Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

Der Olgehalt der Togo-Baumwollsaat ist durch 
das Pharmazeutische Institut der Univerfität 
Berlin mit 16,56 v. H. festgestellt. 
Auf der Ackerbauschule Nuatjä wurden 
durchschnittlich 95 Schüler, 10 Arbeiter und 
10 Aufseher und Handwerker beschäftigt. Das 
bewirtschaftete Areal hat einen Flächeninhalt von 
etwa 150 ha. Die Nuatjä--Ernte 1907 wird etwa 
200 Ballen zu 250 kg betragen. Die Kultur 
mittels Ochsenpflug ist auf der Ackerbauschule 
mehr und mehr eingeführt worden. Nach einem 
Bericht des Leiters der Ackerbauschule, John 
W. Robinson, waren im März 16 Ochsen für 
die Pflugarbeit eingestellt. 
Nach wiederholten Versuchen ist es gelungen, 
aus der Küstenbaumwolle eine Varietät zu er- 
zeugen, die eine erheblich größere Ernte gibt als 
die früher gezogenen Sorten. Die Varietät wird 
nach der ersten Ernte, die Robinson auf 900 kg 
unentkörnter Baumwolle pro Hektar veranschlagt, 
zurückgeschnitten und trägt im nächsten Jahre eine 
zweite Ernte, die Robinson auf 600 kg pro Hektar 
schätzt. Die Gesamternte pro Hektar bei einmaliger 
Aussaat dürfte daher auf etwa 2 Normalballen ent- 
körnter Baumwolle kommen. Die Ackerbauschule 
legt nicht nur Gewicht auf die Qualität, sondern 
  
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schenkt auch Sorten mit reichen Ernteerträgen 
besondere Beachtung. Robinson beabsichtigte, in 
der diesjährigen Bestellzeit 10 ha mit der neuen 
Art der Küstenbaumwolle zu bestellen und hofft, 
daraus hinreichend Saat zu gewinnen, um im 
nächsten Jahre den Norden Togos mit dieser 
Saat versorgen zu können. 
Über die dem Bezirk Kete-Kratschi über- 
wiesenen ausgebildeten Schüler berichtet Bezirks- 
leiter Mischlich folgendes: „Im Januar sind die 
ersten Schüler von der Baumwollschule Nuat#ä 
in Kete-Kratschi eingetroffen. Sie haben ihren 
Lehrkursus dort beendet und find nun fleißig an 
der Arbeit bei Bestellung ihrer Baumwollfelder: 
Die von ihnen mitgebrachten Pflüge sind die 
ersten im Bezirk. Ich hoffe bestimmt, daß da- 
durch die Baumwollkultur im Bezirk wesentlich 
gefördert wird. Die Station unterstützt die jungen 
Leute nach jeder Richtung. Zur Zeit werden 
Wohnungen für sie und ein Stall für das Zug- 
vieh gebaut.“ 
Nachstehende Zusammenstellung enthält die 
Entkörnungsanlagen, die durch das Komitee 
und durch Erwerbsgesellschaften in Togo zur 
Aufstellung gelangten: 
  
Errichtet von 
  
  
Ort der Anlage Einrichtung Antrieb Jetziger Besitzer 
« l 
Kpeme .40 Sãgengin 12 Ps Lokomobile Holonial= Wirtschaft- Estanzungsgesell 
Hydraulische Ballenpresse liches Komitee schaft Kpeme in Togo, 
. Js erlin 
Ho. . 40 Sägengi . 12 PS Petrolmotor Lolpnial- Sirtschaft= vnrh, Togogesell- 
mnß Ballenpresse liches Komitee schaft, Ber 
60 Säg 8 S8 Petrolmotor Togor Saumwollgesellshaft m. b. H., 
Hodratzsche Ballenpresse dietor & Frcese, Bremen 
Palime 40 Sägengin 888 Petrolmotor k%% E Deutsche Togogesell- 
Hydraulische Ballenpresse liches Komitee schaft, Berlin 
. 40 Sägengin 6 PS Petrolmotor Tgo Baumwollgesellschaft m. b. H., 
D ker Ballenpresse # " fie& Freese, Bremen 
Sagada 40 Sägen 12 PS Petrolmotor urternsnt Deutsche Togogesell- 
Hyhdraulis c Ballcnpkcsse es Komitee chaft, Berlin 
Nuatjä .40 Sägeng 8 PS Hochdruck- —2 Kaiserliches Gou- 
b Ballenpresse Lokomobile liches Komite vernement von Togo 
Atakpame 70 Sägengir "% 16 PS Dampf- Kolonial= rm Deutsche Togogesell- 
dnnn Ballenpresse maschine liches Komitee schaft. Berlin 
. 10 Sãg 6 PS Petrolmotor 1090. aumwollgesellschaft mm. b. H., 
Ondealkuishe- Ballenpresse · Vietor & Freese, Bremen 
Solobé 40 Sägengin 8 #8Hochdruck- 44 rielee Deu Togogesell- 
Spindel-Ballenpresse Lokomobile liches Komitee schaft. Berlin 
Außerdem wurden seitens des Komitees solgende Maschinen in Lerichiedenen Orten der Kolonie auf- 
gestellt: 7 Handwalzengins, 6 Handsägengins, 7 Hand-Ballenpressen, 7 
In der UÜbernahme seiner Unternehmungen 
durch direkte Interessenten erblickt das Kolonial- 
7 Göpelwerk 
Wirtschaftliche Komitee die beste Quittung für die 
Reife seiner Pionierarbeiten.
	        
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