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den Weltmarkt als Leuchtöl produzierender
Staat in Betracht, noch wird es voraussichtlich
jemals als solcher zur Geltung kommen.
Bei der wachsenden Nachfrage nach Erdöl als
Feuerungsmaterial und den Vorzügen des kali-
fornischen Erdöls für diese Art der Verwendung
ist anzunehmen, daß die kalifornische Erdöl-
industrie sich auch in Zukunft weiter nach dieser
Richtung hin entwichen wird; an der Steigerungs-
fähigkeit der Produktion ist nicht zu zweifeln.
(Bericht des Kais. Konsulats in San Francisco.)
Kusfuhr von Daranüssen aus dem Staate
Kmozonas 1907.
Aus dem Staate Amazonas wurden an Para-
nüssen ausgeführt in den Jahren:
1907 1906 1905
L 1 L
98 600 53 100 98 400
Die Mengen für 1907 und 1906 verteilten
sich auf folgende Plätze:
Liverpool New Ydork Hamburg
hl hl nl
1907 31 700 55 100 11 800
1906 26 900 21 700 4 500
Die Hauptausfuhr von Nüssen richtete sich im
Jahre 1907 nach New VYork, wo sich ein Trust
behufs Einfuhr von Paranüssen gebildet hat. Die
Preise schwankten in Manäos zwischen 16 000
und 24 010 Reis pro Hektoliter.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Manos.)
einführung neuer Kulturpflangzen in den Vereinigten
Staocten von Ameriha.
Während des Fiskaljahres 1906/07 haben,
wie schon seit verschiedenen Jahren, beauftragte
Sachverständige des dem Ackerbaudepartement der
Regierung in Washington untergeordneten „Bureau
of Plant Industry“ verschiedene fremde Länder
nach Nutpflanzen durchforscht, die zum Anbau in
den Vereinigten Staaten von Amerika geeignet
erscheinen.
China wurde als ein ergiebiges Land für
solche Pflanzen erkannt, und dort ist ein Forscher
während des ganzen Jahres tätig gewesen. Er
bereiste die wenig bekannten Gebiete von Süd-
sibirien, die Grenze der Mandschurei, die außer-
ordentlich trocknen Gebirge westlich von Peking
und das fruchtbare Land zwischen Peking und
Hankow. Er schickte über tausend Samen und
Pflanzenproben nach den Vereinigten Staaten zur
versuchsweisen Anpflanzung. Darunter waren
Brombeeren und Johannisbeeren von Nordkorea,
Apfel aus der Nord-Mandschurei, eine Sammlung
von 24 verschieden benannten Birnen aus Nord-
china, verschiedene Strauchkirschen, Pflaumen und
Pfirsiche aus Nord-Sibirien, der Trockenheit wider-
stehende Luzernen (alfalka), Trockenland-Reis,
verschiedene Nahrungspflanzen aus solchen Teilen
der Mandschurei, die im Klima den Staaten
Nord= und Süd-Dakota gleichen, eine Frühkirsche,
die schon Mitte April in einem dem nordkali-
fornischen entsprechenden Klima zur Reife gelangt,
außerdem eine große Zahl außerordentlich aus-
dauernder Zierpflanzen aus Nordchina.
Ein anderer Forscher, der insbesondere mit
der Auffindung neuer für die Union geeigneter
Futterpflanzen beauftragt war, brachte Samen
einer sibirischen gelbblühenden Luzerne mit, die
sich in dem rauhen Klima des Nordwestens zu
vielversprechenden Pflanzen entwickelten. „Toten“=
Klee, der aus Norwegen eingeführt wurde, wird
in Dakota probeweise angepflanzt. Zwei der in-
teressantesten und aussichtsreichsten Pflanzen-
einfuhren wurden durch Mitwirkung des amerika-
nischen Botschafters in Peking ermöglicht. Hierbei
handelte es sich um eine in der Mongolei auf
trocknem Boden wachsende Luzerne und um einen
nackten Hafer. Man erwartet von der Anupflan=
zung dieser Gewächse im Westen große Erfolge.
Für die Reispflanzer im Süden der Union
wichtig ist die Einführung von 46 verschiedenen
Sorten Reis aus vielen Teilen der Welt, unter
ihnen auch der „100 Tage“-Reissorten aus Japan,
die wegen ihrer frühen Reife dort auch bei Fehler-
ernten des gewöhnlichen Reises noch befriedigende
Erträge liefern.
Das Gedeihen der durch das Bureau aus
Ostindien eingeführten feinschmeckenden Mango-
pflaumen hat in den tropischen Besitzungen der
Union zur Aupflanzung dieser Frucht angeregt.
Die Versuchsstationen in Hawaii und Porto Rico
haben diese Kultur ausgenommen, aber auch
Privatpflanzer haben Gärten für die eingeführten
Mangosorten angelegt.
Die zunehmende Knappheit von Hölzern für
Industriezwecke hat dem Bureau Veranlassung
gegeben zur genauen Prüfung des Bambus-
anbaus in Japan und anderen Gegenden hin-
sichtlich der Möglichkeit seiner Einführung in den
Vereinigten Staaten. Verschiedene Sorten wurden
eingeführt und Anordnungen zur Anlage von
Bambuspflanzungen in verschiedenen Teilen des
Südens sind getroffen worden.
In dem Bestreben, die Mattenfabrikation in
der Union zu erleichtern, sind schon seit Jahren
für die Mattenflechterei geeignete Pflanzen
von den Beauftragten des Bureau of Plant In-
dustry aufgesucht worden. Ein genügender Vorrat
solcher Pflanzen wurde aus dem Orient und aus