Die Kolonie hat in den letzten Jahren durch die
Kämpfe mit den Aschantis und Samory größere
unvorhergesehene Ausgaben gehabt. Der Feldzug
gegen Kumasi hat 1896 nicht weniger als 200 291 2,
die Streitigkeiten im Norden haben 1897 24133 K,
1898 etwa 85.000 K gekostet. Zu diesen Kosten
hat die britische Regierung 1897 20 000 K, 1898
25 000 K beigesteuert. Von den Kosten der Aschanti-
expedition sind 98 798 K noch unbezahlt. Die Kosten
der begonnenen Bahn von Sekondi nach Tarkwa
werden auf 240 000 K veranschlagt. Die Landungs-
brücke zur Landung der Bahnmaterialien sowie die
nöthigen Baulichkeiten sind fast fertiggestellt. Zwischen
Akkra und Insuaim, Akkra und Appam, Appam und
Insuaim, Insuaim und Kumasi sind Bahnlinien
tracirt. Weitere Tracirungen zwischen Tarkwa und
Kumasi sowie zwischen Akkra und Kpong sind in
Aussicht genommen.
Die Einführung von Chinesen zu Goldminen-
arbeiten hat sich nicht bewährt, da die Leute dem
Fieber nicht widerstanden.
Französischer Ronsul in Sansibar.
An Stelle des abberufenen französischen Konsuls
in Sansibar Emil Piau ist der früher in Rhodus
thätige Konsul Paul Taillet getreten.
Quarantäneverorènung für Sansibar.
Zur Verhütung der Einschleppung der Pest ist
in Sansibar unter dem 9. Dezember 1898 eine im
Wesentlichen auf den Bestimmungen der Venediger
Sanitätskonvention von 1897 bernhende Quarantäne-
verordnung erlassen worden.
Jahresbericht von Ceylon für 1397.,/)
Die Einnahmen übertrafen jene früherer Jahre
ganz bedeutend; die Ausgaben hielten sich trotz
liberaler Politik auf dem Gebiete öffentlicher Ar-
beiten in mäßigen Grenzen. Der Gesundheitszustand
der Kolonie war günstig, trotz der Nähe des indi-
schen Kontinents blieb die Insel von der Pest völlig
verschont.
Die Einnahmen betrugen 24 006 521 Rupien
(1896: 21974573 Rupien), die Ausgaben
21 634 377 Rupien (1896: 21 237 859 Rupien).
Die Mehrung der Einnahmen ist keineswegs die
Folge erhöhter Steuern, sie ist vielmehr auf den
allgemeinen Wohlstand der Kolonie und den hiermit
verbundenen größeren Import zurückzuführen.
Die Wiederherstellung der durch die große Ueber-
schwemmung im Dezember 1896 zerstörten Straßen
verursachte hauptsächlich die Vermehrung der Aus-
gaben.
*) Nach dem brit. Blaubuch.
716 766 Rupien.
um 8848, die Gesammtzahl betrug 184 506.
94 —
Die nachstehende Uebersicht veranschaulicht die
günstige Finanzlage der Kolonie:
Aktiva Passiva
1897 1898 1897 1898
Rupien Rupien Rupien Rupien
18 909 457 18 223 789 18241 051 15 250 340
Ueberschuß der Aktiva: 668 405 2 973 48
Der Gesammtwerth des Handels der Kolonie im
Jahre 1897 betrug 183 127 077 Rupien gegen
175 629 442 Rupien im Jahre 1896.
Die Einfuhr betrug:
1896
87 798 085 Rup.
Die Ausfuhr:
1896 1897
87 841 357 Rup. 85 099 603,45 Rup.
oder, abzüglich des Baargeldes:
1896
Einfuhr: 77 083 587 Rup. 85 730 156 Rup.
Ausfuhr: 75 859 428 = 83 229 304
Die Bruttoeinnahme an Zöllen betrug 6 278 787
Rupien, d. i. 727 815 Rupien mehr als im Vor-
jahre.
Haupteinfuhrartikel sind: Reis, Baumwollen=
waaren, Metalle, Kohle und Baargeld.
Ausfuhrartikel: Kaffee, Cinchona, Thee, Kakao,
Kardamom, Kokosnußprodukte, Zimmet.
Die Einfuhr von Baumwollenwaaren stieg von
5 992 367 Rupien auf 7 866 099 Rupien, ein deut-
licher Beweis für den Wohlstand der Insel und die
Kaufkraft der Eingeborenen.
Aus Verkäufen von Kronland wurde eine Ein-
nahme von 491 452 Rupien erzielt. Es wurden
im Ganzen 22 446 Acres an Europäer und Ein-
geborene zum Preise von 20 bis 30 Rupien pro
Acre verkauft.
Die Einnahmen aus dem Eisenbahnbetrieb be-
trugen 7 326 916 Rupien gegen 6 777 832 Rupien
im Jahre 1896, die Ausgaben, einschließlich Neu-
anlagen, 3 428 900 Rupien. Der Reinertrag belief
sich auf 2 608 364 Rupien, d. i. 4,5 pCt. des Ge-
sammtkapitals.
Die Zahl
84 330.
Der allgemeine Gesundheitszustand war äußerst
befriedigend, was die Verbreitung ansteckender
Krankheiten anbetrifft. Es gelangten zur Anzeige
216 Cholerafälle, hiervon nahmen 124 tödlichen
Ausgang, ferner 35 Pockenerkrankungen mit nur
3 Todesfällen. Im Jahre 1897 wurden 148 933 Per-
sonen geimpft, im Jahre 1896 165 379 Personen.
1897
98 027 473,95 Rup.
1897
der eingewanderten Kulis betrug
Zur Aufnahme von Kranken standen 44 Spitäler
und 15 Huilfsspitäler zur Verfügung, außerdem
waren 303 Armenapotheken vorhanden.
Die Ausgaben für Unterrichtszwecke betrugen
Die Schülerzahl vermehrte sich