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Kolonialwirtschaftliche Mitteilungen.
Die tropischen Hölzger und die Gerbstoffe
sowie die mineralischen Rohstoffe.#)
Die Einfuhr von tropischen Hölzern im
Jahre 1907 veranschaulicht die nachfolgende Zu-
sammenstellung.
Es wurden eingeführt:
t Wert: Mill. Mk.
Farbhölzer 113,9 2,5
Mahagoni-, Polisanderholz 3 001,9 2,7
Buchsbaum-, Eben-, Tik-,
Pockholz .12 172,7 2,6
Zedernholz 18616,8 5,5
Kokosholz 1 071,5 .0,1
zusammen 85 976,8 13,4
Die Ausfuhr der gleichen Artikel aus Deutsch-
land war unbedeutend. Sie betrug im Jahre
1907 an
t Werit: Mill. Mk.
Farbhölzern 4651,7 0,6
sonstigen tropischen Hölzern 4312,1 0,9
zusammen 8963,8 1,5
Eine Gegenüberstellung der beiden Zahlen
ergibt, daß im Jahre 1907 rund 20 000 t Farb-
hölzer im Werte von rund 2 Millionen und rund
57 .000 t tropische Nutzhölzer im Werte von rund
10 Millionen Mark in der deutschen Färberei-
und holzverarbeitenden Industrie zur Verwendung
und Weiterverarbeitung gelangten. Farbhölzer
werden vor allem zum Färben von Gespinstwaren
Webstoffen, Garnen, Leder, die übrigen angeführten
Hölzer besonders in der Möbelindustrie zur Her-
stellung von Instrumenten, Drechslerwaren und
dergleichen verwendet. Da die ausgeführten,
unverarbeiteten Farbhölzer und tropischen Hölzer
ebenfalls für den Export zubereitet, zerkleinert,
gesägt usw. werden, ist der Personenkreis, der an
der Zurichtung und Verarbeitung überseeischer
Hölzer beteiligt ist, ein sehr umfangreicher.
Tropische Hölzer liefert uns fast ausschließlich
das Ausland. Zwar besitzen wir in unseren
Kolonien selbst tropische Gebiete, zum Teil sehr
waldreiche, jedoch hat ihre Holzausfuhr eine
nennenswerte Höhe bis jetzt nicht erreicht. Nach
den amtlichen Veröffentlichungen über den Außen-
handel der Kolonien läßt sich der Wert der Aus-
fuhr von Farb= und anderen Hölzern (außer
Brennholz, Holzkohlen und Gerbhölzern) über
die Küstengrenze folgendermaßen feststellen:
(in Mart)
1899 D" 1900 I 1901 1902 10903 10904 1905 1906
Leursch-Sstafrika") . — l — — — 67 922 88 845 85 101 20 714
Kamerun . 14 189 57650 113 812 160 459 95 718 88 217149 640 118831
Tooon — — — — 1 520 8 480 5166. 2340
14 189 57 650 113 812 160 459 165 160 j 130 492 189 907 141 885
Südwestafrika und unsere Besitzungen in der
Südsee sind bei dieser Berechnung nicht berück-
sichtigt. Ihre Ausfuhr von Hölzern ist noch un-
erheblich; bisher dürfte kaum mehr als für
3000 Mk. Holz aus diesen Gebieten zur Ver-
schiffung gelangt sein.
Die oben mitgeteilten Zahlen zeigen, daß sich
die Ausfuhr aus den Kolonien höchst sprunghaft
gestaltet hat. Besonders deutlich tritt das bei
Kamerun hervor. Dort sank der Wert der Holz-
ausfuhr von 1902 auf 1903 um rund 40 v. H.
und stieg vo von 1904 auf 1905 um rund 41 v. H.
)) „Holonialwirtschaftliches- V. Aus dem, TNeichs-
Arbeitsblatt“. August t 1808. Val. „D. Kol. vi. 908.
Nr. 11, S. 543 ff.; Nr. 18,
und Nr. 17, S. 857 ff.
2) Vor 1903 mit Breunhools, Holzkohlen und Gerb-
stoffen zusammen nachgewiesen
S. 6 ff.; Nr. 14, S . f.
Im Jahre 1901 war er beträchtlich höher als
1903 und 1904. Aus Deutsch-Ostafrika hat sich
die Ausfuhr sogar im Laufe der letzten vier Jahre
erheblich vermindert.
Die Gründe für diese Erscheinung sind jedoch
keineswegs in einer Erschöpfung der kolonialen
Holzbestände zu suchen. Hier sind vielmehr in
noch viel stärkerem Maße als bei den bisher in
gleichem Zusammenhang betrachteten kolonialen
Produkten die Verkehrsverhältnisse ausschlag-
gebend. Baumwolle, Kautschuk und Hauf lassen
sich zur Not auch auf den Köpfen von Trägern
aus dem Innern an die Küste befördern. Beim
Holz dagegen wird diese Beförderungsweise natur-
gemäß fast zur Unmöglichkeit, falls nicht am
Gewinnungsort eine Zerkleinerung der Hölzer
vorgenommen wird. Das kann natürlich nur in
geringem Umfange geschehen, denn einerseits ex-