Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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Vorlande der Manenguba-Bahn, zuzuwenden 
beginnt. 
Die Vermögensbilanz enthält auf der 
Passivseite: Kapitalkonto 4 000 000.“, Kapital- 
konto II 360 000./7, Konto-Korrentkonto 86 889./4, 
Suspenskonto 2018./¾, Bankkredite 351 464 . J. 
Die Aktioseite zeigt in den hauptsächlichsten 
Positionen folgendes Bild: Kapitaleinzahlungs- 
konto 917 367 J/, Anteilekonto 300 000 .J";, 
Grundstücks= und Gebäudekonto 136 680 ., 
Flottillenkonto 67 750 J7, Versuchsplantage Mun- 
dame 82 663 , Croßplantage Abonando 
81 144 J¼, Konzessions= und Landbesitzkonto 
702 075 /“4, Niederlassungen in Kamerun 
415 902 A¼, Fabrik-Baukonto 117 273 “ und 
das Gewinn= und Verlustkonto 1 930 329 .7. 
Kus dem „Tropenpflanzer“. 
Soeben erschien die Januarnummer des von 
Professor Dr. Warburg-Berlin und Geheimem 
Regierungsrat Professor Dr. Wohltmann-Halle 
herausgegebenen „Tropenpflanzer“; die Zeitschrift 
ist damit in den vierzehnten Jahrgang einge- 
treten. An erster Stelle ergreift — wie alljähr- 
lich zum Jahreswechsel einer der Herausgeber — 
Professor Warburg in einem größeren Leitartikel 
„Zum neuen Jahr“ das Wort, um einen 
Rückblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der 
Kolonien während der beiden letzten Jahre zu 
werfen. Der Verfasser behandelt zunächst die 
Urprodukte der Kolonien wie Kautschuk, Gutta- 
percha, Elfenbein, Hörner, Kopal und Gummi, 
Insektenwachs, und beleuchtet sodann die Ent- 
wicklung und den heutigen Stand der Eingebo- 
renen-Kulturen. Ein längeres Kapitel widmet 
der Verfasser den Plantagenprodukten und sucht 
darzulegen, daß unsere tropischen Schutzgebiete, 
mit Ausnahme von Togo, auf dem besten Wege 
sind, sich zu Plantagenkolonien zu entwickeln, 
wenn auch der Ausdehnungsmöglichkeit der Plan- 
tagenkulturen, besonders wegen der Arbeiterfrage, 
gewisse Grenzen gesetzt sind. Besonderes In- 
teresse verdienen hier die Ausführungen über die 
Kautschuk-, Kakao-, Baumwoll= und Sisal-Kultur. 
Auch die Siedelungsfrage wird kurz goestreift. 
In einem weiteren Aufsatz „Einiges über 
Schafzucht in Südafrika“ gibt Berthold- 
Berlin Fingerzeige bezüglich der Beschaffenheit 
einer Schaffarm, der Behandlung der Schafe, 
Beschaffung von Zuchtvieh, der Schafschur, Auf- 
bereitung und Sortierung der Wolle u. a. So- 
dann lenkt Dr. Fickendey-Viktoria (Kamerun) 
in einem Artikel die Aufmerksamkeit der Fett- 
industrie auf einen im Urwaldgürtel Kameruns 
weit verbreiteten Baum, den Adjab-Baum 
(Mimusops djave). Die Samen des Baumes 
enthalten ein wertvolles Fett und dürften einmal 
als Ausfuhrartikel eine größere Rolle spielen. 
Der Nummer liegt das Inhaltsverzeichnis des 
  
Jahrgangs 1909 bei. 
  
  
  
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
Baumwollanbau auf Ceylon. 
Durch die in den letzten Jahren angestellten 
Versuche ist die Tatsache erwiesen worden, daß 
Baumwolle in der trockenen Zone Ceylons erfolg- 
reich angebaut werden kann. 
Im Jahre 1904 hatte ein Eingeborener von 
Ceylon, Dr. H. M. Fernando, auf Anregung der 
„British Cotton growing Association“ einen Teil 
von einem seiner Landgüter vorübergehend mit 
Berg= und Sea Island-Baumwolle bepflanzt und 
dabei einen Gewinn von etwa 5 K pro Aere 
erzielt. 
Zur selben Zeit richtete die Regierung in 
Ceylon innerhalb der trockenen Zone der Insel, 
in der North-Central Provinz, eine Versuchsstation 
ein, um, wie es damals hieß, zu erforschen, ob 
langschürige Baumwolle, wie sie der Lancashire= 
Markt verlangt, in der trockenen Zone Ceylons 
mit oder ohne künstliche Bewässerung mit Vorteil 
  
gebaut werden könne. 
Die seither seitens der Regierung fortgesetzten 
Versuche haben ergeben, daß Berg-, Sea Island- 
und ägyptische Baumwolle sich für den Anbau 
auf Ceylon eignet, daß aber die letztere Art den 
besten Ertrag liefert. Der Boden der Versuchs- 
station ist zu schwer für die Sea Island-Baum- 
wolle, die aber in dem leichteren Erdreich in der 
Nähe der Küste gedeiht. Auf den am besten für 
den Baumwollanbau geeigneten weiten Land- 
strecken der trockenen Zone gedeiht die ägyptische 
Baumwolle am besten. Der dunkelfarbige, mehr 
lehm= als sandartige Alluvialboden dieser Zone 
gleicht etwa dem schwarzen Flußboden in Texas 
und hat die Fähigkeit, Wasser lange zurückzu- 
halten. Er ist nur etwas dazu geneigt, das „in 
den Stengel Schießen“ der Pflanzen zu begün- 
stigen. Bei der Bewässerung ist große Sorgfalt 
notwendig, um die Ansammlung von stagnieren- 
dem Wasser und damit die Bildung von Säuro 
in dem Boden, die für Baumwolle so verhäng- 
nisvoll ist, zu verhüten.
	        
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