Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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Waldes ist teilweise eine üppige Grasvegetation, 
teilweise die Baumsteppe, teilweise eine reiche 
Olpalmvegetation getreten, teilweise ist der ehe- 
malige Wald noch durch einzelne horst= und 
gruppenweise vorhandene Exemplare von Cola 
cordifcolia, Chlorophora excelsa, Ceiba pen- 
tandra vertreten. Ein noch ziemlich geschlossener 
größerer Waldrest befindet sich südlich des Dorfes 
Aweho. Auf der ganzen Strecke Gudewe —Ele 
sind die Spuren von Waldrodungen jüngsten 
Datums erkennbar: Der ganze Südabhang des 
Dafe wurde vor kurzer Zeit vollständig ent- 
waldet. Ein großer Teil des Osteinhanges zur 
Gbaladjeschlucht ist kahl. Die Höhen westlich der 
Straße zwischen den Flüssen Aklamapa und Ag- 
bimetowui sind ihres Waldes beraubt, und eine 
lichte Baumsteppe hat hier Platz gegriffen; un- 
mittelbar daran anschließend steht wieder der 
herrlichste Wald. Es ist anzunehmen, daß auf 
geneigtem Terrain die Steppenbildung noch 
rascher vor sich gehen wird als in der Ebene. 
Denn hier kommt zu den beiden steppenbildenden 
Faktoren, der direkten Sonnenbestrahlung und den 
Bränden, noch ein dritter Faktor hinzu, nämlich 
die mit der Entfernung des Waldes erleichterte 
Abwaschung und Auslaugung des Erdreiches 
nach heftigen Regengüssen. Zwischen den Dörfern 
Agawe und Agote ist der Wald auf einer östlich 
der Straße gelegenen Höhe jüngst gerodet. 
Von Ele aus wurde das Schioquellgebiet in 
folgender Richtung erkundet: Ausgehend von dem 
nördlichen der beiden nach Patsani führenden 
Wege ging der Marsch über Patsani, Kubam- 
wepo, Kolowego zurück nach Ele. Längs des 
nördlichen Weges herrscht bis zum Fluß Ameto 
lichter Wald mit ziemlich reicher Olpalmvegetation 
vor. Nach UÜberschreitung des Ameto setzt wieder 
die Baumsteppe ein, welche sich bis Patsani aus- 
dehnt und nur durch die an den Flußläufen 
liegenden Waldsäume unterbrochen wird. Am 
rechten Ufer des Tjete hat sich ein gut ge- 
schlosenes Jungholz gebildet. In einiger Ent- 
sernung vom Flusse ist ein Teil dieses etwa 
zehnjährigen Jungwaldes unter Schonung der 
lpalmen frisch gerodet und darauf eine Farm 
angelegt. Das Farmdorf Patsani ist nicht mehr 
bewohnt. An dem Wege nach Kubamwepo ist 
bis zum Schio ausgedehnte Baumsteppe. Sämt- 
üche Flußläufe sind an ihren Ufern bewaldet; 
esonders reich an Wald ist der Fietoe. Auch 
mitten aus der Baumsteppe erheben sich hier 
Daldreste, von denen einige sogar wieder die 
ihlorophora excelsa zeigen. Vom Schio ab 
dis Ele ist die Waldvegetation vorherrschend; 
überall jedoch sind Rodungen behufs Gewinnung 
von Farmland bemerkbar. 
Auf dem Rückmarsche von Ele nach Gudewe 
  
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wurde behufs weiterer Erkundung des Schio- 
gebietes von Agawe aus der nach dem Berge 
Agoteji bis an den Schio führende Weg be- 
gangen. Dieser Weg führt zuerst durch ein aus- 
gesprochenes Waldgebiet, das aber auch bereits 
größtenteils seines Waldes beraubt ist. Einzeln 
und in Gruppen stehende Exemplare von Chloro- 
phora excelsa, Ceiba pentandra, Anogeisus 
leiocarpus, Afzelia africana, Cola cordifolig, 
Erythrophloeum guineense legen durch ihren 
langschaftigen und astreinen Wuchs Zeugnis da- 
von ab, daß sie in dichtem Waldesschlusse er- 
wachsen sind. Die Agawe-Leute haben hier zahl- 
reiche Farmen angelegt. Manche verlassene 
Farm hat sich wieder mit dichtem Jungwuchs 
besiedelt, aus dem sich, falls er vor Bränden 
geschont würde, zweifelsohne wieder gut ge- 
schlossener Wald entwickeln würde. Eine be- 
sonders üppige Olpalmvegetation befindet sich 
zwischen den Flüssen Latowui und Kesu. Der 
Berg Agoteji ist nur zu einem ganz geringen 
Prozentsatz noch bewaldet; an mehreren Stellen 
ist hier eine kürzlich vollzogene Waldrodung be- 
merkbar; auf seinem Ostabhang befindet sich noch 
ein geschlossener Waldrest von einigen Hektaren 
Größe; unmittelbar daran anschließend findet 
aber auch schon Steppenbildung statt. Der Fluß 
Balokwe weist an seinen beiden Ufern noch 
schmale Waldsäume auf, dann aber dehnt sich 
bis an den Schio und über denselben hinaus 
wieder Baumsteppe aus. Der Schio ist hier an 
seinen beiden Ufern schmal bewaldet. 
Von Gudewe ab wurde die Richtung nach 
Gotri, Aschio, Aku, Togukovhe eingeschlagen. In 
großen Grundzügen ist die Vegetation hier Baum- 
steppe, welche durch mehr oder minder schmale 
Waldsäume an den Flußläufen unterbrochen wird. 
Im einzelnen sind die Vegetationsverhältnisse 
folgende: In der Baumsteppe östlich von Gu- 
dewe ist die Lophira alata sehr zahlreich und 
auf weite Strecken vorherrschend; ferner kommen 
Pterocarpus erinaceus, Parkie africang, Buty- 
rospermum Parkii, Daniella thurikera und 
Erythrophloeum guineense ziemlich häufig vor. 
Hie und da deutet eine Cola cordifolia und 
eine Afzelin africana auf das ehemalige Wald- 
gebiet hin. Die an den Flußläufen liegenden 
Waldreste setzen sich hauptsächlich aus Cola 
cordifolia, Erythrophloeum guineense, Ceiba 
Pentandra, Elaeis guineensis, Phoenix recli- 
nata, Afzelia africana, Chlorophora excelsa und 
den beiden Khaya zusammen. Der Berg Sito 
ist an seinem Westabhang noch bewaldet; der 
Ostabhang zur Hälfte entwaldet, Anfänge zur 
Steppenbildung sind hier schon deutlich erkenn- 
bar. Das Farmdorf Aschio ist verlassen. Seine 
Bewohner haben sich am Westufer des Flusses
	        
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