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erachte ich eine durch künstliche Bewaldung zu
bewerkstelligende Unterbrechung der weit aus-
gedehnten Baumsteppe, welche sich längs des
Haho in einem breiten und langen Gürtel von
Aku-Togukovhe nach Süden bis zum Breiten-
parallell von Nuatjä und darüber hinaus aus-
dehnt. Gelingt es, diese Baumsteppe durch ein
größeres Waldgebiet zu unterbrechen, dann werden
auch die schädlichen Wirkungen, welche diese große
Fläche in klimatischer Hinsicht ausüben muß, ge-
brochen und in zwei voneinander getrennt
liegende und daher minder wirksame Kompo-=
neuten zerlegt.
Als einen besonders geeigneten Punkt für
den Beginn der Aufforstung halte ich den Zu-
sammenfluß des Haho und Baloö. Gelegentlich
der Routenaufnahmen dieser beiden Flüsse hat
sich ergeben, daß hier sehr zahlreiche Wasser-
adern in der Steppe vorhanden sind, welche
jedoch nur in der Regenzeit Wasser führen. Es
besteht die begründete Aussicht, daß durch künst-
liche Bewaldung, welche von diesem Punkte all-
mählich nach N. in parallelen Streifen zwischen
den beiden Flußläufen Haho und Balos fortzu-
jühren wäre, die Wasserführung dieser Wasser-
adern und damit auch der ganze Wasserstand
des Haho nachhaltiger wird. Ein weiterer Grund
spricht für die Verlegung der Aufforstungsver-
suche nach diesem Gebiete: ein späterer Trans-
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port des Holzes aus diesem ebenen Gelände
wird leichter zu bewerkstelligen sein, als aus dem
durchschnittenen Gelände in dem nördlichsten
Quellgebiet.
Auf die Technik des Aufforstens hier näher
einzugehen, würde zu weit führen. Bezüglich
der für die Aufforstung zu wählenden Holzarten
möchte ich aber nicht verfehlen, an dieser Stelle
darauf hinzuweisen, den Schwerpunkt auf die
in Togo heimischen wertvollen Nutzhölzer zu
verlegen. Versuche mit ausländischen Holzarten
wären nur in kleinerem Maßstabe zu beginnen
und dann erst weiter auszudehnen, wenn es er-
wiesen ist, daß dieselben sich hier in gleicher
Weise entwickeln wie in ihrer Heimat. Die für
die Aufforstung zunächst in Betracht kommenden
einheimischen Holzarten sind: Afzelia africana
Anogeissus leiocarpus, Butyrospermum Par-
kil, Chlorophora excelsa, Erythrophloeum gui-
neense, Daniella turifera, Khaya Klainü, Khaya
senegalensis, Diospyrros mespiliformis, Pte-
rocarpus erinaceus, Pseudocedrela Kotschti,
Prosopis oblonga.
Mit dem Beginn der Aufforstung wären auch
ständige Regenmessungen und Messungen der
Luft= und Bodentemperaturen und wenn möglich,
der Luftfeuchtigkeit zu verbinden, um nach einer
Reihe von Jahren einen Anhalt für den Gang
der Wirkung der Aufforstung zu haben.
Kolonitalwirtschaftliche Mitteilungen.
Baumwollbau in Deutsch-Südwestafriha.
Uber Baumwollkulturen in Deutsch-
Südwestafrika entnehmen wir einem Bericht
des Gouverneurs vom 14. Oktober folgende
Einzelheiten :
Baumwolle wurde in der verflossenen Regen-
zen in folgenden Bezirken und Distrikten des
Schutzgebietes gezogen:
* In Karibib nur in kleinerem Maßstabe auf
JFarm Noitgedacht und in Karibib selbst von
dem dortigen Stationsverwalter.
zun n Windhuk ebenfalls nur unbedentend vom
Geinsiedler Ukleya zu Klein-Windhuk und im
onvernementsgarten. Die Wollkapseln gelangen
lets vor Eintritt der Fröste zur Reife.
Im Truppengarten zu Outjo wird seit
wmbren Baumwolle gebaut. Sie kommt in Baum-
(ur Strauchform vor und gibt, wenn sie reich-
“ u wird, zwei Ernten im Jahr. Wäh-
kun des Krieges 1904/05 wurde, trotzdem
* ge Arbeitermangel der Garten überhaupt
sicht künstlich bewässert war, dennoch eine Ernte
erzielt. Nach den dort gemachten Erfahrungen
trägt die angepflanzte Baumwollsorte, wenn sie
in Baumform gezüchtet wird und erst eine Höhe
von 1 bis 1,5 m erreicht hat, auf jedem Boden
alljährlich eine Ernte auch ohne künstliche Be-
wässerung.
Im Forstgarten zu Grootfontein wurde in
der verflossenen Regenzeit eine Fläche von 0,3 ha
in Kultur genommen; die jungen Pflanzen litten
aber so sehr durch die Heuschrecken, daß nur eine
geringe Ernte erzielt wurde. Mehrere um ein
Vierteljähr ältere Büsche von etwa 1,7 m durch-
schnittlicher Höhe trugen reichlich.
Außer dem Bezirksamt hatte auch die Otavi-
Minen= und Eisenbahn-Gesellschaft die Otavi-
Versuchspflanzungen angelegt und zwar ebenfalls
mit der vom Kolonial-Wirtschaftlichen Komitee
gesandten Togobaumwolle, teilweise im September
1906, teilweise im Januar 1907. Die jüngeren
Pflanzen haben in gleicher Weise wie in Groot-
fontein durch die Heuschrecken gelitten, während
die ältere Pflanzung gut steht und verhältnis-
mäßig viel mehr Kapseln geliefert hat. Die