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Beständen sehr häufig vor. Die Früchte sind
rot, die Kerne groß, die Schalen sehr ölhaltig.
2. Dedugbakui. Diese Palme ist selten.
Sie zeichnet sich durch sehr üppiges Fruchtfleisch
und kleinen, dünnschaligen Kern aus.
3. Sede. Die Früchte find gelb, an der
Spitze grünlich. Dem Ol wird von den Ein-
geborenen besondere Heilkraft bei Verwundungen
zugeschrieben.
Die Frucht wird mit den Fingern zerquetscht
und auf der wunden Stelle verrieben. Zuweilen
wird die Frucht auch vor dem Gebrauch ge-
röstet; das durch Zerdrücken des Fruchtfleisches
hervorquellende Ol läßt man dann auf die Wunde
träufeln.
4. Afade. Diese Palme ist äußerlich kennt-
lich durch zusammengewachsene Blattfiedern. Sie
kommt nur in vereinzelten Exemplaren vor; ihr
Standort wird von den Eingeborenen nach Mög-
lichkeit geheim gehalten. Die Kerne werden beim
Wahrsagen von Fetischleuten benutzt und sehr
hoch bezahlt.
Die Aufbereitung der Olfrüchte geht folgen-
dermaßen vonstatten:
Die von den Olpalmen abgeschlagenen Frucht-
stände werden 5 bis 8 Tage an einem gegen
Sonne und Regen geschützten Ort niedergelegt,
damit sich die einzelnen Früchte lockern. In der
Trockenzeit wird die Sonne durch über die Frucht-
stände gelegte Palmzweige, in der Regenzeit
werden Sonne und Regen durch Errichtung eines
Schutzdaches von den Früchten fern gehalten;
die Einwirkung von Sonne und Regen auf die
abgeschlagenen Fruchtstände würde eine Ver-
minderung des Olertrages herbeiführen.
Nachdem die Früchte mit der Hand oder
durch Schlagen mit einem Stock auf die Frucht-
stände aus diesem entfernt sind, werden sie in
einen Tontopf geschüttet und so weit mit Wasser
übergossen, daß sie eben bedeckt sind. In diesem
Tontopf werden sie auf einem Feuer gekocht, das
meist mit entkernten Fruchtständen und trockenen
Palmrippen angelegt wird.
Sobald das Fruchtfleisch weich geworden ist,
werden die Früchte aus dem Wasser heraus-
genommen und in eine etwa einen Meter tiefe,
trichterförmige Erdgrube von 1 bis 2 m Durch-
messer getan, welche mit Steinplatten ausgekleidet
ist (Olgrube). Hierin werden die Früchte mit
Holzstangen von Oberarmdicke so lange gestampft,
bis sich alle Fleischfasern von dem Kern gelöst
haben. Während des Stampfens werden die
Früchte von Zeit zu Zeit mit kleinen Mengen
heißen Wassers befeuchtet, um den Entfaserungs-
vorgang zu beschleunigen. Ist dieser beendigt,
so verbleiben die Kerne noch 1 bis 3 Tage in
der Olgrube und werden zum Schutz gegen Un-
geziefer mit einer Kalabasse zugedeckt.
Um die Kerne und die Fleischfasern vollends
voneinander zu scheiden, werden die Früchte
mit lauem Wasser begossen und mit den Händen
zerquetscht oder mit den Füßen getreten.
Sobald sich sämtliche Fasern von den Kernen
abgelöst haben, wird das sich an der Oberfläche
des Wassers ansammelnde Ol mit der Hand oder
einer Kalabasse abgeschöpft, die Kerne aber werden
aus dem Wasser genommen und an der Sonne ge-
trocknet. Das Ol wird, um es von dem anhaften-
den Wasser zu befreien, so lange in Töpfen gekocht,
bis das Wasser verdampft ist.
Um das Ol aus den Palmkernen zu ge-
winnen, wird von diesen durch Klopfen mit einem
Stein zunächst die harte Schale entfernt. Dann
wird ein Topf mit einer geringen Menge Palmöl
aufs Feuer gesetzt und, sobald das Ol heiß ge-
worden ist, die entschalten Kerne hineingeworfen.
Diese werden nun unter stetem Umrühren mit
Stöcken auf schwachem Feuer etwa zwei Stunden
lang geröstet.
Dann werden die Kerne auf einer Steinmühle
zerrieben und wiederum auf das Feuer gebracht.
Den zerriebenen Kernen wird etwas Wasser zuge-
setzt, damit die Absonderung des Palmöls schneller
vonstatten geht.
Das sich ausscheidende Ol wird von der Ober-
flüäche abgeschöpft und noch einmal gründlich
durchgekocht. Der zurückbleibende Kernebrei wird
fortgeworfen.
Kus dem „TKropenpflanzer“.
Das Aprilheft des „Tropenpflanzer“ bringt
an erster Stelle einen beachtenswerten Artikel
von D. Sandmann: „Nochmals die Zukunft
des Para-Kautschuks am Amazonas.“ Der
Verfasser, der vor kurzem das Amazonasgebiet
zur Untersuchung der Frage bereist hat, ob und
in welchem Maße die Wildkautschukgewinnung
die Rentabilität der Plantagen in Zukunft beein-
flussen wird, vertritt hier — entgegen der Meinung
des holländischen Fachgelehrten Dr. Berkhout —
von neuem die Ansicht, daß mit dem Vollertrag
der Plantagen die Kautschukproduktion am
Amazonas keineswegs nachlassen werde, da die
Produktionskosten des wilden Kautschuks durch
den Anbau von Lebensmitteln im Amazonas-
gebiet selbst bedeutend verringert werden könnten.
Deshalb sei bei Neuanlage von Kautschukplantagen
immer von dem Gesichtspunkt auszugehen, inwie-
weit diese in dem zu erwartenden Konkurrenz-
kampf und bei Preisen, die vorteilhaft angelegten
Hevea-Planutagen noch normalen Nutzen lassen,