Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

G 196 20 
Kamerun: 
Kopfsteuer versuchsweise eingeführt. Einzel- 
heiten nicht bekannt.“) 
Ostafrika: jährlich: 
a) In Städten nahe der Küste: 
Sektion: Hüttensteuer. .15 sh 
- - . . 12sh 
3. - - 8s8sh 
b) In den Landbezirken nahe der Küste: 
Hüttensten 
c) Im Innern opftteuer (Höchstsat) 
III. Französische Besitzungen. 
Dort, wo in den französischen Besitzungen 
direkte Besteuerung besteht, erstreckt sie sich auf 
Männer, Frauen und Kinder über zehn Jahre, 
mit Ausnahme der armen und bedürftigen 
Personen. In jedem Teil der französischen Be- 
*) Diese Angabe ist unrichtig. In Kamernn ist 
bisher nur eine Wohnungssteuer in den Küsten- 
distrikten eingeführt worden (s. Kol. Bl. 1908, S. 52 ff.). 
4 sh 
4 sh 
sitzungen richtet sich die Steuer — ebenso wie in 
Deutsch-Ostafrika — nach dem Wohlstand des der 
Steuer unterworfenen Bezirks. 
Senegambien: osseuer 
a) Gebiete unter direkter Verwaltung 3 Ssh 4 d 
b) Grotektoratsgebiete: 
Sektion 3 sh 4 d 
= II 2 Sh 6d 
= III . 1Sh8d 
Ober-Senegal und Nigro: 
Kopfsteuer variiert je nach dem ört- 
lichen Wohlstand zwischen 2¼4dbis 38h9 
Französisch-Guinea: 
Kopfsteuer 2 Sh 6 d 
Elfen beinküste: 
Kopfsteuer 2 sh 1 d 
Dahomey: 
In den auptstädten ur und der dusten · 
gegend h 10 d 
Im Innern 1 sh 
  
Der Lissaboner Kohküomarkt und die fiakaczufuhren 
von Ss. Thomé und Drincipe. 
Die starke Nachfrage nach S. Thomé-Kakao 
hat fast ganz nachgelassen, hauptsächlich weil ein 
großer Teil des Bahia-Kakaos, der nach Nord- 
amerika zu gehen pflegte, infolge der amerikani- 
schen Krifis für den europäischen Markt frei 
geworden ist und billiger angeboten wurde. Dann 
aber hat auch die allgemeine Geldteuerung di 
Käufer zurückgehalten. Die Folge ist, daß die 
Vorräte in Lissabon sich häufen und die Preise 
von 73000 Reis für 15 kg (102 Mk. für 50 kg) 
auf 63000 Reis für 15 kg (83 Mk. für 50 kg) 
in erster Hand gesunken sind. Aber auch zu 
diesem Preise findet man noch nicht viele Ab- 
nehmer, trotzdem aber versucht man, ihn zu 
halten, weil man annimmt, daß die Bahia-Vorräte 
bald erschöpft sein werden. 
Die Zufuhren von S. Thomé und Principe 
sind, wie zu erwarten war, in den letzten Mo- 
naten des Jahres gestiegen, ohne daß jedoch die 
Gesamtzufuhr die Ziffer von 1906 erreicht hätte. 
Im abgelaufenen Jahre betrug die Zufuhr 
406 786 Sack gegen 411 496 Sack im Jahre 1906. 
Die Vorräte im Lissaboner Freilager beliefen 
sich am 1. Jannar 1908 auf 97 182 Sack gegen 
90 610 Sack am 1. Jannar 1907. 
Im Januar sind bereits 30 000 Sack ange- 
kommen. Man erwartet in der zweiten Hälfte 
des Monats noch 20 000 Sack und im Februar 
den Rest der Ernte, etwa 45 000 Sack 
(Bericht des Laiserlichen Nonsulats in Liffabon 
om 18. Januar d. Js. 
' 
  
  
Aussichten der Iindigoernte Britisch-Indiens 1907 08. 
Das Endmemorandum über die gesamte In- 
digoernte Britisch-Indiens für die Saison 1907/08 
ist unter dem 26. Dezember v. J. erschienen. Die 
darin behandelten Provinzen enthalten 98 v. H. 
der gesamten in Britisch-Indien mit Indigo be- 
stellten Fläche, wie sie auf Grund von Durch- 
schnittsberechnungen aus den fünf mit dem Jahre 
1905/06 abschließenden Jahren berechnet ist. 
Innerhalb dieser Periode belief sich die durch- 
schnittliche unter Indigokultur stehende Fläche 
auf 617 000 Acres; im Jahre 1906/07 sank sie 
auf 421 200 Acres, und für das Jahr 1907/08 
wird sie auf 371 300 Acres geschätzt, sie hat also 
gegen das Vorjahr wiederum abgenommen. 
Für Bihar, Madras und einige Teile der 
Vereinigten Provinzen wird der Stand der In- 
digofelder als ziemlich gut bezeichnet. Für Punjab 
ist die Saison ungünstig gewesen. 
Der Stand der Indigofelder wird im all- 
gemeinen als ziemlich gut bis gut gemeldet; in 
einigen Teilen Bengalens haben aber Insekten und 
unregelmäßiger Regen etwas Schaden verursacht, 
und in Madras macht sich Regenmangel fühlbar. 
Die Schätzung lautet für die einzelnen Pro- 
vinzen, wie folgt: 
4 1907/08 1906.07 1907 08 1906/07 
Provinzen 
  
Flächen in Acres Ertrag in e#ts 
Bengalen 146 800 137 800 20 000 17300 
Madra . 119300 180 700 16 800 32300 
Verein. Vrobinzen 47300 40 100 5 600 5 100 
Punjab 57900 62 300 9 000 11 000 
Zusammen 371 300 421 200 51 400 65 700.
	        
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