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befestigten Posten Kissenji. Der Angriff wurde
unter schweren Verlusten für den Feind ab-
geschlagen, der jedoch den in der Nähe liegenden
offenen und unverteidigten Ort Kissenji nieder-
brannte und plünderte. /
Hieraus hatten die Belgier die Einnahme der
aus einem Betonfort bestehenden deutschen Station
gemacht.
Auf deutscher Seite fiel Unteroffizier Rauscher,
während zwei Askari und zwei Hilfskrieger schwer
verwundet wurden.
Am 6. Juni versuchten die Belgier in Stärke
von 5 Europäern und 50 Mann den deutschen
Posten bei Kajaga an der Russisimündung zu
überfallen, wurden jedoch unter Verlust von einem
Europäer und vier Askari an Toten zurück-
geworfen. Ein belgischer Offizier wurde gefangen.
Diesseits fiel ein Askari.
Was den Engländern am 28. Mai nicht ge-
glückt war, gedachten die Belgier nunmehr selbst
zu vollbringen. Am 21. Juni griffen sie 900 Mann
Verluste: Veterinär Dr. Moser und zwei Askari
verwundet.
Von feindlicher Seite liegt aus neuerer Zeit
folgende Meldung vor:
„Laut Nachrichten, die das belgische Departement
der Kolonien aus Afrika erhielt. haben am 11. Sen-
Nähe der Grenzstation Luwungi sehr lebhafte Gefechte
zwischen den Deutschen und Belgiern siattgefunden.
Die Demschen waren genötigt zu fliehen, nachdem sie
ziemlich bedentende Verluste erlitten hatten. Die
Belgier bemächtigten sich eines Maschinengewehroa.
einer Anzahl Gewehre, Munition und zahlreichen Ma-
terials.“
Es mußte schon des Ofteren auf die Unzu-
verlässigkeit belgischer Berichte hingewiesen werden.
Wiederholt brachten sie derartige Siegesmeldungen,
wie die vorstehende, die sich später als unrichtig
herausgestellt haben. Auch für diese letzte aus Le
stark und mit zwei Maschinengewehren den be-
festigten Posten Kissenji an, mußten sich jedoch
am Abend ohne Erfolg zurückziehen. Sie wieder-
holten dann am 4. und 6. Juli ihre Angriffe,
die jedoch sämtlich abgewiesen wurden. Bei der
Verteidigung am 21. Juni wurden Bizefeldwebel
Morchen und ein Hilfskrieger verwundet und in
den Tagen des 4. und 6. Juli ein Askari getötet.
Am 2. und 7. Juli fanden am Russisi Er-
kundungsgefechte statt, in denen auf belgischer
Seite sechs, auf deutscher Seite ein Askari fielen.
Von früher liegenden Ereignissen im Nordwesten,
die z. T. noch nicht bekannt waren, ist folgendes
nachzuholen:
Hauptmann Wintgens") griff am 1. Jannar
d. Is. den mit Schützengräben und Hindernissen
befestigten englischen Posten Kingesi am Tshahafi=
See in Britisch-Uganda (nördlich des Mwuleru-
Sees) an und warf den Feind nach zwölfstündigem
Gefecht mit einem Verlust von 1 Europäer und
20 Askari, während auf deutscher Seite der
Kriegsfreiwillige Bramen verwundet wurde.
Am 12. Januar hatte Hauptmann Schimmer
ein erfolgreiches Gefecht bei Luwungi im Ruffisi=
tal gegen belgische Truppen des dortigen Postens.
Der Gegner verlor 1 Europäer und 40 Askari.
Auf deutscher Seite fiel der Führer, Hauptmann
Schimmer; leicht verwundet wurden Oberleutnant
der Seewehr v. Falkenhausen, Bizesteuermann
Ebel und Polizeiwachtmeister Röpke.
Die Abteilung Wintgens hatte am 2. März
ein Aufklärungsgefecht am Mikeno-Vulkan gegen
zwei Kompagnien.
*) War am 4. Oktober 1914 im Gefecht bei Kissenji
leicht verwundet worden.
Havre unterm 29. Oktober verbreitete Nachricht
muß daher eine Bestätigung zunächst abgewartet
werden.
Südwestgrenzgebiet.
Im Südwesten der Kolonie, im Gebiete
zwischen dem Tanganjika= und Nijassa-See, also
an der Grenze zwischen Deutsch-Ostafrika und
Nord-Rhodesien, war es nach dem ersten Zu-
sammenstoß bei Karonga am 9. September v. Js.
bis etwa zum März d. IJs. ruhig geblieben.
Dann verlautete, daß die Engländer seit Anfang
März große Mengen Lebensmittel und Munition
nach dem südlichen Teil des Katangabezirks (Bel-
gisch-Kongo) und nach Rhodesien schafften. Man
plane einen kombinierten Angriff englisch-belgischer
Streitkräfte über Abercorn auf Deutsch-Ostafrika.
Tatsächlich begannen dann auch im März die
dort zusammengezogenen englisch-belgischen Truppen
mit Vorstößen auf deutsches Gebiet, die deutscher-
seits nicht unerwidert blieben.
Über die Ereignisse im März und April ist
in der letzten (5.) Mitteilung auf Grund deutscher
Meldungen schon berichtet worden. Auch fanden
andere Vorfälle Erwähnung, die nach feindlichen
Angaben im Mai und Juni stattgefunden haben
sollten.
UÜber diese haben wir jetzt einige ergänzende,
z. T. auch berichtigende Nachrichten erhalten.
Dagegen sind wir bezüglich der Ereignisse, die
sich in dieser Gegend in neuerer Zeit abgespielt
haben, wieder nur auf feindliche Meldungen an-
gewiesen.
Im einzelnen wäre folgendes mitzuteilen:
Über die am 24. April bei der Missions-
station Mwatsie zurückgedrängte feindliche Ab-
teilung erfahren wir jetzt, daß sie aus 150 Mann
unter Führung von 3 Europäern bestand. Sie
wurde von einer stärkeren Askari-Patrouille unter
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