837 20
Mark
Übertrag 4154,29
Verein ehemaliger Kameraden
der Eisenbahnpioniere, Berlin
Schutztruppe Südwestafrika
8.: Galvanoplastiker Max Qnitzdorf,
Berlin.. . ...
18. 7.:
20.—
1500,—
O
*
7
Zusammen 5676,2
Mark
Übertrag 5676,29
Die preußischen Landmesser (durch
Landmesser Kater, Siegen) 294,—
5970,29
Zusammen
Beim Kommando der Schutztruppen im Reichs-
Kolonialamt sind bis jetzt insgesamt an Beiträgen
eingegangen 32 376,62 Mk.
13. 8.:
##KHMichtamtlicher Teilsl##sllcbld
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Togo.
Die Genichstarre in den nördlichen Bezirken
von Togo.
Von Dr. med. Jaffé.
Seit nunmehr drei Jahren tritt im Norden
des Schutzgebiets Togo, in den Bezirken Sokods-
Bassari und Mangu-Jendi, eine Krankheit in
epidemischer Form auf, die den Eingeborenen
angeblich bis dahin gänzlich unbekannt war. Es
sehlt ihnen, was allerdings auf ihre Unkenntnis
zurückzuführen ist, der Name für diese Krankheit,
die nach Schilderung der Symptome durch die
Eingeborenen und aus eigener Anschauung von
den Europäern auf die von der Heimat her be-
kannte Genickstarre gedeutet wurde. Die An-
schauung, daß diese Seuche früher nicht im Lande
war und als etwas gänzlich Neues von außen
her eingeschleppt worden wäre, ist jedenfalls
irrig — nach Mitteilungen zu schließen, die ich
über das vereinzelte Auftreten in früheren Jahren
in anderen Teilen Togos, z. B. in Kpandu,
erhielt. Daß vereinzelte Fälle im Norden des
Schutzgebietes früher der Beobachtung der mit
inneren Krankheiten wenig vertrauten Farbigen
entgingen, ist sehr wahrscheinlich. Erst das ge-
häufte Auftreten lenkte ihre Aufmerksamkeit auf
den Symptomenkomplex, der ihnen nun als etwas
ganz Unbekanntes auffiel. Eine andere Frage,
welches die Gründe für das epidemische Auftreten
der Krankheit in den letzten drei Jahren sind,
ob (aus unbekannten Ursachen) eine Virulenz=
steigerung des Erregers innerhalb des Schutzgebiets
stattgefunden hat oder eine Einschleppung eines
virulenten Erregers von außen her erfolgte, ist
mit Sicherheit in letzterem Sinne zu entscheiden.
Ein Blick auf den Weg, den die Seuche in den Vor-
jahren genommen, erbringt den Beweis. Die ein-
zelnen Daten verdanke ich den Angaben des Regie-
rungsrats Dr. Kersting. Das erste Auftreten
wurde vom Residenten von Sugu (Dahomey) in
Kandi im März 1906 gemeldet. Von französischer
Seite wurde damals nach vorliegenden Berichten
eine Einschleppung von der Karawanenstraße von
Sokoto angenommen. Hierzu sei bemerkt, daß den
Haussas die Krankheit bekannt ist. Mein Gewährs-
mann, der Songoaufseher Bassari, erzählte mir
von einem heftigen Auftreten der Krankheit in
Sokoto vor etwa vierundzwanzig Jahren, das er
selbst miterlebt haben will. Die Krankheit ist dort
unter dem Namen Alobs (übersetzt etwa: Krank-
heit, an der viele sterben) bekannt, soll in ein-
zelnen Fällen ständig vorkommen, im Abstande
längerer Zeiträume in heftigerem Maße auftreten
und dann viele Opfer fordern.
Das Auftreten der Seuche in Kandi ver-
anlaßte den Residenten von Sugu, die Grenze
zu sperren, das heißt, den Durchzug der Kara-
vanen von Sugu nach Togo zu verbieten, „um
das deutsche Gebiet vor der Seuche zu bewahren“.
Der dadurch zum Teil um den Norden von Togo
herum nach der Goldküste hin abgelenkte Kara-
wanenverkehr brachte den Krankheitsstoff nach
Gambaga in Mamprussi, und was durch die
beiderseitigen Absperrungen im Osten verhindert
war, geschah nun im Westen; es erfolgte die
Einschleppung von den genannten Teilen der
Goldküste her nach Moba im Bezirke Mangu-
Jendi, wo die Krankheit angeblich 500 Opfer
forderte, in diesem Jahre sich aber nicht mehr
weiter ausbreitete, da bald die Regenzeit einsetzte,
die offenbar für die Verbreitung und Entwicklung
des Krankheitsgiftes ungünstig ist. Die Über-
gangszeit von der Regen= zur Trockenperiode
1906 brachte ein Aufflackern der Seuche im
Osten des Sokodeébezirks. Auch hier handelte es
sich um Einschleppung vom Nachbargebiete, und zwar
von Logba her auf der Straße nach Kumeridsá
und Kutau, das sich an Markttagen eines
starken Besuches vom benachbarten Logba her
erfreut. Von Kumeridä wurden um die Weih-
nachtszeit 1906 die ersten Fälle gemeldet; es
erkrankten insgesamt 35 Personen, von denen 30
starben. In Kutau wurden 22 Individuen von
der Krankheit ergriffen, von denen 15 starben.
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