Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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Die Betriebsergebnisse des laufenden Jahres 
betrugen vom 1. April bis 31. Januar 1908 
rund 325 000,— Mk. 
die Betriebsausgaben rund 125 000. — -- 
der Überschuß rund 200 000,— Mk. 
das bedeutet gegenüber dem 
gleichen Zeitraum des Vorjahres 
ein Mehrerträgnis von rund 111 000,. 
Am 1. April 1908 tritt ein neuer Pacht- 
vertrag in Kraft. 
Die bedeutende Steigerung des Verkehrs ist 
besonders zurückzuführen auf das Wachstum der 
Plantagen, auf den bedeutenden Anbau weiter 
Flächen mit Kautschuk, Sisal-Agaven (Hanf), auf 
Bautransporte für die Materialien zur Herstellung 
von öffentlichen Wegen und endlich auf den 
Transport von Maschinen, die zur Exploitierung 
des Schume-Waldes und zur Anlegung einer 
hierzu erforderlichen Drahtseilbahn benötigt werden. 
Wenn auch diese Bautransporte nach einer ge- 
wissen Zeit aufhören, so werden an deren Stelle 
sehr bald die Bautransporte treten, die wir zur 
Verlängerung der Stammstrecke benötigen und 
späterhin die Tranusporte, die die in Betrieb ge- 
nommenen Anlagen über unsere Bahn leiten 
werden. 
Unsere Gesellschaft hat im Einvernehmen mit 
dem Reichs-Kolonialamt den im vorjährigen Ge- 
schäftsbericht erwähnten Bau der Verlängerung 
der Usambarabahn über Mombo hinaus zunächst 
auf eigene Kosten begonnen, sich hierbei aber auf 
die erste Teilstrecke (20 km), die bis an die 
wertvollen Holzbestände des Schume-Waldes 
heranreicht, beschränkt. 
Mit dem Reichs-Kolonialamt ist eine Ver- 
einbarung getroffen, nach der dem Reichstage 
bezüglich der Ausführung der Strecke Mombo— 
Mkumbara— Pangani (etwa 45 km) eine Vor- 
lage zugehen wird, nach deren (inzwischen er- 
folgten) Genehmigung der in seinen Grundzügen 
bereits feststehende Bauvertrag bezüglich dieser 
Strecke mit uns abgeschlossen werden soll. 
In dem oben erwähnten Vertrage, betreffend 
die Verpachtung der Usambarabahn von Tanga 
nach Mombo, sind wir die Verpflichtung ein- 
gegangen, die Strecke Mombo—Pangani nach 
ihrer Vollendung unter angemessener Erhöhung 
des Pachtzinses in die Pacht einzubeziehen. 
Togobahn. 
Der am 27. Jannar 1907 eröffnete Betrieb 
der Eisenbahn Lome—Palime wird bis zum 
31. März 1908 noch von der Firma Lenz & Co. 
G. m. b. H. geführt. Von diesem Zeitpunkt ab 
wird die Betriebsführung der Binnenlandsbahn 
und der Küstenbahn von Lome nach Anecho und 
der Landungsbrücke in Lome uns übertragen. 
  
Die Einnahmen vom 1. Februar 1907 bis 
31. Januar 1908 betrugen zusammen 
675 421,80 Mk. 
die Ausgaben. 361 038,87 
der Überschuß demnach 314 382,93 Mk. 
Auf Verlangen des Reichs-Kolonialamtes ist 
diesem von uns für eine Ausdehnung des be- 
stehenden Bahnunternehmens von Lome nach 
Atakpame (rund 180 km) ein Kostenanschlag ein- 
gereicht worden. Auf Wunsch des Gouvernements 
haben wir auch mit der Anfertigung der be- 
sonderen Vorarbeiten für diese Strecke begonnen, 
damit für den Fall der (inzwischen erfolgten) 
Genehmigung des Baues durch die gesetzgebenden 
Körperschaften des Reichs schon im Sommer mit 
dem Bau selbst begonnen werden kann. Die 
Baukosten für diese Strecke werden etwa 10 0000000 
Mark betragen. 
Durch den Bau dieser Bahn wird ein weiterer 
Teil des Schutzgebietes Togo erschlossen, der sich 
durch seinen Reichtum an Olpalmen schon jetzt 
auszeichnet und der sich nach seiner Boden- 
beschaffenheit besonders zur Anlage von Baum- 
wollplantagen eignet. 
Die Bahnstrecke von Lome nach Atakpame ist 
als erste Teilstrecke einer durch den Bezirk Sokode 
über Bassari und späterhin nach Banjeli zu 
führenden Bahn anzusehen. Bei Banjeli befinden 
sich reiche Lager von abbauwürdigen Eisenerzen. 
Kamerun-Eisenbahn. 
Der im vorigen Geschäftsbericht erwähnte 
Vertrag, betreffend Übertragung der Bauaus- 
führung der Kamerunbahn von Duala nach den 
Manengubabergen an uns, hat am 18. Mai 1907 
die Genehmigung des Herrn Reichskanzlers er- 
halten. Der Bau der Bahn ist energisch in An- 
griff genommen; das Spezialprojekt der Linie ist 
durchweg aufgestellt. 
Die Erdarbeiten der Strecke von Bonaberi 
bis Kilometer 25 sind in der Hauptsache fertig- 
gestellt. Die Brückenbauten sind in Angriff ge- 
nommen. Der Oberbau ist auf den ersten 10 km 
bereits vorgestreckt. Die Hochbauten auf dem 
Bahnhof Bonaberi sind ausgeführt. Es darf er- 
wartet werden, daß auf der ersten Teilstrecke 
Ausgang des Sommers 1908 der Betrieb er- 
öffnet wird. 
Nach dem bisherigen Stande der Arbeiten 
und unserer weiteren Baudisposition erwarten 
wir mit Sicherheit, daß die Bauausführung in 
der vertraglich übernommenen Baufrist beendet 
sein wird. 
Es mag hervorgehoben werden, daß wir in 
der schwierigen Frage der Arbeiterbeschaffung die
	        
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