Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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mehr genügen würde, wendet man sich, wie schon 
gesagt, nach Mozambique. Eine weitere Besserung 
der Verhältnisse besteht darin, daß der Schwarze 
in Zukunft nicht nur nach dem Wortlaut der er- 
lassenen Bestimmungen in seine Heimat zurück- 
kehren kann, sondern daß er diese Möglichkeit 
auch tatsächlich zur Ausführung zu bringen vermag. 
Zum Schluß sei noch erwähnt, daß die drei eng- 
lischen Kakaofirmen durchaus die in vielen Fällen 
menschenfreundliche Behandlung der Schwarzen 
auf den beiden Inseln anerkennen. 
Errichtung eines Trochendocks an der Delagoabucht. 
In Catembe, an der Delagoabucht, gegen- 
über von Lourengo Marques, befindet sich seit 
langem eine unter Verwaltung der Marinebehörde 
stehende Reparaturwerkstätte für portugiesische 
Kriegsschiffe. Da sie nur für geringfügige Repa- 
raturen eingerichtet ist, mußten die dortigen Schiffe, 
vor allem diejenigen der Hafenbehörde sowie der 
zwischen Mozambique und Portugal verkehrenden 
portugiesischen Schiffahrtslinie (Empreza Nacional), 
sobald irgendwie größere Ausbesserungen nötig 
waren, stets nach Durban oder Daressalam 
gehen. 
Die jetzigen Pläne, die bereits die Zustimmung 
des Gesetzgebenden Rats gefunden haben, gehen 
dahin, die Reparaturwerkstatt sofort zu schließen, 
die ganze Anlage von der Militär= auf die ver- 
einigte Hafen- und Eisenbahnverwaltung zu über- 
tragen, ein Trockendock zu bauen und das Unter- 
nehmen alsdann an eine portugiesische Firma zu 
verpachten, oder, falls sich keine geeignete Firma 
finden sollte, unter unmittelbarer Leitung der 
Regierung zu betreiben. Für die Kosten der 
Errichtung des Trockendocks ist eine erste Rate 
von 4000 K bereits im diesjährigen Budget be- 
willigt worden. 
Man rechnet damit, daß nach Fertigstellung 
des Docks auch dort verkehrende ausländische 
Schiffe das Werk in Catembe mitunter zu Repa- 
raturzwecken aufsuchen werden. 
Verkehr deutscher Schiffe im Hafen von 
AKlexandrien 1907. 
Im Jahre 1907 haben 133 deutsche Dampfer 
mit einem Tonnengehalt von 387 350 Register- 
tons den Hafen von Alexandrien angelaufen. 
Gegen das Vorjahr bedeutet das eine Zunahme 
von 24 Dampfern und 75 568 Registertons. 
Wenn man von den im regelmäßigen Verkehr 
eingelaufenen Passagierdampfern des Norddeutschen 
Lloyd und der Hamburg— Amerika-Linie absieht, 
  
so ergibt sich für 1907 ein Verkehr von 77 deut- 
schen Schiffen mit 118 206 Registertons gegen 
73 Schiffe mit 120 242 Registertons im Jahre 
1906 und. 60 Schiffe mit 95 397 Registertons im 
Jahre 1905. 
Danach weist das Jahr 1907 gegen 1905 
eine Zunahme um 17 Dampfer und 22 909 Re- 
gistertons auf und gegen das Jahr 190é6 eine 
Zunahme von 4 Dampfern, dagegen eine Ab- 
nahme um 2036 Registertons. 
Von den 133 deutschen Dampfern, die den 
Hafen im Jahre 1907 angelaufen haben, hatten 
als Heimatshafen: Bremen 63, Hamburg 62, 
Lübeck 4, Flensburg 2, Kiel 1, Stettin 1, zu- 
sammen 133. 
Hiervon gehörten: 
dem Norddeutschen Lloyd Bremen . 44 
der Deutschen Levantelinie in Hamburg. 35 
der Hamburg—Amerika-Linie in Hamburg 17 
der Bremer Dampferlinie Atlas in Bremen 15 
dem Nordischen Bergungsverein in Lamburg 
der Aktiengesellschaft Horn in Lübecck 
der Aktiengesellschaft Atlantic in Bremen 
der Reederei H. M. Gehrkens in Lamburg 
anderen Reedereien e 1 
S — 
zufammen . 133 
Von nichtdeutschen Schiffen kamen aus deut- 
schen Häfen ein belgischer und dänischer Dampfer, 
beide aus Hamburg. 
Der Hafen von Damiette ist von 
deutschen Schiffe besucht worden. 
Der von der Hamburg—Amerika-Linie im 
Herbst 1906 mit dem Dampfer „Oceana“ einge- 
richtete regelmäßige Passagierverkehr ist wegen 
ungenügender Rentabilität Mitte April 1907 ein- 
gestellt und im Laufe des Berichtsjahres nicht 
wieder ausgenommen worden. 
Dagegen hat der Norddeutsche Lloyd seine 
regelmäßigen Fahrten zwischen Marseille, Neapel 
und Alexandrien das ganze Jahr hindurch ein- 
gehalten. Die Frequenz war steigend. Es wurden 
im Laufe des Jahres rund 8400 Kajütspassagiere 
und 2300 Passagiere dritter Klasse befördert gegen 
5700 und 1100 Passagiere im Vorjahre. 
Die Warenbeförderung dieser Linie ist nach 
wie vor wegen der kurzen Liegezeit im Hafen 
gering. Der eine der beiden für den Dienst ver- 
wendeten Dampfer, die „Hohenzollern“, mußte 
infolge eines im April dieses Jahres erlittenen 
Unglücksfalles seine Fahrten einstellen. Der Dienst 
wird seitdem vierzehntägig von der „Schleswig“ 
allein versehen, soll aber dem Vernehmen nach 
im Herbst d. Is. in vollem Umfange wieder auf- 
genommen werden. 
Die rumänische Schiffahrtsgesellschaft „Service 
Maritim Roumain“ mit dem Sitz in Bukarest hat 
keinem
	        
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