I. Allgemeine Vorschriften.
1. Bei Beginn der Untersuchung ist zunächst eine Prüfung des Ablaufs nach dem unter II 1
beschriebenen Verfahren auf den Gehalt an Invertzucker auszuführen. Sobald sich dieser Gehalt zu
2 vom Hundert oder mehr ergibt, erfolgt das weitere Verfahren nach § 2 Abs. 4, 5 der Ausführungs-
bestimmungen.
2. Ergibt die nachfolgend unter II2 beschriebene Untersuchung einen Quotienten von 70 oder
mehr, so ist von der weiteren Prüfung des Ablaufs Abstand zu nehmen, falls nicht der Anmelder eine
Untersuchung durch den Chemiker beantragt.
3. Die bei der Untersuchung der Abläufe zu verwendenden Gewichte, Meßgeräte und Spindeln
müssen geeicht oder eichamtlich beglaubigt sein.
II. Ausführung der Untersuchung.
1. Antersuchung der Zuckerablünfe auf Invertzuckergehalt.
In einer Messing= oder Porzellanschale, deren Gewicht auszugleichen ist, werden genau 10 .
des, nötigenfalls durch Anwärmen dünnflüssig gemachten, Ablaufs abgewogen und durch Zusatz von
etwa 50 cem warmem Wasser und Umrühren mit einem Glasstab in Lösung gebracht. Die Lösung
bedarf, auch wenn sie getrübt erscheinen sollte, in der Regel einer Filtrierung nicht. Man bringt sie
in einen sogenannten Erlenmeyerschen Kolben von etwa 200 cem Raumgehalt und fügt 50 cem
Fehlingsche Lösung hinzu. .
Die Fehlingsche Lösung erhält man durch Zusammengießen gleicher Teile von Kupfervitriollösung
(34,5 8 reiner krystallisierter Kupfervitriol, zu 500 cem mit Wasser gelöst) und Seignettesalz-Natron—
lauge (173 g krystallisiertes Seignettesalz, zu 400 cem mit Wasser gelöst; die Lösung vermischt mit
100 cem einer Natronlauge, welche 500 g Natronhydrat im Liter enthält). Beide Flüssigkeiten sind
fertig von einer Chemikalienhandlung zu beziehen und müssen getrennt aufbewahrt werden; von jeder
sind 25 cem mittels besonderer Pipette zu entnehmen und der Lösung des Zuckerablaufs unter Um-
schütteln zuzusetzen.
Die mit der Fehlingschen Lösung versetzte Flüssigkeit wird im Kochkolben auf ein durch einen
Dreifuß getragenes Drahtnetz gestellt, welches sich über einem Bunsenbrenner oder einer guten Spiritus-
lampe befindet, aufgekocht und 2 Minuten im Sieden erhalten. Die Zeit des Siedens darf nicht
abgekürzt werden.
Hierauf entfernt man den Brenner oder die Lampe, wartet einige Minuten, bis ein in der
Flüssigkeit entstandener Niederschlag sich abgesetzt hat, hält den Kolben gegen das Licht und beobachtet,
ob die Flüssigkeit noch blau gefärbt ist. Ist noch Kupfer in der Lösung vorhanden, was durch die
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