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Waldes ist teilweise eine üppige Grasvegetation,
teilweise die Baumsteppe, teilweise eine reiche
Olpalmvegetation getreten, teilweise ist der ehe-
malige Wald noch durch einzelne horst= und
gruppenweise vorhandene Exemplare von Cola
cordifcolia, Chlorophora excelsa, Ceiba pen-
tandra vertreten. Ein noch ziemlich geschlossener
größerer Waldrest befindet sich südlich des Dorfes
Aweho. Auf der ganzen Strecke Gudewe —Ele
sind die Spuren von Waldrodungen jüngsten
Datums erkennbar: Der ganze Südabhang des
Dafe wurde vor kurzer Zeit vollständig ent-
waldet. Ein großer Teil des Osteinhanges zur
Gbaladjeschlucht ist kahl. Die Höhen westlich der
Straße zwischen den Flüssen Aklamapa und Ag-
bimetowui sind ihres Waldes beraubt, und eine
lichte Baumsteppe hat hier Platz gegriffen; un-
mittelbar daran anschließend steht wieder der
herrlichste Wald. Es ist anzunehmen, daß auf
geneigtem Terrain die Steppenbildung noch
rascher vor sich gehen wird als in der Ebene.
Denn hier kommt zu den beiden steppenbildenden
Faktoren, der direkten Sonnenbestrahlung und den
Bränden, noch ein dritter Faktor hinzu, nämlich
die mit der Entfernung des Waldes erleichterte
Abwaschung und Auslaugung des Erdreiches
nach heftigen Regengüssen. Zwischen den Dörfern
Agawe und Agote ist der Wald auf einer östlich
der Straße gelegenen Höhe jüngst gerodet.
Von Ele aus wurde das Schioquellgebiet in
folgender Richtung erkundet: Ausgehend von dem
nördlichen der beiden nach Patsani führenden
Wege ging der Marsch über Patsani, Kubam-
wepo, Kolowego zurück nach Ele. Längs des
nördlichen Weges herrscht bis zum Fluß Ameto
lichter Wald mit ziemlich reicher Olpalmvegetation
vor. Nach UÜberschreitung des Ameto setzt wieder
die Baumsteppe ein, welche sich bis Patsani aus-
dehnt und nur durch die an den Flußläufen
liegenden Waldsäume unterbrochen wird. Am
rechten Ufer des Tjete hat sich ein gut ge-
schlosenes Jungholz gebildet. In einiger Ent-
sernung vom Flusse ist ein Teil dieses etwa
zehnjährigen Jungwaldes unter Schonung der
lpalmen frisch gerodet und darauf eine Farm
angelegt. Das Farmdorf Patsani ist nicht mehr
bewohnt. An dem Wege nach Kubamwepo ist
bis zum Schio ausgedehnte Baumsteppe. Sämt-
üche Flußläufe sind an ihren Ufern bewaldet;
esonders reich an Wald ist der Fietoe. Auch
mitten aus der Baumsteppe erheben sich hier
Daldreste, von denen einige sogar wieder die
ihlorophora excelsa zeigen. Vom Schio ab
dis Ele ist die Waldvegetation vorherrschend;
überall jedoch sind Rodungen behufs Gewinnung
von Farmland bemerkbar.
Auf dem Rückmarsche von Ele nach Gudewe
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wurde behufs weiterer Erkundung des Schio-
gebietes von Agawe aus der nach dem Berge
Agoteji bis an den Schio führende Weg be-
gangen. Dieser Weg führt zuerst durch ein aus-
gesprochenes Waldgebiet, das aber auch bereits
größtenteils seines Waldes beraubt ist. Einzeln
und in Gruppen stehende Exemplare von Chloro-
phora excelsa, Ceiba pentandra, Anogeisus
leiocarpus, Afzelia africana, Cola cordifolig,
Erythrophloeum guineense legen durch ihren
langschaftigen und astreinen Wuchs Zeugnis da-
von ab, daß sie in dichtem Waldesschlusse er-
wachsen sind. Die Agawe-Leute haben hier zahl-
reiche Farmen angelegt. Manche verlassene
Farm hat sich wieder mit dichtem Jungwuchs
besiedelt, aus dem sich, falls er vor Bränden
geschont würde, zweifelsohne wieder gut ge-
schlossener Wald entwickeln würde. Eine be-
sonders üppige Olpalmvegetation befindet sich
zwischen den Flüssen Latowui und Kesu. Der
Berg Agoteji ist nur zu einem ganz geringen
Prozentsatz noch bewaldet; an mehreren Stellen
ist hier eine kürzlich vollzogene Waldrodung be-
merkbar; auf seinem Ostabhang befindet sich noch
ein geschlossener Waldrest von einigen Hektaren
Größe; unmittelbar daran anschließend findet
aber auch schon Steppenbildung statt. Der Fluß
Balokwe weist an seinen beiden Ufern noch
schmale Waldsäume auf, dann aber dehnt sich
bis an den Schio und über denselben hinaus
wieder Baumsteppe aus. Der Schio ist hier an
seinen beiden Ufern schmal bewaldet.
Von Gudewe ab wurde die Richtung nach
Gotri, Aschio, Aku, Togukovhe eingeschlagen. In
großen Grundzügen ist die Vegetation hier Baum-
steppe, welche durch mehr oder minder schmale
Waldsäume an den Flußläufen unterbrochen wird.
Im einzelnen sind die Vegetationsverhältnisse
folgende: In der Baumsteppe östlich von Gu-
dewe ist die Lophira alata sehr zahlreich und
auf weite Strecken vorherrschend; ferner kommen
Pterocarpus erinaceus, Parkie africang, Buty-
rospermum Parkii, Daniella thurikera und
Erythrophloeum guineense ziemlich häufig vor.
Hie und da deutet eine Cola cordifolia und
eine Afzelin africana auf das ehemalige Wald-
gebiet hin. Die an den Flußläufen liegenden
Waldreste setzen sich hauptsächlich aus Cola
cordifolia, Erythrophloeum guineense, Ceiba
Pentandra, Elaeis guineensis, Phoenix recli-
nata, Afzelia africana, Chlorophora excelsa und
den beiden Khaya zusammen. Der Berg Sito
ist an seinem Westabhang noch bewaldet; der
Ostabhang zur Hälfte entwaldet, Anfänge zur
Steppenbildung sind hier schon deutlich erkenn-
bar. Das Farmdorf Aschio ist verlassen. Seine
Bewohner haben sich am Westufer des Flusses