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Kanalisations= und Kaianlagen in Saint-Louis,
Dakar und Rufisque, Flußlaufverbesserungen am
Senegal und eine Trinkwasserleitung in Dakar.
Die Kosten sollen durch eine Anleihe gedeckt werden.
(La Politique Coloniale.)
Transporterleichterungen für die Rusfuhr von Mais
und Rohlen aus dem kransvaal über Lourengo
Marques oder Kaphäfen.
Die Regierung von Transvaal hat zwei wich-
tige Vereinbarungen über die Ausfuhr von Mais
und Kohle mit den Behörden der portugiefischen
Provinz Lourengo Marques abgeschlossen.
Nach dem ersten Abkommen, das zwischen der
Transvaal-, der Kapregierung und der genannten
portugiesischen Regierung abgeschlossen worden ist,
soll die Maximalfrachtrate von irgend einer Sta-
tion aus im Transvaal oder in der Orangefluß-
kolonie für Mais, der über See ausgeführt wird,
auf jeder Eisenbahnlinie, einschließlich der Lie-
ferung bis auf das Schiff, 10/— für die engl.
Tonne betragen, wodurch eine Ermäßigung von
ungefähr 33½/8 v. H. gegen den früheren Frachtsatz
entstehen würde. Ferner sollen die Konkurrenz-
Dampferlinien ihre Frachtraten von 15 auf 10/—
für die Tonne Mais nach sämtlichen europäischen
Häfen herabsetzen. Der Landwirt in jedem Teile
des Transvaal weiß daher jetzt und kann damit
rechnen, daß der von ihm zu zahlende Frachtsatz
bis zum europäischen Hafen nicht mehr als 1 L
pro Tonne kostet. Daß dieses Abkommen für
Lourengo Marques von großem Nutzen sein wird,
ist zweifellos; es geht dies im übrigen auch daraus
hervor, daß beabsichtigt sein soll, eine geeignete
Person in diesem für die Ausfuhr besonders
wichtigen Hafen von Amts wegen mit der Unter-
suchung und Gradierung des Mais zu beauftragen.
Es erscheint aber fraglich, ob die Ausfuhr von
Südafrika gegenüber den großen Zufuhren von
Mais aus Nord= und Südamerika in Europa
einen nennenswerten Umfang annehmen wird,
insbesondere wenn man bedenkt, daß fast all-
jährlich Hagel, Heuschrecken, Wasserfluten oder
Dürre die Ernten zerstören können. In diesem
Jahre soll die Ernte recht guten Erfolg ver-
sprechen, während sonst große Mengen von Mais
nach Transvaal eingeführt werden, da für den
Eingeborenen Mais die Hauptnahrung bildet. Die
Ein= und Ausfuhrziffern der letzten vier Jahre
für Mais find aus nachstehender übersicht zu
entnehmen:
Transvaal.
Einfuhr
Menge in Wert in
1000 Ibs +
1903 123 058 413 506
1904 79 687 196 894
1905 71 531 155 519
1906 60 373 168 506
Ausfuhr
Menge in Wert in
1000 Ibs #
1903 982 5218
1904 613 3797
1905 678 1854
1906 6 546 20 260
Die Ausfuhr ist demnach in der Zunahme
begriffen gegenüber der sehr beträchtlichen Ein-
fuhr, deren Abnahme im Vergleich mit den beiden
Jahren nach dem Friedensschluß natürlich sehr
bedeutend gewesen ist. Hierbei muß noch berück-
sichtigt werden, daß im ersten Jahre die Ver-
einigten Staaten von Amerika und Argentinien
für etwa 92 000 K Mais lieferten. Dies hat
jetzt ganz aufgehört, und fast die gesamte Mais-
einfuhr stammt aus Südafrika. Im Jahre 1906
wurden 60 179 000 lbs von den 60 373 000 lbs
als South African Produce bezeichnet.
Noch wichtiger für die beiden Länder, Trans-
vaal und Portugiesisch-Ostafrika, ist das Abkommen,
das die Verwaltung der Transvaal= und De-
lagoabay-Eisenbahnen mit den Eigentümern der
Kohlengruben im Middelburg-Distrikt abgeschlossen
haben. Im Hinblick auf die mangelhaften Lade-
vorrichtungen in Lourengo Marques, so heißt es
in dem Abkommen, und auf die infolgedessen
hervorgetretenen Mißstände verpflichtete sich die
Eisenbahnverwaltung der portugiesischen Kolonie,
zunächst 7000 K, später, wenn nötig, mehr für
die Verbesserung der Ladevorrichtungen auszugeben.
Die neuen Ladevorrichtungen sollen am 1. Februar
1908 soweit hergestellt sein, daß mit der plan-
mäßigen Kohlenverladung begonnen werden kann.
Zur Deckung der Ausgaben, die die portugiesische
Bahnverwaltung übernommen hat, soll ihr von
der Transvaal-Eisenbahnverwaltung 4½ d pro
Tonne Ausfuhrkohle bezahlt werden.
Das Abkommen ist dazu berechnet, wesentlich
die Lage der Transvaal-Kohlengrubenbesitzer in
ihren Bestrebungen zu bessern, einen Teil des
Kohlenausfuhrhandels für sich zu sichern.
(Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Pretoria.)