Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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heischt hätten, wir würden keine Hufe Landes, die von 
Franzosen bewohnt ist, für Deutschland annektiert haben. 
Es ist das ein niemals zu versöhnender wilder Feind! 
Denn die Franzosen sind ein wildes Volk! Wenn wir 
vom Koch, vom Schneider und vom Friseur absehen, haben 
wir die indianische Rothaut. Ich wollte, wir könnten mit 
schöner Manier die Sorge los werden, die wir uns bisher auf- 
geladen haben, geschweige daß wir noch nach den wall- 
fahrenden Völkern Oesterreichs Verlangen trügen. Und was 
sollten wir denn eigentlich mit Wien als Grenzstadt anfangen? 
Wien, Budapest haben die Mission, im Osten reiche Zentralen 
der Zivilisation und des Handels zu werden. Der deutsche 
Minister, dem es einfiele, von Oesterreich etwas erobern zu 
wollen, der wäre reif .. . (hier machte er die Geste des 
Gehenktwerdens.) Ich meinerseits wäre im Stande, wenn die 
österreichischen Provinzen sich mit Gewalt uns anschließen 
wollten, deshalb Krieg anzufangen gegen sie. Die öster- 
reichisch-ungarische Monarchie wird für lange Zeit hinaus Nie- 
mand behelligen, soweit der Verlauf der Zukunft sich durch 
menschliche Voraussicht bestimmen läßt. Den Bestrebungen 
der deutschen Diplomatie ist es gelungen, das Einverständnis 
zwischen Rußland und der österreichisch-ungarischen Monarchie 
anzubahnen. Nunmehr ist dasselbe zu Stande gebracht. Uns 
wäre es peinlich geworden, zu optieren in dem Falle, wenn 
diese unsere zwei guten Freunde sich miteinander zerworfen 
hätten. Nunmehr sind wir verbündet, nicht wie in der ehe- 
maligen Heiligen Allianz, um durch das Einvernehmen der 
Herrscher die Völker zu unterdrücken, sondern um der Siche- 
rung des Friedens, der freisinnigen Entwicklung, der Be- 
glückung der Völker Dauer zu verleihen. Ihr König ist 
jetzt ein vollkommen populärer und beliebter Herrscher in 
Ungarn. Ihm schließen sich alle Völkerstämme in Treue an: 
seien Sie versichert, daß diese Eintracht, auf welcher Ihre Zu-
	        
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