Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIX. Jahrgang, 1918. (29)

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tous les reglements qu’il jugera nécessaires et 
due ’expérience lui dictera dans Fintérst de 
son oeuvre. Cette institution organique — la 
suzerainets — est donc tres essentielle et 
devrait étre tout spéecialement visce par la 
garantie des Puissances. II résulte des docu- 
ments ci-joints que I’Asscciation dite Comité 
(T'études est virtuellement dissoute, ses statuts 
n'ont plus, si je puis m'exprimer ainsi (warum 
nicht?) qu’un intérst historigue. Cette dis- 
sclution a eu lieu à la condition et afin qdue 
M. Lambert, banquier de S. M. le Roi des 
Belges continuat Toeuvre en fournissant de 
largent. M. Strauch, président de T’ancien 
Comité, conduit Poeuvre africainc sous le titre 
de président de I’Association Internationale 
du Congo. Les titres de I-°Association sont 
ses traités avec les souverains indigèenes. Ces 
traités, pour la plupart, cédent à I'Asscciation 
tous les droits Dolitiques, tous les droits privés, 
tous les monopoles possibles. Les Portugais 
contestent le droit d'un particulier de fonder 
un Etat. II fallait rendre cette contestation 
inutile par I’acquisition de tous les droits privés. 
Ces droits, les declarations de Washington 
tablissent officiellement l’'usage libéral qu'en 
fait I’Association. Pas de douanes, commerce 
libre pour tous. Nous avons constitué pour 
les besoins une confédération de centains de 
nos territoires et de territoires restés indé- 
Pendants. Les Portugais contestent le droit des 
chefs indigenes de transférer la souveraineté, 
nous nous Sommes donc confédérés avec quelques 
cChefs restés indépendants. II est impossible 
aux Portugais de nier la souveraineté de ces 
cChefs dans notre confédération et l’entrée de 
ces chefs dans notre confédération donne à 
celle-ci l’autorité non contestée des chefs. 
Certains d’entre cux ont donné des pouvoirs. 
a l’Asscciation pour les représenter en Europe.“ 
Der einzige in Deutschland, der den Artikel von 
Gantier, welcher sich mit dem Inhalt des im Vor- 
stehenden mitgeteilten Brüsseler Dokuments dem 
Sinne nach ungefähr deckt, richtig einschätzte, war der 
Afrikareisende G. Rohlfs. Er hatte selbst en der 
Brüsseler Geographenkonferenz im Jahre 1876 als 
Gast des Königs teilgenommen. Auf Anlaß des 
Gantierschen Artikels richtete er an den Reichskanzler 
unter dem 22. Mai 1884 ein Schreiben, in dem er 
darauf hinwies, daß es absolut falsch sei, wenn jetzt 
behauptet werde, daß beim Inslebenrufen der Asso- 
ciation der Gedanke zugrunde gelegen habe, die zu 
errichtenden Stationen zu einem unabhängigen 
Staatswesen zusammenwachsen zu lassen. „Da ich 
wohl annehmen darf, daß die Mitteilung in der = Nord- 
deutschen Allgemeinen Zeitunge die cigenste Arbeit 
S. M. des belgischen Königs ist — denn der Oberst 
  
Strauch ist nur äußerlich der Vertreter der Association 
— so wage ich die Vermutung, daß S. M. der König 
der Belgier durch den mitgeteilten Vertrag mit Frank- 
reich einfach die Franzosen düpiert hat, wie er jetzt 
versucht, alle Länder zu düpieren. Die auf des be- 
gischen Königs Befehl gemachte interessante geschicht- 
liche Arbeit über die Entstehung des Staates Liberia 
aus einer Gesellschaft, verfaßt vom Oberst Wonver- 
manns, gibt den Fingerzeig, wie man cs macht, aus 
einer gesellschaftlichen Vereinigung einen Staat zu 
gründen. Nur mit dem Unterschicde, daß S. M. der 
König der Belgier, sobald er die Association zu einem 
unabhängigen Staatswesen wird gebracht haben, 
versuchen wird, ein von Belgien ressortierendes 
Kolonialreich daraus zu machen. Tatsächlich wird ja 
jetzt schon das ganze Kongogebiet von Belgien aus 
verwaltet.“ 
*) Vgl. auch Dr. A. Zimmermann: Geichichte 
der Deutschen Kolonialpolitik, Berlin 1914, S. 61/62, 
wegen einiger Außerungen des Neichskanzlers zu Rohlfs 
über das Kongounternehmen. Es ist kaum anzu- 
nehmen, daß diese dort nach einer Biographic des 
Reisenden von K. Guenther S. 326 ff. wiedergegebenen 
Außerungen Bismarcks, die Guenther hinterlassenen 
handschriftlichen Aufzeichnungen von Rohlfs entnommen 
hat, zutreffend sind. ie würden mit der ganzen, von 
dem Fürsten Frankreich gegenüber während dieser 
Periode verfolgten Politik, die jede Störung der Inter- 
essen der Republik in Afrika sorgfältig vermieden sehen 
wollte, in zu großem Widerspruch stehen. Wenn nicht 
ein Mißverständnis auf seiten von Rohlfs vorliegt, 
kann man nur annehmen, daß er mehr aufgezeichnet 
hat, als er hätte vertreten können. Falls der König 
Rohlfs 1883 wirklich eröffnet haben sollte, er würde 
nichts lieber sehen, als wenn Deutschland das ganze 
Kongounternehmen an sich brächte, so dürfte der Rei- 
sende eben, trotzdem er Leopold burchschaut zu haben 
glaubte, in diesem Falle selbst das Opfer einer ab- 
sichtlichen Täuschung geworden sein 
Rohlfs war ein Mann von scharfer Auffassungs- 
ga0 e, aber von unabgeschlossen gebliebener Be uns 
ildung und durch seine unbestreitbaren Erfolge als 
Afrikareisender etwas eitel geworden. Das war auch 
wohl der Beweggrund, aus dem heraus er 1884 das 
ihm von Bismarck angebotene Amt eines General- 
konsiuss in Zanzibar bedenkenlos annahm, wodurch er 
sehr bald in eine schiefe und unhaltbare Lage kam. 
Er- konnte zwar das maghrebinische Vulgärarabisch 
sprechen, aber der in Zanzibar allein übliche Oman= 
Dialekt war ihm fremd. Auch beherrschte er die 
arabische Schrift nicht. Er mußte sich daher bei seinem 
amtlichen Verkehr mit dem Sultan von Zanzibar der 
Hilfe des Leibarztes des Sultans, eines russischen 
Abenteurers, bedienen, der, wie sich bald herausstellte, 
im Sold des gerissenen britischen Generalkonsuls 
Dr. Kirk stand. Dieser wurde auf diese Weise über 
die Verhandlungen seines deutschen Kollegen mit dem 
Sultan auf dem laufenden erhalten. Dieser Umstand 
sowie der etwas reichliche Gebrauch, den Rohlfs von 
den damals noch sohr kostspieligen Kabeltelegrammen 
für seine Berichte nach Berlin machte, Berichte, deren 
Inhalt dem Fürsten nicht immer in angemessenem 
Verhältnis zu den erwachsenen Kosten zu stehen 
schienen, waren die Veranlassung, daß Rohlfs nach 
kurzer Tätigkeit in Zanzibar von Februar bis Juni 
1885 von dort wieder abberufen wurde. 
  
 
	        
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