Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1909. (43)

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vorrichtung für Hilfskessel dienen, wenn die Druckleitungen der Pumpe von- 
einander getrennt sind. 
3. Handpumpen sind nur zulässig, wenn das Produkt aus der Heizfläche 
in Quadratmeter und der Dampfspannung in Atmosphären Überdruck die Zahl 
120 nicht übersteigt. 
§ 5. 
Speiseventile und Speiseleitungen. 
1. Schiffskessel müssen mindestens zwei Speiseleitungen erhalten. In jeder 
zum Schiffskessel führenden Speiseleitung muß möglichst nahe am Kesselkörper 
ein Speiseventil (Rückschlagventil) angebracht sein, das bei Abstellung der Speise- 
vorrichtungen durch den Druck des Kesselwassers geschlossen wird. 
2. Die Speiseleitungen müssen möglichst so beschaffen sein, daß sich der 
Schiffskessel bei undichtem Rückschlagventile nicht durch die Speiseleitung entleeren 
kann. Haben Speisevorrichtungen gemeinschaftliche Sauge- oder Druckleitung, 
so muß jede Speisevorrichtung von der gemeinschaftlichen Leitung abschließbar 
sein. Speiseleitungen, die mit einer von der Hauptmaschine oder von einer 
Transmission aus angetriebenen Pumpe zusammenhängen, müssen mit einem 
Sicherheitsventile versehen sein. Schiffskessel mit verschieden hohem Betriebsdrucke 
müssen je für sich gespeist werden können. 
§ 6. 
Absperr- und Entleerungsvorrichtungen. 
1. Jeder Schiffskessel muß mit einer Vorrichtung versehen sein, durch die 
er von der Dampfleitung abgesperrt werden kann. Wenn mehrere Kessel, die 
für verschiedene Dampfspannung genehmigt sind, ihre Dämpfe in gemeinschaft- 
liche Dampfleitungen abgeben, so müssen die Anschlüsse der Kessel mit niedrigerem 
Drucke an die gemeinsame Dampfleitung unter Zwischenschaltung eines Rück- 
schlagventils erfolgen. Durch die Anwendung von Druckmiinderventilen oder 
Druckreglern wird das Rückschlagventil nicht entbehrlich gemacht. 
2. Jeder Schiffskessel muß zwischen dem Speiseventil und dem Kesselkörper 
eine Absperrvorrichtung erhalten, auch wenn das Speiseventil abschließbar ist. 
3. Jeder Schiffskessel muß mit einer zuverlässigen Vorrichtung versehen 
werden, durch die er entleert werden kann. 
4. Die Speiseabsperrvorrichtungen und die Entleerungsvorrichtungen müssen 
ebenso wie alle anderen Absperrvorrichtungen (§ 5 Abs. 2, § 6 Abs. 1) so ange- 
bracht werden, daß der verantwortliche Wärter sie leicht bedienen kann. 
§ 7. 
Wasserstandsvorrichtungen. 
1. Jeder Schiffskessel muß mit mindestens drei geeigneten Vorrichtungen 
zur Erkennung seines Wasserstandes versehen sein, von denen wenigstens zwei 
Wasserstandsgläser sein müssen. Letztere sind in einer zur Längsrichtung des
	        
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