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Dorfes nach einer etwa zwanzig Meter höher
liegenden Häusergruppe emporgestiegen waren
und die Polizeisoldaten einige sich in den Weg
stellende Leute mit sanfter Gewalt zur Seite
schoben, erhoben die Leute schließlich aber doch
unter lebhaftem Gestikulieren Protest gegen ein
weiteres Vordringen. Die Armlichkeit der Hütten
und ihrer Einrichtung fällt besonders im Vergleich
zu der Kunstfertigkeit auf, welche sich in den
Verzierungen der Speere, Trommeln, Haarkämme
und in den Bandwebereien offenbart. Merkwürdig
war auch das vollständige Fehlen von Kokos-
palmen. Der Name des Orts scheint Hipoli
zu sein.
Am folgenden Morgen kamen zahlreiche, auch
mit einigen Weibern besetzte Kanus ans Schif.
Ich besuchte noch die nordöstlich von dem Anker-
platz der Hauptinsel vorliegende Insel Enopanu.
Fast die ganze Insel ist mit Taro bepflanzt. Die
Hütten der Eingeborenen liegen zerstreut wie die
der Bewohner der Gazellehalbinsel. Kokospalmen
fehlten auch hier vollständig.
Wir unternahmen sodann eine Rundfahrt um
die Hauptinsel, wobei zum Zwecke der Anwerbung
an verschiedenen Stellen gelandet wurde. Bei
dem ersten Landungsversuch an der Westküste
zeigten sich die Eingeborenen feindlich und schleu-
derten Steine über die steil aus dem Wasser auf-
steigenden Uferfelsen. Nach den sichtbar gewordenen
Tarofeldern zu schließen, ist die Hauptinsel ver-
hältnismäßig dicht bevölkert, besonders an der
Nordostseite, an welcher auch ein geschlossener
Saum von Kokospalmen die Küste entlang zieht.
Das Ergebnis der Anwerbeversuche war zwar
nicht glänzend, aber in Berücksichtigung des Um-
stands, daß auf der Inselgruppe erst einmal —
vor mehr als zwei Jahren — rekrutiert wurde
und daß von den damals fortgenommenen
Arbeitern noch keiner zurückgekehrt ist, immerhin
nicht ganz unbefriedigend. Die Eingeborenen sind
verhältnismäßig kräftige, schöne Gestalten; sie
scheinen intelligent, lebhaft und ziemlich rein von
Hautkrankheiten zu sein. Von den früher an-
geworbenen hundertzwanzig Leuten sind zwar fast
ein Drittel in der ersten Zeit ihrer Beschäftigung
gestorben. Ahnliche Erfahrungen sollen jedoch
bei der ersten Anwerbung auch in anderen Ge-
bieten gemacht worden sein, deren Bewohner jetzt
als Arbeiter sehr begehrt sind. Die auf der
Gazellenhalbinsel als Pflanzungsarbeiter be-
schäftigten St. Matthias-Eingeborenen scheinen sich
gut zu bewähren.
Eine Ruhr-Spidemie auf der Insel Jap.
In der Zeit vom Oktober 1907 bis März
1908 ist auf der Insel Jap eine Ruhr-Epidemie
aufgetreten, welcher, soweit festgestellt werden
konnte, 153 Eingeborene, darunter viele Kinder,
zum Opfer gefallen sind. Auch einzelne Europäer
sind erkrankt, ein Todesfall ist unter denselben
nicht zu beklagen. Nach Eintritt starker Regen-
güsse hat die Erkrankungsziffer rasch abgenommen.
Die Gefahr konnte Ende März als beseitigt be-
trachtet werden.
Nachwelsung der bel den Jollämtern des Schutzgeblets Deutsch-Meugulnen im IV. Viertel 1907 fälllg
gLewordenen Jollbeträge.)
Gesamtbetrag der fällig gewordenen
(neu deklarierten) Zölle
Gegen den gleichen Zeitraum
des Vorjahres "
Name -
1907 1906 .
der Zollämter Einfuhr Einfuhr mehr weniger
— Mk. I r4 Mk. Pif. Mk. ff.
Rachtrag für das III. Viertel.
Friedrich-Wilhelmshafen 18 458 17 652 44 17 805 73 — —
Kieten 242 — 3 — 239 — — (-
IV. Vlertel.
Herbertshöhe. . 52 068 32 48 633 60 3434 72 — —
Eimpsonhafeen 2 029 30 15 901 93 — — 13872 63
Triedrich-Wilhelmshafe Berichte stehen noch aus
Zusammen 72797 79 1 65 190 1 97 21 479 " 45 13 872 63
7 606 82
*) Vgl. „Kol. Bl.“ 1908, Nr. 7. S. 330.