Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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Dorfes nach einer etwa zwanzig Meter höher 
liegenden Häusergruppe emporgestiegen waren 
und die Polizeisoldaten einige sich in den Weg 
stellende Leute mit sanfter Gewalt zur Seite 
schoben, erhoben die Leute schließlich aber doch 
unter lebhaftem Gestikulieren Protest gegen ein 
weiteres Vordringen. Die Armlichkeit der Hütten 
und ihrer Einrichtung fällt besonders im Vergleich 
zu der Kunstfertigkeit auf, welche sich in den 
Verzierungen der Speere, Trommeln, Haarkämme 
und in den Bandwebereien offenbart. Merkwürdig 
war auch das vollständige Fehlen von Kokos- 
palmen. Der Name des Orts scheint Hipoli 
zu sein. 
Am folgenden Morgen kamen zahlreiche, auch 
mit einigen Weibern besetzte Kanus ans Schif. 
Ich besuchte noch die nordöstlich von dem Anker- 
platz der Hauptinsel vorliegende Insel Enopanu. 
Fast die ganze Insel ist mit Taro bepflanzt. Die 
Hütten der Eingeborenen liegen zerstreut wie die 
der Bewohner der Gazellehalbinsel. Kokospalmen 
fehlten auch hier vollständig. 
Wir unternahmen sodann eine Rundfahrt um 
die Hauptinsel, wobei zum Zwecke der Anwerbung 
an verschiedenen Stellen gelandet wurde. Bei 
dem ersten Landungsversuch an der Westküste 
zeigten sich die Eingeborenen feindlich und schleu- 
derten Steine über die steil aus dem Wasser auf- 
steigenden Uferfelsen. Nach den sichtbar gewordenen 
Tarofeldern zu schließen, ist die Hauptinsel ver- 
hältnismäßig dicht bevölkert, besonders an der 
Nordostseite, an welcher auch ein geschlossener 
Saum von Kokospalmen die Küste entlang zieht. 
  
Das Ergebnis der Anwerbeversuche war zwar 
nicht glänzend, aber in Berücksichtigung des Um- 
stands, daß auf der Inselgruppe erst einmal — 
vor mehr als zwei Jahren — rekrutiert wurde 
und daß von den damals fortgenommenen 
Arbeitern noch keiner zurückgekehrt ist, immerhin 
nicht ganz unbefriedigend. Die Eingeborenen sind 
verhältnismäßig kräftige, schöne Gestalten; sie 
scheinen intelligent, lebhaft und ziemlich rein von 
Hautkrankheiten zu sein. Von den früher an- 
geworbenen hundertzwanzig Leuten sind zwar fast 
ein Drittel in der ersten Zeit ihrer Beschäftigung 
gestorben. Ahnliche Erfahrungen sollen jedoch 
bei der ersten Anwerbung auch in anderen Ge- 
bieten gemacht worden sein, deren Bewohner jetzt 
als Arbeiter sehr begehrt sind. Die auf der 
Gazellenhalbinsel als Pflanzungsarbeiter be- 
schäftigten St. Matthias-Eingeborenen scheinen sich 
gut zu bewähren. 
Eine Ruhr-Spidemie auf der Insel Jap. 
In der Zeit vom Oktober 1907 bis März 
1908 ist auf der Insel Jap eine Ruhr-Epidemie 
aufgetreten, welcher, soweit festgestellt werden 
konnte, 153 Eingeborene, darunter viele Kinder, 
zum Opfer gefallen sind. Auch einzelne Europäer 
sind erkrankt, ein Todesfall ist unter denselben 
nicht zu beklagen. Nach Eintritt starker Regen- 
güsse hat die Erkrankungsziffer rasch abgenommen. 
Die Gefahr konnte Ende März als beseitigt be- 
trachtet werden. 
Nachwelsung der bel den Jollämtern des Schutzgeblets Deutsch-Meugulnen im IV. Viertel 1907 fälllg 
gLewordenen Jollbeträge.) 
  
Gesamtbetrag der fällig gewordenen 
(neu deklarierten) Zölle 
Gegen den gleichen Zeitraum 
des Vorjahres " 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Name - 
1907 1906 . 
der Zollämter Einfuhr Einfuhr mehr weniger 
— Mk. I r4 Mk. Pif. Mk. ff. 
Rachtrag für das III. Viertel. 
Friedrich-Wilhelmshafen 18 458 17 652 44 17 805 73 — — 
Kieten 242 — 3 — 239 — — (- 
IV. Vlertel. 
Herbertshöhe. . 52 068 32 48 633 60 3434 72 — — 
Eimpsonhafeen 2 029 30 15 901 93 — — 13872 63 
Triedrich-Wilhelmshafe Berichte stehen noch aus 
Zusammen 72797 79 1 65 190 1 97 21 479 " 45 13 872 63 
7 606 82 
*) Vgl. „Kol. Bl.“ 1908, Nr. 7. S. 330.
	        
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