Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

W 357 20 
  
  
Einfuhr: Ausfuhr: 
Warengruppen: Januar Januar 
1907 1908 1907 1908 
Holz, Holzwaren, Kohlen 166 935 168 956 1 303 1 005 
Steine, Erden, Glas, æritai 55 784 74 170 327 105 
Farbstoffe, Farben. . 22 461 25 632 1246 923 
Chemische Erzeugnisse, beinmite, Bersimerien 45 585 53 799 1 928 2 010 
Textilwaren 599 932 461 133 3 332 819 2759 988 
Metalle und Metallwaren 300 786 263 883 178 1 
Verschiedene Waren . 199 040 152 325 6 462 5 049 
Zusannen 1 976 633 1 848 476 3778 988 3218 949 
Tabak und Tabakfabrikate 59 830 74 435 29 667 29 650 
Insgesam 2 036 463 1 921 911 3 808 655 3248 599 
Der Rückgang der Einfuhr ist durch die verminderte Einfuhr von Textilwaren verursacht 
worden, von denen im Januar 1908 für 138 799 L E. weniger eingeführt wurden als im Jannar 1907. 
Erhebliche Mindereinfuhren zeigen daneben noch die Gruppe der Metallwaren (— 36 903 L E.) und 
die Gruppe der verschiedenen Waren (— 46 715 &K E.). Deutschlands Anteil an der Einfuhr hat 
im Januar 1908 diese rückgängige Bewegung nicht mitgemacht, obwohl seine Hauptlieferungen gerade 
unter die drei Gruppen fallen, deren Einfuhren am meisten nachgelassen haben; sein Anteil hat sich 
vielmehr von 94 377 & E. im Januar 1907 auf 114 499 K E. im Januar d. Is. gehoben. 
Der Ausfall in der Ausfuhr ist durch die geringeren Baumwollverschiffungen hervorgerufen 
worden, die gegen den Monat Januar 1907 ein Minus von 572 831 L E. ergeben. 
Da Baum- 
wolle auch der hauptsächlichste Ausfuhrartikel nach Deutschland ist, so ist auch der deutsche Anteil an 
der Ausfuhr von 325 099 L E. 
gegangen. 
im Jannar 1907 auf 320 561 L E. 
(Bulletin Mlensuel ün Commerce Extéricur de PEgxpte.) 
im Jannar d. Is. zurück- 
  
Verschiedene Mitteilungen. 
K#olonkalwissenschaftliche Ferlenhurse 
werden, wie man uns mitteilt, an der Universität 
Jena vom 5. bis 18. August für Damen und 
Herren abgehalten. Die Abteilung für Kolonial- 
wissenschaft ist besonders für Beamte, Lehrer und 
Lehrerinnen eingerichtet. Es werden lesen: Prof. 
Dr. Anton 12 Stunden über vergleichende 
Kolonialpolitik; Prof. Dr. Uhlig-Berlin 
6 Stunden über Deutsch-Ostafrika; Prof. 
Dr. Dove 6 Stunden über Deutsch-Südwest- 
afrika; Prof. Dr. Voigt-Hamburg 12 Stunden 
über die pflanzlichen Handelsprodukte der 
deutschen Kolonien. 
Jur Frage des kolonialen Eisenbahnbaus 
hat das Kolonial-Wirtschaftliche Komitee 
an den Reichstag soeben die nachstehende Ein- 
habe gerichtet: 
„Dem Reichstage beehren sich das Kolonial- 
Wirtschaftliche Komitec und die ihm angeschlossenen 
300 Handelskammern, Städte, Missionen, kauf- 
männischen, industriellen und kolonialen Körper- 
schaften die ergebenste Bitte zu unterbreiten, den 
  
Vorlagen der Reichsregierung hinsichtlich des 
Ausbaues der Eisenbahnen in den afrikanischen 
Kolonien seine Zustimmung erteilen zu wollen. 
Die Wirkungen des Eisenbahnbaues in Afrika 
sind: 
1. Friedliche Eroberung der noch nicht in Ver- 
waltung genommenen Gebiete. Verringerung 
der Kriegsgefahr und damit der Opfer an 
Gut und Blut. 
Einzug der Kultur. Freiwerden der Kara- 
wanenträger für die produktive Arbeit. Ein- 
führung der modernen Technik. Ermöglichung 
der Ansiedlung von Weißen. Erleichterung 
der Missionstätigkeit. Vermeidung von 
Hungersnot und Hebung des Gesundheits- 
zustandes von Mensch und Tier durch er- 
leichterte Zufuhr von Lebensmitteln und er- 
leichterte sanitäre Hilfeleistung. Hebung der 
Lebenshaltung und der Kaufkraft der Be- 
völkerung. 
Entwicklung des Handels. Vermehrung der 
Ausfuhr, insbesondere der für den heimischen 
Markt wichtigen Rohstoffe und Produkte und 
Vermehrung der Einfuhr heimischer Industrie- 
erzeugnisse. 
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