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Von der frühesten Jugend unseres Königs wollten wir
hier erzählen, und da hätten wir doch wohl von Rechts
wegen mit dem Tag beginnen sollen, an dem dem Sachsen-
lande der künftige Herrscher geboren wurde. Ein Maientag
war's, der 25. des Monats im Jahre 1865, der Himmel-
fahrtstag, in seiner biblischen Bedeutung ein frohverheißen-
der Tag in einem Monat, der uns in dichterischer Auffassung
den Weltenfrühling kündet. Und fern am politischen Hori-
zont dämmerte denn auch schon um 1865 eine große Zeit
herauf, deren Zeuge in seiner Kindheit unser König sein
sollte, zu deren Hort und Schirmherrn er in seinem Mannes-
alter nunmehr berufen ist. Dem deutschen Frühling, dem
Werden des Reiches, gingen die Aquinoktialstürme der 66er
und 70er Kriegsjahre voraus. Um diese Zeit also wurde
dem Wettiner Fürstenhause Albertinischer Linie der lang-
ersehnte Thronerbe im Mannesstamm geboren. Die Ge-
burt des Prinzen war ein für Sachsen um so mehr ersehntes
Ereignis, als die Infantin Anna Maria ihrem hohen Ge-
mahl, wie wir bereits wissen, drei Töchter geschenkt hatte,
bis endlich nach siebenjähriger Ehe das Wünschen und
Hoffen des Königshauses und nicht minder des Volkes nach
einem Thronerben sich erfüllen sollte.
Längst, ehe noch die althergebrachten 101 Kanonen-
schüsse mit ehernem Munde die Freudenbotschaft übers
Land riefen, hatte bereits, wie die Tageschronisten gewissenhaft
berichten, der damalige Oberbürgermeister Dresdens, Pfoten-
hauer, vom festlich erleuchteten Rathaus aus, der auf dem
Altmarkt sich drängenden Menge, die frohe Kunde bekannt
gegeben. Freudig erklang als Antwort über den Platz der
Gesang der Sachsenhymne, Fahnen wurden allerwegen ge-
hißt und durch Freudenfeuer und Böllerschüsse dem Gefühle
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