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wurde. Die Transportanlagen dieser Gesellschaft
haben durch die heftigen Regen Ende 1906 stark
gelitten.
Perlenfischerei. Die Ergebnisse der Perlen-
sischerei waren sehr unbefriedigend. Die ge-
fundenen Schalen und Perlen waren zu klein
und in viel zu geringer Menge vorhanden, um
das Unternehmen nutzbringend zu gestalten.
Rotang. Die Ausfuhr von Rotang ist 1906
quantitativ und qualitativ hinter dem Vorjahre
zurückgeblieben. Die Verschiffungen von Rotang
Segah, der besten dortigen Sorte, haben stark ab-
genommen, diejenigen von minderwertigen Arten,
wie Rotang Merah, Rotang Ayer, Rotang Laimkan
usw., haben dagegen etwas zugenommen. Rotang
Segah und Rotang Batu gehen nach Singapore
und von da zumeist weiter nach Europa oder
Amerika, während Rotang Ayer, Rotang Merah
und Rotang Lainkan hauptsächlich nach Hongkong
ausgeführt werden, wo sie zur Verfertigung von
Körben, billigen Möbeln, Matten und Tauwerk
Verwendung finden. Der hiesige Rotang erzielt
wegen seiner geringeren Länge stets ungünstigere
Preise als der aus den anderen Landschaften
Borneos (Sarawak, Kotei und Bandjermasin usw.)
stammende. Die stärkste Abnahme in der Aus-
fuhr von Rotang zeigt die Ostküste mit den Häfen
Lahaddatu und Tawao, nämlich 23 v. H. in der
Menge und 44 v. H. in bezug auf den Wert
gegenüber dem Jahre 1905. Eine Erklärung
hierfür dürfte wohl darin zu finden sein, daß
Tawao, welches früher Freihafen war, seit dem
20. Juni 1906 zum Zollgebiet von Br. Nord-
borneo gehört.
Harz-Damar. Im Jahre 1906 wurden
ganz besonders große Mengen Baumharz aus-
geführt. und zwar von der Nord= und Ostküste
zumeist der billigere Damar Batu, während die
Westküste bessere Sorten wie Damar Daging und
amar Merah nach Singapore exportiert. Die
Zunahme gegenüber 1905 betrug 120 v. H. Da-
bei dürfte an der Westküste die Eisenbahn Jessel-
ton—Tenom zur Belebung des Handels mit den
im Innern ansässigen oder nomadisierenden Völker-
schaften das Ihrige beigetragen haben.
4 Guttapercha. Die Ausfuhr von Gutta ist
sehr zurückgegangen, und die Guttasucher müssen
immer tiefer in das Land eindringen.
Vogelnester. Das Jahr 1906 ergab eine
sehr gute Ausbeute, obschon verschiedene Grotten
ausgeranbt worden waren. Die Nester wurden
befühen Preisen zumeist nach Singapore aus-
hrt.
ge
“ „Holz. Die Wälder der Nord- und Ostküste
Hoern große Mengen vortrefflicher Weich= und
Harthölzer. Der vornehmste Abnehmer für hiesiges
Bauholz, Eisenbahnschwellen und Bohlen ist Hong-
kong. Bauholz wird zumeist in mächtigen runden
oder vierkantig behauenen Stämmen verfrachtet;
für Billian (Eisenholz), Merbau (sogenanntes
Borneo-Teak), Camphorholz und Serayah (Bor-
neo-Cedar) besteht jederzeit gute Nachfrage. Bor-
neo-Cedar und Bornea-Teak gehen in vierkantigen
Stämmen und in Bohlen regelmäßig auch nach
Europa und haben in England gute Aufnahme
gefunden. Das Geschäft mit Hongkong litt 1906
sehr unter der ungünstigen Marktlage, die teils
in den großen Anfuhren von Kiefernholz aus den
Weststaaten der Union, teils in der verminderten
Nachfrage nach besseren Holzsorten ihre Ursache
hatte, und besserte sich erst, nachdem infolge des
Taifuns vom 19. September 1906 sich eine große
Nachfrage nach starkem Bauholz für die Her-
stellung von Werften, Landungsbrücken und
anderen Hafenbauten geltend gemacht hatte. Zur
Ausfuhr gelangten gegen 800 000 englische Kubik-
fuß. Kleinere Bestellungen, und zwar haupt-
sächlich für gesägtes Holz, kommen ferner regel-
mäßig von den Südphilippinen.
Kopra und Kokosnüsse. Die Kokospalme
findet sich in Br. Nordborneo nur in kleineren
Beständen, die zumeist verschiedenen malalischen
Familien oder chinesischen Kaufleuten gehören.
Es fehlt an einem systematischen Betriebe, und
fast alle Anlagen sind zu dicht bepflanzt. Nur
einige wenige europäische Plantagen machen hier-
von eine Ausnahme. Die Bäume haben 1906
unter der Trockenheit gelitten und sind in ihren
Erträgen gegen früher zurückgeblieben. Die
Kokosnüsse werden entweder in frischem Zustande
über Hongkong und China ausgeführt, wo die
Milch und der Kern zur Bereitung chinesischer
Delikatessen dienen, oder, nachdem sie geöffnet
sind und der Inhalt getrocknet ist, als Kopra in
Singapore auf den Markt gebracht.
Sago. Die Sagopalme wird an der West-
küste durch die Eingeborenen gebaut; jedoch ge-
schieht die Bearbeitung des sagohaltigen Stammes
nur in sehr primitiver Weise. Die Ausfuhr, die
ausschließlich nach Singapore geht, hat stark zu-
genommen, wohl infolge der etwas besseren Preise.
Salzfisch. Die Eingeborenen haben den
Fischfang an der ganzen Küste mit größerem Eifer
als in den vergangenen Jahren betrieben. Haupt-
abnehmer war wie früher Hongkong, während
nur geringe Sendungen nach Singapore gemacht
wurden.
Pfeffer und Gambier werden ausschließlich
auf chinesischen Pflanzungen gebaut. Die Ausfuhr
beider Produkte hat um eine Kleinigkeit zuge-
nommen.