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Ficus-Arten auffällt. Einige von ihnen erreichen
beträchtliche Dimensionen, starke Stämme mit aus-
gesprochener Bretterwurzelbildung und kugligen
dichten Laubkronen, die sich wie riesige Lauben
über, dem dichten Buschwerk erheben. Charakte=
ristisch sind ferner eine große, auffallend schöne
Anthocleista-Art, eine Mesogyne mit grauen
Säulenstämmen, die zu Einbäumen verarbeitet
werden, und horizontal abstehenden Asten, sowie
besonders eine schöne Leguminose mit feinem
dunkelgrünen Fiederlaub und zahllosen gelblich-
weißen Blütentrauben. Ganz ähnlich ist der
Wald auf den kleinen Inseln nördlich von
Kwidschwi und an einigen Stellen in der Ufer-
zone dieser großen Insel selbst.
Das nur wenige Geviertkilometer große, von
Kwidschwi etwa vier Kilometer entfernte Wau be-
herbergt von größeren Säugetieren nur Antilopen,
und zwar eine Tragelaphus-(Buschbock-) Art,
wie an einem erlegten Exemplare festgestellt
werden konnte.
Das Zentralmassiv von Kwidschwi, das sich
bis achthundert Meter über dem Seespiegel er-
hebt, trägt einen Wald von ganz anderem
Charakter als Wau, herrlichen Bergwald mit
quellenreichen Schluchten, in denen Baumfarne
nicht selten sind. Dieser Wald erinnert etwas
an den westlichen Rugege. Die Eckebergia, die
hier im Schmuck gelblich-weißer Blütenrispen
prangte, und das große Parinarium bilden einen
wichtigen Teil des Bestandes. Aus der Kraut-
flora des Niederwuchses möge hier das Vor-
kommen mehrerer Begonien= und Balsaminen=
arten Erwähnung finden. Bemerkt soll noch
werden, daß in allen durchzogenen Wäldern der
Hauptwert auf die Erlangung möglichst voll-
ständigen Blüten= und Fruchtmaterials der ton-
angebenden Bäume gelegt wurde.
Der Urwald auf Kwidschwi beherbergt eine
sehr reiche Wirbellosen-Fauna, namentlich fallen
hier wundervolle Großschmetterlinge in die Augen,
die bisher noch nicht in nennenswerter Menge
angetroffen wurden. Von größeren Vertretern
“ westlichen Faunengebiets wurden ferner zwei
Meerkatzenarten und wiederum der Riesenturaco
estgestellt.“
b Von Kissenyi aus werden die Herren Mild-
* nud Schubotz noch einen Abstecher zum
uuhonde= und Mwuleru-See unternehmen,
außer floristischen Fragen eine interessante
Wologische zu lösen, um diese Seen vor allem auf
ibre Fischfauna hin zu untersuchen, deren Existenz
, Hauptmann Herrmann bestritten wird. Ich
7 zer besuchte mit den Residenten v. Grawert
und vberleumant Knecht, Leumant v. Wiese
viel . v. Raven diesen See und fand in
elen Hütten eine rege Industrie von Fischreusen,
so daß die Annahme, man habe es mit einem
Fischervolk par excellence zu tun, berechtigt er-
schien. Wir fanden indes niemals Fische in den
Hütten, wohl aber beherbergten diese eine Fülle
großer und kleiner Körbe, bis zum Rande mit
zum Teil noch lebenden Fröschen gefüllt, ebenso
viele in getrocknetem Zustande, zu acht bis zehn
untereinander zwischen zwei Stäbchen geklemmt,
ganz symmetrisch, den Kopf einmal rechts, einmal
links.
Die Wasserfaung im Ruhondo-See ist sonst
reich; Fischotter, Reiher, Entvögel aller Art sind
sehr häufig. Wir erlegten eine große Anzahl.
Von hier zurückkehrend, machten Leutnant
v. Wiese, Dr. v. Raven und ich einen Abstecher
an die Ostgruppe der Vulkane, und zwar be-
zogen wir ein Standlager auf dem Sattel zwischen
Sabyino und Mgahinga. Es galt dem hier
bisher erst in zwei Exemplaren erlegten Gorilla
(impundu der Waruanda), dem Bergelefanten
und dem bisher hier noch nicht erbeuteten Leo-
parden sowie der übrigen hiesigen, noch ganz
unbekannten Faung. Es gelang uns, zwei Ele-
fanten zur Strecke zu bringen, wovon einer auf
mein Konto kam, und einen kapitalen Leoparden
im Eisen zu fangen.
Der Bergelefant ist tatsächlich ein solcher,
denn wir spürten ihn nur in Höhenlagen von
3400 bis 2200 m. In die Ebenen scheint er
nicht hinabzusteigen. Der größte erlegte maß
3,05 m Rückenhöhe bei einer Körperlänge von
3,50 m und einer Zahnlänge von 2,05 m; er
muß als ein starkes Exemplar der Bergrasse an-
gesehen werden.
Eine mühsame Tour durch den dichten Bambus
in den Sattel zwischen Mgahinga und Muha-
wura, auf der (außer auf Elefantenpfaden) die
langen Buschmesser helfen mußten, zeigten uns
die frische Losung und Fährte des Gorilla
sowie fünf über eine Waldblöße wechselnde Ele-
fanten. .
Festgestellt wurden ferner vereinzelt der Löwe
sowie anscheinend zwei Arten Leoparden ver-
schiedener Größe, Wildkatzen und verschiedene
Affenarten, von denen der Kmia, der Rothaar-
ffe, vorherrscht. Ferner der Buschbock, von denen
ich ein Exemplar auf einer Waldwiese hart am
sumpfigen Wasser schoß.
Die Erzählungen der Eingeborenen beschäftigen
sich ferner viel mit einem Raubtiere, das ein
Mittelding zwischen Löwe und Leopard sein soll
und von den Leuten Kimisi genannt wird. Bis
jetzt hat noch kein Europäer dieses Tier gesichtet;
es dürfte sich wohl um eine große Wildkatzenart
handeln.
Die Temperatur war sehr niedrig. Im Durch
schnitt zeigte das hundertteilige Thermometer
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