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Isa gefallen und Dan Makafo hatte nunmehr
auch nominell die Führerschaft des Aufstandes
übernommen.
Im Laufe des Februar und zu Anfang März
trafen fast durchweg unter bewundernswerten
Marschleistungen die Abteilungen der Schutztruppe,
welche der Gouverneur zu Hilfe schickte, in Sokoto
ein. Major Goodwin übernahm den Oberbefehl
und griff am 10. März mit 22 Offizieren,
9 englischen Unteroffizieren, 517 eingeborenen
Soldaten und mehreren Schnellfeuergeschützen
Satiru an. Der Feind focht trotz seiner schlechten
Bewaffnung mit viel Geschick und großer Tapfer-
keit; Satiru mußte mit dem Bajonett genommen
werden. Nachdem die Stadt in Brand gesetzt
war und einige Abteilungen die Verfolgung auf-
genommen hatten, wurde der Rückmarsch auf
Sokoto angetreten.
Die Leichen der drei an jenem Unglückstag
gefallenen Europäer wurden auf dem alten Kampf-
platz gefunden und beerdigt. Das Geschütz und
eltwa 25 Gewehre wurden allerdings in völlig
unbrauchbarem Zustande zurückerobert.
Die geringen eigenen Verluste führt Major
Goodwin auf die straffe Disziplin der Europäer
und auf das gute Schießen der Mannschaft
zurück. Dan Makafo, der am 12. März durch
einen Schuß ins Bein verwundete Anstifter der
ganzen Bewegung, war gefangen. Er wurde mit
fünf anderen Rädelsführern vom Eingeborenen=
Gericht zum Tode verurteilt und auf dem Markt
in Sokoto öffentlich hingerichtet.
Nur ein einziger der Emire, der von Gando,
haue mit den Rebellen Beziehungen angeknüpft
lund ihnen für den Fall anfänglicher Erfolge seine
Hilfe zugesagt. Er wurde durch einen der treu-
gebliebenen Emire ersetzt. Der Wechsel vollzog
sich ohne Zwischenfall, da der Emir von Gando
sreiwillig über die Grenze ging.
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Gleichzeitig waren auch in Bauchi, dem
alten Herd des Fanatismus, Unruhen ausgebrochen,
die jedoch in keinem inneren Zusammenhang
Kanden mit denen von Sokoto. Hier war das
religiöse Moment nur eine Begleiterscheinung in-
sofern als Mallam Isa, der von dem Makafo
vorgeschobene nominelle Führer und Sohn des
srüheren Mahdi sich — wie oben bemerkt —
lelbt zum Propheten Jesu ernannt hatte. In
auchi dagegen hatte man es mit einer weit-
vrrzweigten mahdistischen Bewegung zu tun,
6r teilweise auch auf deutsches Gebiet übergrif.
bestand der Plan, der Mahd solle sich in Bima
(Bauchi) und in Bulda erheben. Gerüchtweise
verlautete, daß in Bulda bereits eine große Zahl
dullah versammelt sei. Die Deutschen hatten
Kenntnis von dem Plan; sie ließen die Ereignisse
an der Grenze scharf beobachten. Inzwischen erhob
sich in Bauchi ein Mallam und predigte den heiligen
Krieg. Der Resident, Sir Howard machte jedoch
kurzen Prozeß. Der Unruhestifter wurde einfach
festgesetzt, vom Eingeborenen-Gericht verurteilt und
gehängt. Als sich kurz darauf ein zweiter Mallam
erhob, wurde er gleichfalls festgenommen und
verbannt. Zwei anderen gelang es, zu entfliehen.
Der Resident verlegte die in Nafada stationierte
Bauchi-Kompagnie im Einverständnis mit dem
Gouverneur nach Bima, wo ein Fort errichtet
wurde. Dies rasche und entschlossene Zugreifen
des Residenten erstickte die Bewegung im Keim.
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Auch in dem nur wenig nördlich von Bauchi
gelegenen Hadeija gärte es bedenklich. Hier
ging die Bewegung nicht vom niederen Volk,
sondern vom Emir selbst und von einer einfluß-
reichen Kriegspartei unter seinen Vasallen aus.
Der Emir von Hadeija hatte immer eine unbot-
mäßige Haltung eingenommen. Als vor drei
Jahren der Resident den Versuch gemacht hatte,
ihn zu versöhnen, wurde dies der Regierung als
Schwäche und Furcht ausgelegt. Namentlich im
Hinblick auf die Niederlage in Satiru war es
hohe Zeit, das Prestige der englischen Herrschaft
auch dort zu festigen. Gleichzeitig sollte die
Unterwerfung Hadeiias der Mahdistenbewegung in
Bauchi, welche in Hadeija immer ihren Rückhalt
sah, definitiv ein Ende machen. Schon war in
Hadeija der Plan beraten worden, das Fort
durch einen Handstreich zur Nachtzeit zu über-
rumpeln. Außerdem war ein Soldat getötet —,
wie es allgemein hieß, auf Befehl des Emirs,
ohne daß man jedoch Beweise dafür hatte.
Nachdem die Truppen von Abinsi und Sokoto
zurückgekehrt waren, marschierte Oberst Lorry-
Cole am 16. April in Begleitung des Residenten
Kapt. Philipps auf Hadeija. Unter Einrech-
nung der Garnison Hadeija bestand die Expedi-
tion aus 24 Offizieren, 10 britischen Unteroffizieren,
687 Mann und zwei Schnellfeuerkanonen. Die
waffenfähige Mannschaft war auf Befehl des
Emirs auf dem ganzen Bezirk in Hadeija zu-
sammengekommen. Oberst Coli ließ den Emir
auffordern, binen 24 Stunden die Führer der
Kriegspartei, deren Namen man kenne, auszu-
liefern. Aber der Emir schlug den Boten (die
schwerste Beleidigung bei den Fullahs) und ließ
dem Oberst antworten, er solle selbst kommen und
die Leute holen. Nachdem der englische Führer,
um Blutvergießen zu vermeiden, die Bewohner
viermal hatte auffordern lassen, ihre Waffen
niederzulegen, der Feind aber statt einer Antwort
zum Angriff übergegangen war, entschlof sich