nommen, sowie ein Gleis nach der Wasserstelle im
Swakop abgesteckt, welches jedoch nachträglich mit
Rücksicht auf den Bebauungsplan der Kolonial-
gesellschaft eine Aenderung erfahren soll.
Gleichzeitig wurde die Verproviantirung des
Kommandos auf der Strecke von Swakopmund nach
Windhoek vorbereitet.
Die Expedition zur Ausführung der Tracirungs-
arbeiten wird besehen aus 2 Offizieren, 2 Unter-
offizieren, 2 Reitern, 4 Weißen, 12 Schwarzen,
2 Ochsenwagen mit Geräth, Instrumenten und Pro-
viant, einer Eselskarre zur Versorgung der Expedition
mit Wasser und Brennholz während Ausführung der
Arbeiten auf wasserlosen Strecken, und dem zuge-
hörigen Treiberpersonal. An Vieh führt die Expe-
dition mit 10 Pferde, 40 Ochsen, 8 Esel. Da
namentlich Pferde und Esel auf der Strecke bis
Modderfontein gar keine Nahrung finden, mußten
umfangreichere Vorkehrungen zur Verprovlantirung
der Stationen getroffen werden.
Es ist gelungen, die Verproviantirung bis Hei-
gamcob durchzuführen, bis Otjimbingue in dem
nächsten Monat sicher zu stellen, soweit hiesige
Verhältnisse eine Sicherstellung zulassen.
Am 2. Oktober wurde mit der Absteckung der
Trace nach Nonidas begonnen.
Gleichzeltig wurde am 4. Oktober ein von der
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Kolonialgesellschaft engagirter Brunnenbohrer mit
drei Mann mit Ausrüstung zum Bohren unter
Führung eines Sekondlleutenants nach der im Kau-
fluß erkundeten Stelle zum Bohren geschickt.
Ich selbst begab mich am 10. Oktober ebenfalls
dorthin. Die Arbeiten wurden derart gefördert,
daß am 11. Oktober eine Bohrtiefe von 8 m er-
reicht war.
Am 12. Oktober kehrte ich nach Swakopmund
zurück, verlegte am 15. Oktober den Sitz des Tracir-
kommandos nach Nonidas. Von hier aus wurde
durch weitere Erkundungsritte der Verlauf der Tracez
bis etwa Kilometer 30 festgelegt. Als günstig kann
dabei bemerkt werden, daß die Trace bis Kilometer 24
dem Lauf des Swakop noch folgen kann, so daß
hier noch eine Wasserstelle angelegt werden kann und
dadurch die wasserlose Strecke bis zum Kaufluß
verkürzt wird.
Am 16. Oktober Ritt nach Heigamcob und dem
Bohrloch. Dasselbe hatte eine Tiesfe von 15 m und
auf 14,5 m Wasser. Das Wasser schmeckt schwach
salzig, ist aber verwendbar. Auch wird es immer
besser. Es wurde nun sofort sämmtliches Geräth
zum Aufstellen des Brunnens aus Swakopmund be-
stellt. Heute hatte das Bohrloch eine Tiefe von
15,60 m und einen Wasserstand in Höhe von
14,20 m, also 1,40 m. Die Bohrung wird noch
fortgesetzt.
Am 19. Oktober wurde ein Erkundungsritt auf
Modderfontein zu gemacht bis zu der etwa 40 km
von Heigamcob entfernten sogenannten Pforte, durch
welche die Trace allem Anschein nach gehen muß.
Die Möglichkeit des Baues auf dieser Strecke vom
Kaufluß bis „Pforte“ wurde festgestellt.
Heute wurde ein Erkundungsritt den Kaufluß
aufwärts gemacht, um einen Abstieg vom westlichen
Ufer zu finden, der dem Aufstieg nach dem östlichen
Ufer näher liegt. Schon in den Tagen vom 9. bis
11. Oktober war festgestellt worden, daß nördlich
des Bohrloches, welches unmittelbar an dem Auf-
stieg auf das östliche Ufer liegt, keine Mulde bis
auf die Höhe des Plateaus führt.
Die Erkundung der Seitenreviere südlich des Bohr-
lochs ergab, daß ein solches 2km südlich des Bohrloches
zwar mit geringem Gefälle bis auf das Plateau
heraufführt, aber dort in einem derart welligen,
felsigen und zerrissenen Gelände endet, daß erst eine
neue genauere Rekognoszirung ergeben muß, ob sich
die Trace hier durchführen läßt.
Dlie Erkundung des westlichen Ufers des Kau-
flusses soll in den nächsten Tagen fortgesetzt werden.
Der Brunnen wird, sobald das Material an-
kommt, aufgestellt werden.
Demnächst wird ein Bohrversuch an der Stelle
gemacht werden, wo die Trace den Swakop verläßt.
Es kann mit Sicherheit angenommen werden, daß
sich dort Wasser findet.
Demnächst soll die Tracirung selbst fortgesetzt
werden, da inzwischen das Eintreffen von Arbeitern
erwarket werden kann.
Resultat:
1. Tracirung bis Kilometer 12 durchgeführt.
2. Trace bis Kilometer 30 steht fest.
3. Wasserstelle im Kaufluß gefunden.
4. Uebergang über den Kaufluß möglich. Die
genaue Stelle des Abstieges vom westlichen
Ufer muß noch gefunden werden.
5. Ist das geschehen, steht die Trace bis zur
Pforte, etwa 20 bis 30 km westlich Modder-
sonteine, im Allgemeinen fest.
Wie nachträglich mitgetheilt wird, ist die Strecke
Swakopmund—Nonidas bereits eröffnet worden.
Leber eine Relse, die der Distriktschef von
Swakopmund Dauptmann v. perbandt nach Mossamedes
unternommen hat,
berichtet derselbe, wie folgt:
Die Fahrt nach Mossamedes dauert von Swakop-
mund aus mit einem mittelmäßigen Dampfer etwa
50 Stunden; zurück, der meist von Südwest wehenden
Winde halber, etwas länger. Die Einfahrt in den
Hafen von Mossamedes ist großartig, wie der ganze
Hafen. An der Süd= und Nordecke des Hafens, im
Norden auf weit herausragendem Point stehen Leucht-
thürme; zwei Kabel durchschneiden von Südost nach
Nordwest gehend den Hafen, sind aber so markirt,
daß sie nicht in Gefahr gerathen, von ankernden
Schiffen beschädigt zu werden. Vom Strande aus