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Waggons wird wesentlich zu einer noch schnelleren
Güterbeförderung beitragen.
(Nach einem Berichte des Kais. Konsulats
in Lourenco Marques.)
Der Hbafen von Lourenco Marques.
Während im Jahre 1904 in Lourengo Mar-
ques nur drei größere Dampfschiffe gleichzeitig am
Kai anlegen konnten, ist jetzt der Kai auf 900 m
verlängert worden, so daß Platz für sieben größere
Dampfer und zwei oder drei kleinere Fahrzeuge
vorhanden ist. Ferner ist am östlichen Ende des
Kai ein Dock zum Löschen und Laden von Leichtern
angelegt worden, das Platz für etwa 15 Leichter
gibt. Eine weitere Verbesserung ist die Vollendung
des Passagierpiers, der 90 m lang und 50 m
breit und mit vier Landungstreppen versehen ist.
Eisenbahnschienen laufen am Kai entlang, so
daß die Passagier= und Güterzüge unmittelbar
vor den Schiffen anfahren können. Zum Laden
und Löschen der Güter sind vorhanden vier
kemperlen Transporters mit einer Hebekraft von
1¼ Tons, ferner ein 20 Tons-, ein 10 Tons-,
ein 5 Tons= und drei 3 Tons-Krane. Diese
Krane werden mit Elektrizität betrieben. Man
rechnet, daß sie täglich etwa 2450 Tons klöschen
können. Für das Leichterdock sind außerdem
noch Dampfkrane mit einer Hebekraft von 2½ Tons
vorhanden.
Ferner werden im November 1907 sechs
Gangspills (Capstans) in Betrieb gesetzt werden.
Sie sollen in der Hauptsache dazu dienen, in
schnellerer Weise als bisher vollgeladene Waggons
sort= und leere Waggons zum Laden heran-
zubringen. Auch diese Gangspills werden elek-
trisch berrieben werden. Die elektrische Anlage
ist von einer deutschen Firma eingerichtet worden.
# Gangspills selbst hat eine englische Firma
geliefe
“ der Kaistraße hat man sieben große
Schuppen mit einem Flächenraum von 30 000 qm
errichtet. Zwei weitere Schuppen sind im Bau
begriffen. Auch hinter dem Leichterdock befinden
sich noch zwei kleinere Schuppen, einer für die
Güter zum Laden und der andere für die Güter
äum Löschen dienend.
Zur Erleichterung des Verkehrs sind am Kai
eine Post-, eine Telegraphen= und eine Telephon-
anstalt sowie ein Eisenbahnschalter und eine Ge-
päckabfertigungsstelle errichtet worden.
Die sämtlichen Hafenanlagen sind elektrisch
beleuchtet. Bis 11 Uhr nachts können daher an-
kommende Schiffe noch am Kai anlegen.
Die Wasserzufuhr für den Hafen erfolgt von
den Wasserwerken am Umbelusifluß, die gutes
Trinkwasser liefern. Die Tonne Wasser kostet
2/2 sh. Eine größere Anzahl von Wasser-
hydranten dient zur Sicherung des Hafens bei
Feuersgefahr.
Als Zeichen für die Güte der Hafenanlagen
und Eisenbahnverwaltung kann angeführt werden,
daß für Johannesburg bestimmte Güter in
manchen Fällen bereits 30 Stunden nach ihrem
Eintreffen an ihren Bestimmungsort gelangten.
Es ist hierbei zu berücksichtigen, daß von dieser
Zeit etwa 22 Stunden auf den Schienenweg
nach Johannesburg entfallen.
Zum Löschen der Segelschiffe, die Holz
bringen, dient in der Hauptsache Matoll. "E
Platz liegt am Ende der Delagoabai, wenige
englische Meilen den Matollafluß hinauf. Von
der Lingham Timber & Trading Co. ist hier ein
Pier errichtet worden, der mit Kranen versehen
ist und von dem Eisenbahnschienen in einer Länge
von 7 km die Güter nach der Swaziland= und
Transvaal-Eisenbahn führen können. Das Löschen
der Güter erfolgt hier durch Leichter.
Zur weiteren Verbesserung des Hafens trägt
man sich mit vielerlei Plänen. In erster Linie
wird beabsichtigt, einen 5 Tons-Kran, drei 2 bis
3 Tons-Krane und einen schwimmenden Kran
mit einer Hebekraft von 50 bis 60 Tons anzu-
schaffen. Die ersten vier Krane sollen elektrisch
betrieben werden.
Weiterhin plant man, die Einfahrt zum Hafen
so zu vertiefen, daß Schiffe mit 27 Fuß Tiefgang
auch bei niedrigstem Wasserstand, und Schiffe mit
32 Fuß Tiesgang fast zu jeder Zeit ungehindert
einlaufen können. Die Fahrstraße soll am Boden
eine Breite von 100 m haben. Man rechnet,
daß zu der beabsichtigten Erweiterung und Ver-
tiefung der Fahrstraße etwa 2 Millionen Kubik-
meter auszubaggern sind. Diese Baggerarbeiten
werden etwa drei Jahre Zeit in Anspruch nehmen.
Man hofft, daß nach Fertigstellung dieser Arbeiten
auch die englischen Postdampfer anlegen werden.
Es wird weiterhin geplant, den Kai noch um
1000 m zu verlängern, um dann im ganzen
15 großen Dampfern Platz zum Anlegen geben
zu können. Während der jeetzt bestehende Kai aus
Holz errichtet ist, soll die Fortsetzung massiv ge-
baut werden.
Schließlich will man noch ein Dock zum
Reparieren von Schiffen anlegen, das geräumig
genug sein soll, um einen Dampfer von 12 000
Tons aufzunehmen, und Verbesserungen treffen,
um das Laden von Kohlen zu erleichtern.
In etwa fünf Jahren hofft man, diese Pläne
durchgeführt zu haben.
Um weiterhin den Hafen konkurrenzfähig zu
erhalten. hat die Regierung die Kaigebühren von
2/4 auf 1/0 sh herabgesetzt.
(Nach einem Berichte des Kaiserl- Konsulats
in Lourengo Maraucs.)